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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie regt sich!«, rief Tekener verhalten.
    Jennifer Thyron, die nach Margors Paratendern Ausschau hielt, eilte zu ihm. Tek hatte die Zwotterfrau auf einen moosüberwucherten Felsen gelegt. Das war schon vor einigen Stunden gewesen, aber erst jetzt klang ihre Paralyse langsam ab.
    »Kümmere du dich um sie, Jenny«, bat er. »Von Frau zu Frau redet es sich leichter.«
    Lächelnd zog er sich ein Stück weit zurück, in den Schutz eines größeren Felsblocks. Von da aus, schätzte Jennifer, hatte er einen einigermaßen guten Überblick.
    Sie wartete geduldig, dass die kleine Frau aufwachte. In dem runzligen Gnomengesicht zuckte es schon.
    Endlich öffnete die Zwotterfrau die Augen – und ein schriller Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Jennifer unterdrückte den Impuls, der Unbekannten den Mund zuzuhalten.
    »Du hast von uns nichts zu befürchten«, sagte sie beruhigend. »Wir sind Freunde und wollen dir helfen. Kannst du mich verstehen?«
    Die Zwotterfrau verstummte.
    »Na also, es ist halb so schlimm. Wir haben dich aus der Gewalt der Paratender gerettet. Erinnerst du dich?«
    Die Zwotterfrau sprang auf, kauerte sich aber sofort wieder in hockender Stellung zusammen. Sie leckte über ihre spröden Lippen und sagte etwas, das sich anhörte wie »Arzauber«.
    »Bist du durstig? Hast du Hunger?« Jennifer hielt ihr in der hohlen Hand einen Riegel Konzentratnahrung hin.
    Die Zwotterfrau schüttelte den großen Kopf.
    »Woharzaba?« Sie blickte an sich herunter und starrte lange auf ihre Brüste. Plötzlich, als sei sie sich nun erst ihrer Blöße bewusst geworden, zog sie die Fetzen ihres Gewandes zusammen und drückte die dünnen Arme an den Körper.
    »Wir haben gesehen, wie die Paratender dich attackierten«, sagte Jennifer. Es war belanglos, ob die Zwotterfrau sie verstand oder nicht. Jennifer wollte ihr durch gutes Zureden die Scheu nehmen. Immerhin wusste sie, dass es den Zwottern nicht auf den Inhalt, sondern auf die Betonung der Worte ankam. Selbst jene, die Interkosmo beherrschten, standen mit der Sprache auf Kriegsfuß.
    »Die Paratender haben dich paralysiert«, fuhr sie melodisch fort. »Aber Ronald, das ist der Mann mit dem Narbengesicht, hat dich befreit. Du hast nichts zu befürchten. Bei uns bist du in Sicherheit. Übrigens, ich heiße Jennifer Thyron. Ich bin Terranerin. Du darfst mich Jenny nennen. Und wie heißt du?«
    Die Zwotterfrau öffnete den Mund. Aus ihrer Kehle löste sich ein anschwellender Schrei. Aber fast sofort verstummte sie wieder.
    »Wo bin ich?«, brachte sie endlich hervor. »Wo sind Ahrzaba und die anderen?« Ihr tiefe kehlige Stimme betonte jedes einzelne Wort.
    »Du beherrschst Interkosmo!«, rief Jennifer erfreut aus. »Dann hast du mich verstanden und weißt, dass du von uns nichts zu befürchten hast.«
    »Unbefriedigend.« Die Zwotterfrau machte ein Schmollgesicht. »Schwer auszudrücken. Es ging schon besser ... der Schock.«
    »Das wird schon noch. Du musst dich nicht zum Reden zwingen. Falls es dir leichter fällt, dann sing ruhig. Tek und ich werden dich schon verstehen.«
    »Pah«, sagte die Zwotterfrau abfällig und warf dem Terraner einen unsicheren Blick zu. »Ich kann mich ausdrücken. Wenn der dort ein Morphling ist, dann soll er sich eben anstrengen, um mich zu verstehen. Ich mache keine Metamorphose durch ... Aber da fällt mir ein, Menschlinge kennen die Zwischengeschlechtlichkeit gar nicht.«
    »Beruhige dich«, bat Jennifer. »Tek, ist schon in Ordnung. Und wie heißt du?«
    Aber die Zwotterfrau schien die letzte Frage nicht gehört zu haben.
    »Wirklich?« Sie blickte zu Tekener hinüber. »Ich habe noch keinen Mann gesehen, der gescheit war. Vielleicht ist das bei euch tatsächlich anders. Obwohl: Glauben kann ich das nicht.« Sie schaute Jennifer in die Augen. »Wir beobachten euch schon lange. Ihr wart aufdringlich und überaus störend und von ...« Sie brach betroffen ab, als ihre Stimme sich überschlug und in einen wirren Singsang abglitt.
    »Entspanne dich!«, riet Jennifer. »Wenn du willst, erzähle ich dir mehr über uns.«
    Die Zwotterfrau schüttelte den Kopf. »Ich bin Kehrila«, sagte sie, und ihre Stimme klang wieder tief und rauchig.
    »Wir werden bestimmt Freunde, Kehrila. Lebst du in Lakikrath?«
    »Schon lange.«
    »Du stammst von Zwottertracht?«
    »Das ist meine Heimat.«
    »Bist du allein nach Tekheter gekommen?«
    »Nein, wir sind ... wir waren viele. Aber der Zyklus hat uns in der Arbeit immer wieder zurückgeworfen. Das ist unser

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