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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Burg schüttelte sich unter der Kraft ihrer riesigen Maschinen.
    Machte sich die Burg auf den Weg zur Materiequelle?
    Minuten verstrichen. Die Vibrationen wurden stärker. Jagur glaubte zu spüren, dass die Burg beschleunigte.
    Aber nichts war so, wie es hätte sein müssen. Die Vibrationen zeigten deutlich, dass die Burg mithilfe ihrer Normaltriebwerke flog, mit denen sie lediglich eine kurze Distanz überwinden konnte. Dabei wurde die Lichtgeschwindigkeit weit überschritten. Anschließend waren die Triebwerke ausgebrannt und mussten vollständig erneuert werden.
    Jagur zweifelte keine Sekunde lang daran, dass diese Art des Fluges zum Plan des Unbekannten gehörte, der auch für alle anderen Vorfälle verantwortlich war. Erklären konnte er sich das Geschehen jedoch nicht.
    Mühsam richtete er sich auf. Als er sah, wie schwer die Verletzung seines rechten Armes war, wurde ihm übel. Zugleich hörte er, dass über ihm etwas rumorte. Er zweifelte nicht daran, dass einer der Roboter kam, um ihn zu töten. Mit aller Kraft raffte er sich auf und schleppte sich weiter in den Gang hinein.
    Jagur hatte nur noch den Wunsch zu überleben.
    Er wollte wissen, weshalb alles geschah und warum er betrogen worden war.
    Schon nach hundert Metern blieb er erschöpft stehen und drehte sich um. Er sah, dass ein humanoider Roboter aus der Höhe herabschwebte. Hastig eilte er weiter, wobei er alles versuchte, um in der Deckung der Möbel zu bleiben. Voller Bitterkeit dachte er daran, dass Kemoauc – oder wer sonst die Roboter programmiert haben mochte – die Kunstschätze höher bewertete als Menschenleben.
    Seitlich von ihm öffnete sich eine Tür.
    Jagur verharrte entsetzt. Er erwartete, auch hier Roboter zu sehen, doch dem war nicht so. Er blickte in einen Nebenraum, der neben gepolsterten Möbeln zahlreiche Zierpflanzen enthielt. Er torkelte hinein, und die Tür schloss sich hinter ihm.
    Mit schwindender Kraft durchquerte er den Raum, öffnete andere Türen und stellte fest, dass er sich in einem Wohntrakt befand, zu dem mehrere Räume gehörten. Alle ließen sich so abschließen, dass niemand von außen eindringen konnte.
    Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als er schließlich einen Nebenraum betrat, in dem medizinische Geräte standen. Als er sie erreichte, endeten die Vibrationen im Boden von einem Moment zum nächsten.
    Jagur verharrte überrascht. Er ließ sich zu Boden sinken und lauschte minutenlang. Die Burg bewegte sich immer noch mithilfe ihrer Normaltriebwerke, allerdings verrieten die Geräusche, dass sie nunmehr sehr viel schneller als das Licht war. Das erschien Jagur völlig sinnlos, denn auf diese Weise würde sie niemals die Materiequelle erreichen.
    Minuten später wurde die Burg schon wieder langsamer.
    Sie hatte nur eine kurze Strecke zurückgelegt.
    Wohin? Jagur fand keine Antwort auf seine quälende Frage.
     
    »Von jetzt an muss es schnell gehen«, sagte Knatze, als Glonz und die anderen Männer mit den Schlitten und den Pokros die Brücke erreichten. »Seht zu, dass ihr Anschluss gewinnt. Lange lassen die Emmons uns nicht in Ruhe.«
    »Schön und gut, aber was machst du?«, erwiderte Glonz.
    »Ich bleibe hier und komme erst nach, wenn ihr in Sicherheit seid.«
    Glonz schürzte die Lippen. Sein Fell sträubte sich. »Ich verstehe«, sagte er. »Ich habe mir schon gedacht, dass du dir einen Druckposten verschafft hast. Nur so konntest du wohl die vielen Expeditionen überleben, die du geleitet hast. Feigling.«
    Er wollte an Knatze vorbeigehen und die Brücke betreten, doch der Expeditionsleiter packte ihn am Nackenfell und wirbelte ihn herum. Dabei bewies er Kräfte, die Glonz ihm nicht zugetraut hätte.
    »Wenn du da drüben in den Felsen und allein bist und wenn dich die Emmons angreifen, dann wird dir schon aufgehen, wer sich hier der größeren Gefahr aussetzt«, fauchte Knatze ärgerlich. Er stieß Glonz auf die Brücke und versetzte ihm einen Tritt, der ihn zu Boden warf und mehrere Meter weit über das Eis rutschen ließ, das die Brücke bedeckte. Glonz schrie entsetzt auf. Er klammerte sich an die Stahlseile, um nicht in die Schlucht zu stürzen.
    »Das vergesse ich dir nie«, keuchte er, während er sich mühsam aufrichtete.
    »Folgt ihm!«, befahl Knatze den anderen Männern. »Und nehmt die Tiere mit. Ihr müsst sie nach oben bringen, auch wenn es noch so schwierig ist. Nur da oben in den Felsen sind sie sicher vor den Raubtieren.«
    »Und du?«, fragte einer der anderen zaghaft.

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