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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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führen schien. In keiner der anderen Burgen hatte Jagur einen derartigen Eindruck von Überlegenheit, Geschmack und Macht empfunden. Dieser Gang schien alle Schätze des Universums zu enthalten – angefangen von Holzmöbeln bis hin zu den Teppichen, die den Boden bedeckten und die Wände zierten. Aus jedem Detail sprachen erlesener Geschmack und Stilgefühl.
    Als einige der Androiden aufgeregt schwatzten, brachte Jagur sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Er fühlte sich in einem Maß unbedeutend gegenüber dem Mächtigen Kemoauc, wie er es bisher nicht für möglich gehalten hatte.
    Jagur spürte, dass Hassgefühle in ihm aufkamen, die in seinem Minderwertigkeitskomplex wurzelten. Dabei wusste er noch nicht einmal, ob Kemoauc überhaupt noch lebte. Sein Hass richtete sich wohl gegen einen Toten.
    Er eilte den Gang entlang. Seine Aufgabe lautete nicht, Kemoaucs Leistungen zu beurteilen, sondern die Kosmische Burg zur Materiequelle zu bringen. Alles andere hatte ihn nicht zu interessieren. Trotzdem gelang es ihm nicht, sich dem verlockenden Zauber zu entziehen, der von der Burg und ihrer Einrichtung ausging.
    Er beobachtete, dass die Androiden sich ebenfalls ablenken ließen. Zweifellos würde es schwierig und zeitaufwendig werden, die Segmente des Drugun-Umsetzers zu finden und im Zentrum der Burg zu installieren.
    »Weiter!«, rief er den Androiden zu. »Haltet euch nicht mit Nebensächlichkeiten auf!«
    Sie gehorchten. Jagur beschleunigte seine Schritte. Er wollte so schnell wie möglich mit der Arbeit am Drugun-Umsetzer beginnen.
    Zunächst gelang es ihm auch, viele der schönen Dinge zu ignorieren, die seinen Weg säumten. Dann stieß er auf Kunstwerke, die von Künstlern seines Volkes geschaffen worden waren. Er wusste, dass diese Werke schon vor Jahrhunderttausenden auf geheimnisvolle Weise von seiner Heimatwelt verschwunden waren und dass ihr Verlust heute noch beklagt wurde.
    Erneut stieg Hass gegen Kemoauc in ihm auf.
    »Wir werden diese Dinge später mitnehmen«, erklärte er den Androiden. »Sobald wir in das Normalkontinuum zurückgekehrt sind, bringen wir die Kunstwerke ins Schiff.«
    »Das ist uns verboten«, erwiderte Trans erschrocken.
    »Du wirst mir gehorchen!«, schrie Jagur gereizt. »Ich befehle, und du wirst tun, was ich von dir verlange, oder ich werde dich eliminieren.«
    Der Androide wich ängstlich vor ihm zurück. »Selbstverständlich«, antwortete er unterwürfig. »Du bist der Kommandant, ich gehorche.«
    »Warum nicht gleich so?« Jagur ging weiter.
    Er beruhigte sich nur langsam. Jetzt versuchte er nicht mehr, die Kunstwerke zu übersehen, denen er begegnete. Er hielt sich nicht bei ihnen auf, aber er sah sich vieles sehr genau an. Jedes Exponat war vermutlich einem kosmischen Volk entwendet worden.
    War Kemoauc lediglich ein Kunstdieb gewesen?
    Jagur schüttelte den Kopf. Er war zu leichtfertig, wenn er den Mächtigen so beurteilte. Er erinnerte sich daran, dass viele unersetzbare Schätze bei Kriegen und Naturkatastrophen zerstört worden waren. Er wusste nicht, unter welchen Umständen jene Kunstschätze verloren gegangen waren, denen er begegnet war. Doch er schloss die Möglichkeit nicht mehr aus, dass Kemoauc die Kunstschätze zu einem Zeitpunkt mitgenommen hatte, als sie von Vernichtung bedroht worden waren.
    »Wie auch immer, wir werden sie mitnehmen«, sagte er laut zu sich selbst.
    Kurz darauf erreichte er mit den ihm unterstellten Androiden eine Halle im Zentrum der Kosmischen Burg, die er als Standort für den Drugun-Umsetzer vorgesehen hatte.
    Jagur ging von der Voraussetzung aus, dass der Drugun-Umsetzer in Kemoaucs Burg wie in allen anderen Burgen aus Tausenden von Einzelteilen zusammengesetzt werden musste. Daher schrie er entsetzt auf, als das letzte Schott auf seinem Weg vor ihm zur Seite glitt und er den einsatzbereiten Drugun-Umsetzer sah.
    »Das ist unmöglich!«, rief er.
    Er musterte den Drugun-Umsetzer aus geweiteten Augen, wankte einige Schritte weiter und nahm in einem Sessel Platz. »Es kann nicht sein«, flüsterte er, während sich Trans neben ihm niederkniete. »Es darf nicht sein!«
    »Was ist so schlimm daran?«, fragte der Androide.
    »Kemoauc hat wie alle anderen Mächtigen nicht gewusst, dass es den Drugun-Umsetzer gibt. Es kann natürlich sein, dass er einige Einzelteile gefunden hat, aber dennoch konnte er niemals auf das Ganze schließen. Das ist einfach unmöglich, verstehst du? Was wir sehen, kann nicht sein.«
    Trans ging zu dem Umsetzer

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