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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufzunehmen.
    »Warum hast du nicht geschossen, Panika?«, fragte der Epsaler heftig.
    »Es war ein Schwebesessel für Körperbehinderte«, erwiderte Simudden. »In ihm saß eine junge Frau oder das, was vermutlich ein schwerer Unfall von ihr übrig gelassen hatte.«
    »Ach nein!«, stöhnte der Epsaler. »Simudden als Beschützer der Jungfrauen, wie?«
    »Du hättest an meiner Stelle auch nicht geschossen, Brush«, sagte der Akone. »Nur ein Tier wäre zu so etwas fähig.«
    Tobbons stechender Blick heftete sich auf Kayna Schatten. Auch sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, du hättest nicht geschossen, Brush«, erklärte Kayna mit Bestimmtheit.
    »Ihr haltet mich also für edel und human?«, fragte der Epsaler, aber das klang nicht einmal spöttisch. »Was nun, Pearl?«
    »Wir folgen der Frau«, erwiderte der Akone. »Ich bin sicher, dass sie irgendwo in der sagenhaften Unterwelt Olymps wohnt und dass ihr Ausflug in die Außenwelt eine unerlaubte Extratour war.«
    »Die verwunschene Prinzessin aus dem Märchen, die von ihrem strengen Oheim in der Unterwelt festgehalten wird«, höhnte ten Hemmings.
    »Spinner!«, herrschte Tobbon den Rothaarigen an.
    »Vielleicht ist das gar nicht so abwegig«, bemerkte Simudden. »Wir alle haben von den Gerüchten über das Labyrinth gehört, in das Argyris sich ab und zu zurückziehen soll. Wenn das auch nur teilweise stimmt, warum sollte die junge Frau nicht bei ihm leben?«
    »Ist sie sehr hübsch, die Puppe?«, fragte Axe grinsend.
    Brush Tobbon sprang aus dem Gleiter. »Wir folgen ihr!«, bestimmte er, obwohl genau das schon Simudden festgestellt hatte. Zweifellos wollte er unterstreichen, wer das Sagen hatte.
    »Lasst mich zurück!«, jammerte Körn Brak. »Ich wäre nur Ballast für euch.«
    »Du trägst ihn!«, befahl Tobbon dem Faktotum Axe, dann verteilte er die Handlampen aus dem Gleiter, nahm dem Akonen die Waffe wieder ab und stürmte allen voran in den Nebentunnel.
    Nach einer halben Stunde blieb der Epsaler endlich stehen und wartete, bis alle ihn eingeholt hatten. Er zeigte auf eine kreisrunde Öffnung im Boden.
    »Sieht aus wie ein Liftschacht, hat aber kein Antigravfeld. Mit einem Schwebesessel ist man auch nicht darauf angewiesen. Aber wir haben nichts dergleichen. Ich warte auf einen brauchbaren Vorschlag.«
    »Wie tief ist der Schacht?«, fragte Kayna Schatten.
    »Nur etwa fünfzehn Meter«, antwortete der Epsaler ironisch.
    »Vielversprechend«, sagte Simudden.
    »Denke ich auch.« Tobbon grinste breit. »Vor allem, was Knochenbrüche angeht.«
    »So meinte ich es nicht«, erklärte der Akone. »Wenn es uns leichtfiele, der Unbekannten zu folgen, könnte es sich um eine Falle handeln. Aber so ...« Er wandte sich an ten Hemmings. »Du hast doch bestimmt den Gleiter nach Alkohol durchsucht. Bist du wenigstens auf ein Seil gestoßen?«
    Der Waffen-Ingenieur kratzte sich sein verwahrlostes Haar. »Eh, tatsächlich! Unter dem linken hinteren Sitz liegt eine Rolle Nylonschnur, mindestens fünfzig Meter lang.«
    »Hol sie her, aber schnell!«, fuhr Tobbon den Hochenergiewaffen-Ingenieur an. »Wenn du schon die Schnur gefunden hast, hättest du daran denken sollen, dass wir sie eventuell brauchen könnten!«
     
    Eine Viertelstunde später hatte Tobbon die Schnur. Er knüpfte eine Schlinge hinein und schlang sie Kayna Schatten unter den Armen hindurch.
    »Du wiegst am wenigsten, Kayna«, erklärte der Epsaler dabei. »Zwar ist Dezibel noch leichter, aber er kann nur mit Positroniken kämpfen.«
    »Du musst dich bei mir nicht entschuldigen, Brush«, erwiderte Kayna stolz. »Jeder von uns weiß, dass ich mich vor keinem Kampf fürchte.«
    Tobbon schob ihr seine Beutewaffe unter den Gürtel. »Viel Glück, Schatz!« Er wich lachend zurück, als die Planerin ihm das Gesicht zerkratzen wollte.
    Anschließend band er sich das andere Ende der Schnur um die Hüfte. Außerdem wickelte er sich die Schnur so um ein Bein und einen Unterarm, dass er sie stets straff halten konnte.
    Wortlos schwang sich Kayna Schatten in den Schacht. Mit einer Hand sorgte sie für ausreichend Abstand zur Wandung, in der anderen Hand hielt sie ihre Lampe, deren Lichtkegel nach unten zeigte.
    Tobbon seilte sie zügig hinab. Er hielt ihr Gewicht mühelos.
    »Gut!«, schallte es nach einer Weile herauf. »Ich sehe durch eine Öffnung auf die Oberfläche eines kleinen Sees. Das ist alles.«
    Kayna löste das Seil, und Tobbon holte es schnell nach oben.
    Nacheinander ließ er die übrigen Flibustier

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