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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaninchen ernähren. Verlassen Sie das Haus, bauen Sie sich selbst eines, drüben in dem kleinen Tal, an dessen Hängen die alten Terrassen auf die Bewirtschaftung warten. - Geben Sie mir eine Schreibfolie und einen Stift dazu!«
    Mit wenigen Strichen legte erlbpak dar, wie das Haus gebaut werden sollte und was er tun musste, um auf den verfallenen Terrassen Gemüse und Mais anzubauen, welche Pflanzenarten sich überhaupt eigneten, wie er die Felder bewässern musste... Als er fertig war, fiel ihm der Stiftaus den Fingern. Er war schweißgebadet von dem inneren Kampf, den er vergebens gegen sich selbst ausfocht.
    Das darfst du nicht tun!, protestierte sein Unterbewusstsein. Wie kannst du diesen Menschen Hoffnung auf eine Zukunft machen, die es gar nicht gibt?
    Das andere, das fremde Ich war stärker.
    Salik bemerkte, dass Tüpak begeistert auf die Zeichnung schaute, und er wusste, dass es zu spät war. Der arme Kerl hatte angebissen. Er würde sich nach diesem aberwitzigen Vorschlag richten und mitten in dem kahlen Land ein winziges Paradies entstehen lassen. Er würde bis zu seinem Tod an diesem Ort bleiben - und das würde leider schon allzu bald der Fall sein.
    »Nehmen Sie Ihre Familie, steigen Sie in einen Gleiter und fliegen Sie nach La Paz!«, sagte Salik mühsam. »Vielleicht finde ich noch einen Ausweg, oder ein anderer entdeckt einen Weg, der uns allen aus der Falle hilft. Dann werden Raumschiffe kommen, und wenn Sie Glück haben, gehören Sie zu denen, die das Solsystem rechtzeitig wieder verlassen können.«
    Noch während er redete, wusste er, dass jedes Wort vergeblich war. Tupak sah auf die Zeichnung, warf seiner Frau einen bedeutungsvollen Blick zu und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    Salik stemmte sich von der Bank hoch, auf der er gesessen hatte, und ging zur Tür. Er hörte die beiden hinter sich flüstern und stieß die Tür auf. Die frische Luft tat ihm gut. Seine Gedanken klärten sich ein wenig, bis er sein Haus betrat und sich auf das Bett sinken ließ. Sein Kopf quoll über von wirren Überlegungen.
    Offenbar war er sehr schnell eingeschlafen. Jedenfalls erwachte er vom Murmeln etlicher Stimmen. Er ging zur Tür und sah hinaus.
    Nur wenige Meter entfernt standen mehrere Männer und Frauen. Sie deuteten auf das Haus und unterhielten sich aufgeregt, aber leise. Salik verstand nicht, was diese Leute wollten. Ärgerlich stieß er die Tür auf.
    Tupak kam auf ihn zu.
    »Das sind alles Leute, denen es genauso ergeht wie mir«, sagte der Mann ernst. »Sie brauchen Hilfe!«
    Salik stöhnte und zog sich fluchtartig zurück.
    »Ihr dürft nicht ungeduldig werden«, hörte er Tupak draußen sagen. »Ich weiß nicht, was mit ihm los ist, vielleicht ist er tatsächlich verrückt. Aber die Skizzen, die er für mich gemacht hat, sind verdammt gut. Salik mag voller Widersprüche stecken, doch das hat nichts zu bedeuten. Er ist ein wenig sprunghaft - wie die alten Götter, die von unseren Vorfahren verehrt wurden.«
    »Wie ein Gott sieht er nicht gerade aus!«, rief eine Frau.
    »Was verstehst du schon von Göttern?«, fragte Tupak streng. »Außerdem habe ich nicht behauptet, dass er wirklich einer ist. Ihr habt ihn erschreckt. Zieht euch etwas zurück und bleibt ruhig. Ich rede mit ihm.«
    Salik presste sich die Hände auf die Ohren. Was sollte er tun? Die Weltraumbeben bedeuteten den Untergang der Menschheit, das wusste er, sie waren nicht zu vergleichen mit dem Ultimatum der Orbiter. Trotzdem brachte er es nicht fertig, so eindringlich davor zu warnen, wie er es hätte tun müssen.
    Ich würde sie nur erschrecken, dachte das fremde Ich in ihm. Sie würden in Angst und Verzweiflung sterben, und das will ich nicht. Wozu eine Warnung, wenn niemand etwas gegen diese Gefahr unternehmen kann?
    Jen Salik fragte sich, wie er zu diesen Überlegungen kam.
    Wenn wir Raumschiffe hätten, sehr viele Raumschiffe, die genug Platz bieten, gäbe es noch eine Chance. Aber woher nehmen wir diese Schiffe?
    Da hast du es!, dachte sein altes Ich wütend. Du weißt keinen Ausweg. Hör auf zu fantasieren und lass die Leute da draußen in Frieden!
    Warum ? Wenn sie doch sterben müssen, spielt es keine Rolle; wie sie die letzte Zeit verbringen, die ihnen bleibt. Im Gegenteil - sie werden arbeiten und hoffen und deshalb ihre Angst vergessen. Wenn ich noch einen Ausweg finde, haben sie nicht viel verloren. Und wenn ...
    Wenn was?
    Das neuere Ich schwieg.
    »Antworte mir wenigstens!«, schrie Salik - und es war, soweit er sich

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