Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch
Vario-500 gezwungen, sich in der Nähe des Hauses aufzuhalten. Er hatte den Eindruck, dass sich eine Schlinge um ihn herum zusammenzog.
Nachdem Greer Venn sich mit Demmid auf den Abtransport des Bewusstlosen geeinigt hatte, brachte er die Sprache auf andere Dinge.
»Eines gibt mir zu denken«, stellte er fest. »Nisortan wurde am Weg zur Prüfstation gefunden, als hätte er bereits den Dienst antreten wollen. Seine Schicht beginnt aber erst in zwei Stunden.«
»Sobald der Mann zu sich kommt, werden wir die Hintergründe erfahren«, erwiderte der Befehlshaber. »Etwas anderes macht mir weitaus mehr zu schaffen, nämlich die einundzwanzig Werkroboter. Obwohl ihr Aufseher ausgefallen war, haben sie stundenlang weitergearbeitet. Ein Intensivtest ist eingeleitet. Ich befürchte, ihr Basisprogramm könnte länger sein als bei der Uraktivierung nötig.«
Venn schnippte mit den Fingern.
»Du meinst, es hat sich jemand daran zu schaffen gemacht?«
»So sieht es aus. Wir versuchen herauszufinden, was geändert oder erweitert wurde. Aber die Gesamtanalyse wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.«
»Bleiben die Roboter währenddessen aktiv?« Venn grinste herausfordernd. »Dann wünsche ich uns nur, dass derjenige, der sich an ihrem Programm zu schaffen gemacht hat, nicht gerade jetzt auf die Idee kommt, seine Änderung aufzurufen.«
Der Vario wollte keinesfalls versuchen, die beeinflusste Basisprogrammierung eines der Werkroboter aufzurufen, während dessen Aufseher aktiv war. Ebenso wenig hatte er die Absicht, eine seiner Waffen einzusetzen. Sein Vorstoß musste mehr als gedankenschnell ablaufen, damit der Rundumkämpfer Art oder Ausgangsort des Geschehens keinesfalls erkennen konnte.
Auf seinen dünnen Beinen hatte er sich aus der Nähe des Felsens nach Nordwesten entfernt und inzwischen den Rand des Werftgeländes erreicht. Er war sicher, dass er in dieser Entfernung von den Robotern im Wald nicht mehr geortet werden könne, und schaltete auf den Feldantrieb um. Als matt schimmerndes Ei glitt er auf einen der Hangarschächte zu und wartete darauf, dass das. nächste Keilraumschiff nach oben schwebte.
Große Werkmaschinen begannen sofort damit, die Schutzumhüllungen im Bugbereich zu entfernen. Gleichzeitig sendete der Vario erste Signale, die darauf abzielten, die Maschinen zu verwirren. Die Formation der Arbeitsmaschinen geriet schnell in Unordnung. Der zuständige Rundumkämpfer registrierte die Veränderung sofort. Aber seinem Versuch, die Ordnung wiederherzustellen, folgten die Signale des Varios innerhalb von Mikrosekunden. In der Folge breitete sich eher Chaos aus.
Zwei der Maschinen stießen zusammen, prallten gemeinsam gegen einen der Rumpfaufbauten und explodierten. Trümmerstücke trafen andere Werkroboter, die von diesen schweren Geschossen förmlich aufgerissen wurden.
Urplötzlich war die Szene verwirrender, als der Vario sie hätte planen können. Zufrieden mit dem Ergebnis setzte er sich ab.
10.
Greer Venn war schon zur Explosionsstelle unterwegs, als ihn Demmids Anruf erreichte.
»Spezialroboter werden den Vorfall analysieren«, sagte Demmid. »Sie werden etwa zeitgleich mit dir ankommen. Nach den mir vorliegenden Informationen haben wir es eindeutig mit Manipulation zu tun. Es handelt sich nicht um Waffeneinwirkung.«
»Der Fremde wird mir allmählich unheimlich«, bekannte Venn. »Aus seinen Aktivitäten zu schließen, muss er ein positronisches Arsenal mit sich herumtragen.«
»Falls es wirklich nur einer ist. Ich denke da eher an einen Garbeschianer und seinen Roboter. Erinnerst du dich an das seltsame Ei, das in Olkyras Begleitung gesehen wurde? Nisortan befindet sich übrigens auf dem Weg der Besserung und wird innerhalb der nächsten Stunde das Bewusstsein zurückerlangen. Dann sehen wir weiter.«
»Ich hoffe, er hat nicht etwa das Gedächtnis verloren«, brummte Venn. »Übrigens glaube ich nach wie vor, dass der Fremde sich im Park verbirgt. Ich habe zwei Roboter zurückgelassen. Für den Fall, dass der Unbekannte die Maschinen orten kann, ist jeweils nur eine von beiden aktiv, die andere verbirgt sich mit Minimalfunktion. Beide aktivieren und desaktivieren einander in unterschiedlich langen Zeitabständen.«
Demmid nickte zustimmend und unterbrach die Verbindung.
Venn näherte sich bereits dem Landefeld, auf dem die Überreste der explodierten Roboter lagen.
Am Ende ihrer Schicht war es bereits dunkel geworden. Engnal wich auf ihrem Rückweg zu dem Platz hin ab, an dem sie
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