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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weit überlegen sein? Er fragte sich, was Vernaz wohl dazu gesagt hätte, und beschämt erkannte er, dass er frevelte.
    »Die Götter haben dir eine Prüfung auferlegt, aber du hast versagt, weil du an ihnen gezweifelt hast.« Genau das würde der Priester ihm erklärt haben.
    Knatze gab sich von nun an sehr viel Mühe, Rhodan und Atlan zu helfen. Er setzte wenig bei ihnen voraus und war dann freudig überrascht, wenn sie mehr am Berg leisteten.
    Er sah, dass sie keine krallenbewehrten Tatzen hatten, mit denen sie im Eis Halt fanden, sondern dass sie Handschuhe trugen, die sie sogar noch behinderten. Er erkannte, dass sie diese nicht ablegen durften, weil es zu kalt für sie war.
    Als sie etwa vierhundert Meter über der Mulde der Heiligen eine kleine Höhle erreichten, entschied Knatze sich für eine Ruhepause, obwohl er noch in der Lage gewesen wäre, weiterzuklettern.
    Von Süden näherte sich die Karawane der Pilger von Türmwaz. Er fühlte, wie ihm ein Schauer der Erregung über den Rücken lief. Bis zu diesem Moment war ihm nicht klar gewesen, was er wirklich in Bewegung gesetzt hatte. Fast alle Bewohner von Türmwaz waren aufgebrochen. Aber jetzt zeigte sich, dass auch von anderen Orten Pilgerzüge kamen. Von Südwesten her näherte sich dem Berg eine zweite Kolonne.
    Knatze beobachtete die Karawane nicht ohne Sorge. In diesem Gebiet wimmelte es von gefährlichen Raubtieren. Nur mithilfe des großen Katapults waren sie zu bekämpfen. Er war der Einzige, der dieses Katapult beherrschte. Das bedeutete, dass die Pilger den Emmons schutzlos ausgeliefert waren.
    Knatze wollte sich bereits abwenden. Er sagte sich, dass niemand von ihm verlangen konnte, dass er Tag und Nacht am Katapult Wache hielt. Da fiel ihm ein, dass zwei seiner Götter umgekehrt waren. Sie liefen in den sicheren Tod, denn sie hatten keine Waffe gegen die Emmons.
     
    Alaska Saedelaere setzte sich auf einen Eisbrocken. »Ich wäre gern bis ganz nach oben gestiegen, aber es hat keinen Sinn«, sagte er. »Ich ertrage diese Kälte trotz des Schutzanzugs nicht. Meine Beinmuskulatur verkrampft sich immer öfter.«
    »Vergiss es einfach, Alaska«, entgegnete Fellmer Lloyd. »Perry erwartet nicht, dass du unter allen Umständen mitgehst. Was hätte er davon, wenn du wider alle Vernunft mit ihm aufsteigst und letztlich abstürzt? Es genügt völlig, wenn Atlan und Bully dabei sind.«
    Saedelaere nickte. Er wollte den Helm für einige Minuten schließen, um sich vor dem eisigen Wind zu schützen, aber mittlerweile hatte sich so viel Eis in den Helmfalten abgesetzt, dass er sich nicht mehr richtig bewegen ließ.
    »Weiter unten ist eine Höhle«, sagte Fellmer, der den Maskierten begleitete, um ihm notfalls beistehen zu können. »Dort sind wir erst einmal vor dem Wind sicher.«
    Der Mann mit der Maske zeigte nach Süden. »Sieh dir diese Massen an. Die Ersten haben die Brücke erreicht. Bevor wir unten sind, wird es in der Wand von Pilgern wimmeln. Glaubst du, dass wir unter diesen Umständen den Abstieg noch schaffen?«
    »Du hast recht.« Lloyd nickte verkniffen. »Wir müssen nach unten, und das schnellstmöglich. Wenn wir zu spät kommen, schaffen wir es nicht mehr. Womöglich werfen sie uns einfach aus der Wand, um Platz für sich zu schaffen.«
    Die beiden Männer stiegen weiter ab. Jetzt beeilten sie sich und gingen größere Risiken ein, um schneller voranzukommen.
    Schon bald zeigte sich, dass sie es schaffen konnten. Auf dieser Seite der Schlucht war eines der Raubtiere erschienen. Es hielt die Pilger auf.
    Mehrere Männer mühten sich mit dem Katapult ab. Sie brauchten allerdings zu viel Zeit, um die schwere Waffe zu spannen, und dann schossen sie weit vorbei.
    Saedelaere und Lloyd durften das letzte Stück nicht mehr absteigen, weil sie dann Gefahr liefen, von dem Raubtier angegriffen zu werden. Sie harrten in etwa fünfzig Metern Höhe in der Steilwand aus und beobachteten, wie sich immer mehr Pilger auf der anderen Seite der Brücke versammelten und wie sich immer mehr Männer mit dem Katapult abmühten. Sie schossen Pfeil auf Pfeil ab, bis es ihnen endlich gelang, das Tier zu treffen. Das Geschoss fuhr der Bestie in eines der Hinterbeine. Vor Schmerzen brüllend stürmte sie davon.
    Die Pilger jubelten überschwänglich. Gleichzeitig begann der Ansturm auf die Brücke. Männer, Frauen und Kinder drängten sich hinauf, als käme es auf jede Sekunde an. Keiner wollte zurückstehen. Sie schlugen aufeinander ein und stießen die Schwächeren

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