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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen wir das vorerst. Sie und Ihre Familie sind auf die Unterstützung angewiesen, die Terra jedem in Not geratenen Bürger gewährt.«
    Er hatte in dem Moment den Eindruck, als wolle sein neuer Nachbar ihm an die Kehle gehen, und hob beruhigend die rechte Hand. »Sie sind zu stolz, um diese Unterstützung anzunehmen«, fuhr er fort.
    »Stolz?«, rief der Untersetzte empört. »Das hat mit Stolz nichts zu tun!«
    »Womit dann?«
    Der Mann setzte schon zur Antwort an, schien sich plötzlich aber doch überrumpelt zu fühlen und wandte sich wütend ab.
    »Warten Sie!«, bat Salik. »Vielleicht finde ich es auch so heraus. Ihre Vorfahren stammten aus dieser Gegend, nicht wahr?«
    Der Mann blieb abrupt stehen. »Ja«, sagte er, ohne sich umzudrehen.
    »Und Sie wollen mit Ihrer Familie genau da leben, wo schon Ihre Vorfahren heimisch waren. Ich kann das gut verstehen.«
    »Die Behörden können es nicht!«, stieß der Mann bitter hervor. »Wir sollen in eine der großen Städte ziehen, dort bekäme ich Arbeit - hier oben braucht mich niemand.«
    »Was sind Sie von Beruf?«
    Nun wandte er sich doch wieder Salik zu. »Hochenergietechniker«, antwortete er. »Jedenfalls war ich das auf Gäa. Als wir hierherkamen, waren alle passenden Stellen schon vergeben. Für mich blieb nichts übrig.«
    »Sie haben immerhin das Haus bekommen...«
    »Weil ich es mir genommen habe. Nachdem wir eingezogen waren, konnte die Verwaltung uns nicht so schnell wieder hinauswerfen.«
    Er stockte, und Salik beschloss, an seiner Stelle fortzufahren. »Man bietet Ihnen und Ihrer Frau zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten an. Dafür müssten Sie jedoch von Tumain fortziehen, und das wollen Sie auf gar keinen Fall. Da Sie aber nun einmal in dem Haus wohnen, werden alle anfallenden Kosten auf Ihren Namen gebucht. Um Ihr Schuldenkonto klein zu halten, versuchen Sie, sich und Ihre Familie aus eigener Kraft zu versorgen.«
    Noch während er sprach, dachte er daran, dass spätestens in sechs Wochen niemand mehr von so läppischen Errungenschaften wie Schulden reden würde. Falls die Orbiter nicht dafür sorgten, dass die Menschen andere Sorgen hatten, dann würden die Weltraumbeben es tun.
    Die Weltraumbeben!
    Sekundenlang war Jen Salik wie erstarrt unter der Wucht der Erkenntnis. Dann besann er sich darauf, dass er nicht alleine war, und er riss sich zusammen. Da stand der Mann aber schon bei ihm und hielt ihn an den Schultern fest.
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte sein Nachbar. »Sie sind krank und haben Schmerzen, nicht wahr?«
    Salik fühlte sich beunruhigt. Wie mochte er in diesen wenigen Momenten ausgesehen haben, dass sein Gegenüber derart heftig reagierte?
    »Mir geht es gut«, wehrte er ab. »Es liegt wahrscheinlich an der Höhenluft; ich bin noch nicht daran gewöhnt.«
    Aber der Mann war keineswegs leicht zu überzeugen. Jedenfalls bestand er darauf, dass Salik mit ihm ins Haus gehen und einen besonderen Tee trinken sollte, den seine Frau nach einem alten Rezept zubereitet hatte. Salik willigte schließlich ein. »Vorher müssen Sie mir allerdings verraten, wie Sie heißen«, sagte er.
    »T\ipak«, antwortete der Schwarzhaarige. »Einfach nur Tupak.«
    Während er durch den kümmerlichen Nachbargarten ging, überlegte Salik, ob es womöglich besser wäre, Tupak die volle Wahrheit zu sagen. Aber ihm war auch bewusst, dass er genau das kaum fertigbringen würde.
    Er trank den Tee schluckweise und hörte Tupak zu, der seltsamerweise jetzt, nachdem er bei Salik eine Schwäche entdeckt hatte, gesprächig wurde und sogar über seine Probleme redete. T\ipaks Lage war verzwickt, doch er gestand ein, dass er daran nicht unschuldig war. Er gehörte keineswegs zu den notorischen Nichtstuern, es war ihm allerdings nicht gelungen, den Behörden seine Motive klar genug darzulegen. Abgesehen davon vermutete Salik, dass es längst ein psychologisches Gutachten über Tupak gab. Dieser Mann wäre keineswegs glücklicher geworden, hätte man ihm nur die materiellen Sorgen abgenommen - er brauchte eine Aufgabe.
    Welche Aufgabe gab es derzeit noch für jemanden wie Tupak?
    Du verdammter Angeber, dachte Jen Salik und meinte damit sein fremdes Ich. Warum musstest du dich diesen Leuten aufdrängen? Habe ich denn nicht mit mir selbst genug zu tun?
    Es gab keine optimale Lösung - nicht unter den derzeitigen Bedingungen. Und trotzdem ... »Sie haben zu wenig Land, T\ipak«, hörte Salik sich sagen. »Von dem, was der steinige Garten hergibt, können sich nicht einmal mehrere

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