Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch
Ath wusste spontan, dass es sich um tödlich wirkende Energiewaffen handelte.
»Tretet näher!«, verlangte eine dunkle Stimme.
Ath zögerte nicht. Er betrat den Saal, gefolgt von seinen Jägern. Hinter ihnen schloss sich das Tor wieder, die Roboter blieben draußen.
»Ich bin die Hauptpositronik der Geheimstation Amtraniks«, erklärte die dunkle Stimme, und sie schien von überall her zu erklingen. »Amtranik schuf mich, er stattete mich mit seinem Wissen und dem Wissen der Horden von Garbesch aus und machte mich zum Hüter und Vollstrecker seines Vermächtnisses.
Vor einer Million und zweihunderttausend Jahren kämpften die Horden von Garbesch in dieser Galaxis gegen ihre Widersacher, die von einem Ritter der Tiefe, Armadan von Harpoon, angeführt wurden. Infolge einer Verkettung unglücklicher Umstände wurden die Horden besiegt und vertrieben - mit Ausnahme Amtraniks.
Amtranik aus dem Volk der Laboris, der mutigste und klügste Hordenführer, stellte sich im System der Sonne Kermel Hatra mit einem kleinen Flottenverband seinen Verfolgern. Es gelang ihm, die feindlichen Schiffe restlos zu vernichten und damit seine Spur zu verwischen.
Anschließend suchte er mit seinen Getreuen nach einer Welt, auf der ihre Nachkommen überleben würden, die aber so wild und unfruchtbar sein musste, dass in jeder Generation eine gnadenlose Auslese stattfand. Nur die Stärksten, Mutigsten und Klügsten sollten überleben und ihr Erbgut weitergeben.
Amtranik fand diese Welt und nannte sie Arpa Chai, das verborgene Nest. Aus dem technischen Potenzial seiner letzten Schiffe errichtete er die Geheimstation im Hay Hayyat. Nur sein Flaggschiff, die VAZIFAR, blieb unberührt und wartet in einem Hangar des Heiligen Berges.
Ich wurde von Amtranik zum Hüter des Wissens und als Vollstrecker seines Vermächtnisses ausersehen. Aber ich durfte nicht sofort in Aktion treten. Vielmehr erhielt ich den Befehl, nicht in die Geschehnisse auf Arpa Chai einzugreifen, bis eines Tages die Horden von Garbesch zurückkehren würden, um die erlittene Schmach zu retten. Dieser Tag ist gekommen. Amtranik vermittelte mir das Wissen über ein charakteristisches energetisches Phänomen, das bei einer Rückkehr der Horden von Garbesch erkennbar würde. Dieses Signal haben meine Sensoren aufgefangen.
Ihr seid dazu ausersehen, mit den Waffen der Verdammnis ausgerüstet Arpa Chai zu verlassen, um euch mit den übrigen Horden von Garbesch zu vereinigen und die Widersacher vernichtend zu schlagen.
Ich lasse euch nun mit Waffen der Kategorie vier ausrüsten. Macht euch zuerst mit diesen einfachen und später mit komplizierteren Waffen vertraut, denn der Gebrauch der Waffen der Verdammnis erfordert ein umfangreiches Wissen und eine optimale Sicherheit im Umgang mit den niedrigeren Kategorien.«
Die Stimme schwieg.
Benommen von der überwältigenden Fülle noch unverdauten Wissens, verließen Ath und seine Gruppe die Halle und folgten den wartenden Robotern.
Der Vorbeißer nahm die Waffe begierig entgegen, die der Roboter ihm reichte. Das lange Stahlrohr war im hinteren Drittel dreimal so dick wie im vorderen Bereich. Das klobige Griffstück lag gut in Yesevi Aths Hand.
»Es handelt sich um einen Drucknadler«, erläuterte der Roboter. »Du musst nur die Mündung auf ein Ziel richten und das Griffstück fest zusammenpressen.«
Yesevi hob das Rohr, zielte auf die gegenüberliegende Wand des Ausrüstungsmagazins und schloss die Hand um das Griffstück. Begleitet von einem scharfen Zischen, zuckte an der Wand ein greller Blitz auf. Die Explosion der verschossenen Nadel riss ein handspannengroßes gezacktes Loch in die Stahlwand.
»Eine gute Waffe«, lobte er.
»Zweifellos«, erwiderte der Roboter. »Aber sie ist nicht dafür vorgesehen, sinnlose Zerstörungen anzurichten.«
Ein anderer Labori richtete seine Waffe auf den Roboter, der ihm soeben die Funktion erklärt hatte. Im nächsten Moment taumelte das Maschinenwesen wie unter einem furchtbaren Hieb zurück. Im kugelförmigen Rumpfteil klaffte ein faustgroßes Loch, aus dem grelle Blitze zuckten.
Der Labori, der geschossen hatte, brach tot zusammen. Ein Metallsplitter aus dem Rumpf des Roboters hatte sich in seinen Schädel gebohrt.
»Ihr seid zu voreilig!«, rief der Anführer der Roboter, der Ath ausgerüstet hatte.
»Wozu bekommen wir Waffen, wenn wir nichts zerstören dürfen?«, fragte ein Jäger zornig.
»Ihr werdet früh genug damit kämpfen können. Vorher sollt ihr jedoch lernen, eure
Weitere Kostenlose Bücher