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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehörte mit seinen 39 Jahren einer anderen Generation an. Sein psi-analytischer Geist und seine Gabe des Wettermachens hatten Vapidos Wesen geformt. Er war verschlossen und wortkarg, als führe er alle Dialoge erst hinter seiner Stirn und gebe danach nur das Nötigste preis. Wer seine Meinung hören wollte, musste ihm förmlich die Würmer aus der Nase ziehen.
    Eawy ter Gedan, die Dritte im Bunde, war eine heitere Schönheit und vergleichsweise blutjung, nämlich erst zwanzig. Mit ihrer Mutantenfähigkeit konnte sie Funksendungen aller Art abhören und auswerten, solange diese nicht über Kabel liefen. Hyperfunksprüche empfing sie besonders gut.
    Eawy war die personifizierte Lebenslust. Sobald der Name Boyt Margor fiel, gefror ihre Herzlichkeit jedoch, dann reagierte sie schlagartig eiskalt.
    Die drei waren ein eigenartiges Gespann. Jeder ein Individualist und Exzentriker, aber trotz aller Gegensätze ergänzten sie einander prächtig. Ein bestens eingespieltes Team.
    Tifflor wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als Howatzer fortfuhr.
    »Wir haben uns redlich bemüht, mehr über die Gefangenen herauszufinden. Aber Dun konnte keine Psi-Analyse erstellen, weil sie hartnäckig schweigen. Mir ergeht es ähnlich, ihre Gefühlsschwingungen verraten überhaupt nichts über die Zeit vor ihrer Gefangennahme. Und Ihre Leute, Tiff, haben uns auch nicht gerade mit Informationen verwöhnt. Dass es von jedem Flibustier wenigstens drei Exemplare gibt, reicht höchstens zu der Erkenntnis, dass es sich um organisch einwandfreie Doppelgänger handeln muss. Aber um das in Erfahrung zu bringen, brauchen Sie uns nicht. Deshalb meinen wir, dass wir unsere Fähigkeiten an den Flibustiern vergeuden und andernorts besser eingesetzt wären. Zum Beispiel in der Provcon-Faust.«
    Tifflor musste akzeptieren, dass Howatzer keineswegs unrecht hatte. »Ich nehme an, Sie haben die Provcon-Faust ins Auge gefasst, weil Sie glauben, Margor könnte für die Doppelgänger verantwortlich sein«, sagte der Erste Terraner. »Aber das ist nicht der Fall. Es kann als erwiesen gelten, dass Margor nichts damit zu tun hat.«
    »Wie kommen Sie zu dieser Erkenntnis?«, erkundigte sich Eawy ter Gedan.
    »Einer meiner besten Kundschafter hat die Spur mehrerer Flibustier zurückverfolgt und herausgefunden, dass sie von Raumschiffen eines bislang unbekannten Typs ausgesetzt wurden.«
    Tifflor rief eine Bilddatei ab und ließ die kurze Filmsequenz zwischen ihnen ablaufen.
    »Das sind nur Amateuraufnahmen. Trotz der schlechten Qualität ist aber deutlich zu erkennen, dass es sich um ein keilförmiges Raumschiff handelt. Keines der uns bekannten Milchstraßenvölker baut solche Raumer. Damit haben wir neben den UFOs einen zweiten Typ exotischer Flugkörper, deren Herkunft für uns ein Rätsel ist.«
    »Nicht ausgeschlossen, dass zwischen beiden eine Verbindung besteht«, warf Vapido ein.
    Tifflor nickte nachdenklich. »Ich hatte gehofft, dass Sie mit Ihrem analytischen Verstand diesen möglichen Zusammenhang aufdecken, Dun.«
    »Dazu reicht es leider nicht.«
    »Gut, ich verschone Sie mit den letzten Flibustiern.« Tifflor seufzte.
    Die Mutanten waren wirklich frei für andere Aufgaben. Es lag nahe, sie wieder auf Margor anzusetzen. Wenn überhaupt jemand Margor durchschauen konnte, dann die drei. Sie hatten ihn schon bekämpft, lange bevor seine Existenz bekannt geworden war. Wenn Vapido in seiner Analyse behauptete, dass Margors momentane Zurückhaltung die Ruhe vor dem Sturm sei, lag darin sicher mehr als nur ein Körnchen Wahrheit.
    »Befassen wir uns also mit Margor.« Tifflor nahm das Gespräch wieder auf. »Uns ist klar, dass sich in der Provcon-Faust etwas zusammenbraut. Nur malen Sie mir von der Situation ein zu abstraktes Bild, Dun. Ich kann Ihren Schlüssen, die in der Prophezeiung einer Apokalypse gipfeln, nicht folgen. Was wollen Sie wirklich damit sagen?«
    »Dun kann das nicht so einfach erklären«, antwortete Howatzer anstelle des Psi-Analytikers. »Es ist nicht mehr als ein Gefühl, die Ahnung kommenden Unheils. Wir haben selbst keine Erklärung dafür, aber wir sind sicher, dass die Situation in der Provcon-Faust eskalieren wird. Es ist, als hätte uns eine Warnung erreicht, die uns in die Dunkelwolke ruft. Lachen Sie meinetwegen darüber, ich könnte es Ihnen nicht verübeln.«
    Tifflor blieb ernst. Ihm war keineswegs zum Lachen zumute.
    »Ich glaube Ihnen das Gefühl einer ernsten Bedrohung«, sagte er. »Ich habe nur gehofft, dass Sie es mir

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