Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch
vernachlässigt, aber ich würde sie jetzt gerne zu uns bitten.«
»Nichts dagegen«, bemerkte Scerp, der Zweifel in seiner Stimme war allerdings unüberhörbar.
Tifflor ließ eine Interkomverbindung zu Pamela Tissot schalten. Die alte Dame meldete sich sofort.
»Hallo, Erster Terraner«, sagte sie lächelnd. »Dass du dich an mich erinnerst... Kann ich dir helfen?«
»Vielleicht. Mutoghmann Scerp ist nach Imperium-Alpha gekommen, wir recherchieren die Lage bei den GAVÖK-Völkem. Wie sieht es bei Ihnen aus, Mrs. Tissot? Verfügen Sie über genaue Informationen hinsichtlich der GAVÖK-Mitglieder?«
Die Alte kicherte. »Das gefällt mir. Die Staatsmänner der Milchstraße holen sich Auskünfte bei mir.« Sie wurde rasch wieder ernst. »Ich bin in einer halben Stunde bei dir, Erster Terraner. Sorge nur dafür, dass mich die Wachmannschaften durchlassen.«
»Ich schicke Ihnen einen schnellen Gleiter mit allen Vollmachten für die Kontrollstellen.«
Nachdem er das veranlasst hatte, fiel ihm auf, dass Scerp ihn nachdenklich anschaute. »Hat die Liga Freier Terraner keine anderen Eisen im Feuer?«, fragte der Neu-Arkonide.
»Doch«, antwortete Tifflor. »Aber ich weiß nicht, was sie wert sind. Ein Spezialkommando ist irgendwo weit draußen an Bord eines Orbiterschiffs. Wir sind ohne Verbindung, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob überhaupt Erfolgsaussichten bestehen. Ferner haben wir versucht, ein Keilschiff aufzubringen, um Einzelheiten über Ausrüstung und Kampfstärke der Gegner in Erfahrung zu bringen. Aber wir kommen einfach nicht an die Orbiter heran.«
Pamela Tissot traf schneller ein als erwartet. Sie verzichtete auf eine Begrüßung und kam sofort zum Thema.
»Überblick über deine GAVÖK, lieber Scerp.« Sie lächelte verhalten. »Die ursprünglichen Begründer waren das Neue Einsteinsche Imperium, also die heutige Liga, die Neu-Arkoniden, Akonen, Blues, Epsaler, Aras, Unither, Antis, Springer und Ertruser. Die Siganesen zähle ich trotz ihrer Eigenbrötelei zur Menschheit, obwohl diese kleinen Leute später formal ihren Beitritt erklärten, als dies auch Plophoser, Oxtomer und Ferronen taten. Über die Blues habe ich keine genauen Angaben. Auf die kleineren und weniger bedeutenden Völker gehe ich gar nicht erst ein. Alles zusammen ergibt nach den Daten meines Plutos zwölfeinhalb Milliarden Intelligenzen. Früher war die Zahl wesentlich höher, aber die Larenherrschaft hat viel zerstört. Es gab einen deutlichen Geburtenrückgang in den letzten 126 Jahren - das gilt aber nur für den von den Laren und Überschweren besetzten Bereich.«
Sie blickte die beiden Männer forschend an. »Weiter im Thema. Die GAVÖK-Völker verfügen über 141.000 Kampfschiffe aller Typen. Zum Teil sind das jedoch alte Schrottkästen, die aus der Zeit vor den Laren stammen. Viel dürfte damit nicht zu gewinnen sein. Die genauen Zahlen der Völker und ihrer Schiffe findet ihr auf diesen Druckfolien.« Sie brachte ein dickes Bündel zum Vorschein. »Ich verbürge mich für die Richtigkeit. Lediglich bei den Blues gibt es einige Fragezeichen. Es dürfte aber rund neunzig Milliarden von ihnen geben und. um die zwanzigtausend Diskus-Kampfschiffe.«
Scerp schaute die Folien aufmerksam durch. Er nickte mehrmals. »Diese Zahlen stimmen mit meinem Wissen und mit meinen Schätzungen gut überein. Sie helfen uns bestimmt weiter, um unsere Möglichkeiten abzuwägen.«
Als die beiden Männer kurz darauf wieder allein waren, überflog Tifflor die Zahlen.
»Es ist erschreckend und erstaunlich zugleich, wie durch die Larenherrschaft die Bevölkerung der Milchstraße dezimiert wurde«, stellte er fest. »Das gilt auch für die zwanzig Milliarden Menschen, die während der Odyssee der Erde verschwanden. Wenn ich dagegen die Zahl der Orbiterschiffe sehe, wird mir schlecht. Das Kräfteverhältnis steht bei etwa eins zu einhundert. So ist keine Schlacht zu gewinnen. Vor allem sieht es danach aus, dass der Gegner über schier unerschöpfliche Nachschubquellen verfügt.«
»Das stimmt«, bestätigte Scerp. »Ich weigere mich auch aus anderen Gründen, den offenen Schlagabtausch zu riskieren. Ein erneuter Aderlass bei allen Völkern wäre die Folge.«
»Trotzdem müssen wir diesen Gedanken bis zur letzten Konsequenz verfolgen. Wie ist die rechtliche Situation in der GAVÖK? Wer wird uns wirklich helfen? Welche anderen Völker könnten wir gewinnen? Ich denke vor allem an die Machtfaktoren Haluter und Posbis.«
»Da haben wir schon das
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