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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wie Margor sie nie zuvor gesehen hatte. Einige wilde Exemplare fielen über Zwotter und Paratender her.
    Margor wandte sich ab.
    Wo waren die Psychode, wo Hotrenor-Taak?
    Er streckte seine psionischen Fühler aus, um die untrügliche Psi-Affinität seines Paratenders aufzuspüren. Weit musste er hinausreichen, um endlich den gewünschten Kontakt zu finden.
     
    »Boyt, ich spüre dich«, murmelte Hotrenor-Taak. Ein Schatten huschte über sein Gesicht, in dem die wulstigen Lippen einen grellen Kontrast bildeten.
    Ronald Tekener erfasste die Situation augenblicklich und bremste das Fahrzeug jäh ab. Tezohr wurde nach vorn geschleudert. Auch Hotrenor-Taak verlor den Halt. Der Lare prallte mit dem Kopf gegen einen Seitenholm. Als er zurücksank, klaffte auf seiner Stirn eine blutende Wunde.
    »Tut mir leid«, sagte Tekener bedauernd und richtete den Paralysator auf den Laren. »Ich habe keine andere Wahl. Schade, dass unser Pakt nur von kurzer Dauer war.«
    »Tekener«, murmelte der Lare überrascht. »Was soll das? Ich habe gedacht, Boyt sei hier ...«
    »Er ist hier!«, stellte der LFT-Agent nachdrücklich fest. »Margor greift die Springerwalze mit einem Ultraschlachtschiff an.«
    Der Lare seufzte. Ungläubig blickte er auf den Paralysator, den Tekener auf ihn richtete. »Wir haben den Waffenstillstand beschlossen, Tek. Warum verstoßen Sie dagegen?«
    »Liegt das nicht auf der Hand? Unser Pakt war ein Zweckbündnis auf Zeit. Sie selbst sagten, dass es erlischt, sobald Ihre Psi-Affinität zu Margor Priorität erhält. Dieser Fall ist eingetreten. Ich halte mich nur an die von Ihnen festgelegten Spielregeln.«
    Der Lare musterte ihn schweigend. Offenbar schätzte er seine Chancen ab. Er seufzte jedenfalls.
    »Mein Kompliment, Tek, Sie haben schnell auf die neue Situation reagiert. Aber freuen Sie sich nicht zu früh. Sie werden keine ruhige Minute mehr haben.«
    »Danke für die Warnung«, sagte Tekener lakonisch. Er überlegte ernsthaft, ob der Lare ihn mit voller Absicht auf Margors Nähe hingewiesen hatte. So absurd war das gar nicht. Margors Erscheinen machte alle Pläne zunichte. Es war durchaus denkbar, dass Hotrenor-Taak sich von ihm, Tekener, gefangen nehmen ließ, um nicht Margors Willen gehorchen zu müssen.
    »Sie halten das nicht durch, Tek«, sagte der Lare. »Irgendwann werden Sie sich eine Blöße geben, dann ist Ihr Spiel aus.«
    »Es ist unser gemeinsames Spiel, Taak, vergessen Sie das nicht. Ich führe es für uns beide im Sinn unserer Abmachung weiter. Ich bin sogar in einer besseren Position als zuvor, denn nun brauche ich auf Ihre Gefühle für Margor keine Rücksicht mehr zu nehmen.«
    »Geben Sie auf, Tek!«
    »Ich gebe nie auf.«
    Ronald Tekener konnte sich irren, doch er hatte den Eindruck, als sei der Lare über seine Standhaftigkeit erleichtert. Trotzdem machte er sich nichts vor. Er sah schweren Zeiten entgegen.

16.
     
     
    »Ich bin befremdet«, sagte Julian Tifflor, während er seine Blicke über die drei Gäa-Mutanten wandern ließ, die ihm in seinem Büro in Imperium-Alpha gegenübersaßen. Er konzentrierte sich schließlich auf Dun Vapido mit dem melancholisch wirkenden Pferdegesicht.
    »Was soll das, Dun?«, fuhr er eine Spur schärfer fort. »Ich bitte Sie um einen Report über die gefangenen Flibustier, aber Sie schicken mir eine Analyse über den Problemkomplex Provcon/Margor. Wollten Sie mir damit zu verstehen geben, was Sie für die dringlichere Sache halten?«
    »So in etwa«, bekannte Dun Vapido. Seine Miene ließ keine Regung erkennen.
    Tifflor wartete vergeblich auf eine Rechtfertigung des Psi-Analytikers. Vapido war nicht sonderlich redselig, aber eine etwas detailliertere Stellungnahme hätte er unter diesen Umständen doch von ihm erwartet.
    »Darf ich die Angelegenheit aufklären?«, schaltete sich Bran Howatzer ein.
    Der nur etwas über einen Meter sechzig große, jedoch muskulöse und massig wirkende Mann war der älteste der drei Gäa-Mutanten, Jahrgang 3524. Er hatte ein derbes, gerötetes Gesicht. Seine Haut war grobporig, die Nase ein fleischiger Knollen. Das bürstenkurz geschnittene blonde Haar verlieh ihm eine provinzielle Note, und der stets schläfrige Ausdruck seiner Augen hob diesen Eindruck noch hervor. Dennoch waren seine Sinne stets hellwach. Besser gesagt, seine permanente geistige Konzentration und die Bereitschaft, seine Fähigkeit als Pastsensor einzusetzen.
    Dun Vapido, der über einen Kopf größer als Howatzer war, knochig und ungelenk wirkte,

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