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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Orbiter-Stützpunkt Martappon.
    Die kahle Kammer war nicht mehr als eine Zwischenstation für noch unbestimmbare Zeit. Sie befand sich an Bord der SELOU-BAL unter dem Befehl der Simudden-Type Grenor Targus. Das Ziel: Durzuul, eine Welt, die dem Vario bis vor Kurzem nicht einmal namentlich bekannt gewesen war. Zweifellos gehörte Durzuul zu den Planeten, auf denen der Ritter der Tiefe Armadan von Harpoon seine Bollwerke gegen die mörderischen Horden von Garbesch errichtet hatte.
    Den Ortungskopf hatte der Vario nur wenige Zentimeter weit ausgefahren. Eher beiläufig sah er sich um. Er bemerkte eine schwache Materialveränderung an der Wand über Coonor, dicht unter der Decke.
    Langsam schwebte er in die Höhe. Offenbar mit einem Laserschreiber und in ungelenker Handschrift war ein Bauelement beschriftet worden. Aufgesprühtes Metallplastik hatte die Kennzeichnung später nahezu unsichtbar gemacht.
    »Demultiplexer Eingang 2«, entzifferte der Vario.
    Hatte in der Kammer ursprünglich ein Kommunikationsverteiler installiert werden sollen? Anson Argyris war mit der Bordkommunikation der Orbiter-Raumschiffe mittlerweile einigermaßen vertraut. Mit dieser Entdeckung, dessen war er sicher, konnte er bestimmt einiges anfangen.
    Er ließ sich wieder auf den Boden sinken, fuhr Arme und Beine aus und bugsierte Coonor an die andere Wand. Der Mann wachte vorübergehend auf und murmelte Unverständliches, schnarchte dann aber weiter.
    Der Vario hob seinen linken Arm und aktivierte den Desintegrator mit enger Bündelung. Er brauchte nur Sekunden, um ein kreisförmiges Stück aus der Wandverkleidung unterhalb der verwischten Schrift her- auszutrennen. Er fing die Scheibe auf und Heß sie geräuschlos zu Boden gleiten.
    Die Anschlüsse in der Wand verrieten ihm, dass er sich nicht getäuscht hatte.
    In der Milchstraße herrschte Furcht. Einige Zeit nach dem Sieg über die larischen Invasoren waren, scheinbar aus dem Nichts, gewaltige Raumflotten zum Kampf gegen die Horden von Garbesch angetreten. Ihre Besatzungen, die Orbiter, sahen in den humanoiden Völkern eben jene Garbeschianer - Eroberer, die es zu vertreiben galt.
    Die Orbiter traten in der Gestalt von sieben menschlichen Individuen auf. Millionen und Abermillionen Doppelgänger, die sich äußerlich nur durch Kleinigkeiten voneinander unterschieden.
    Die Hintergründe dessen waren schnell bekannt geworden: Ein robotisches Vorauskommando der Orbiter hatte ausgerechnet die am meisten gesuchten Verbrecher in der Milchstraße, die Flibustier, für Angehörige der Horden von Garbesch gehalten und sie festgesetzt. Auf geheimen Welten im Bereich des galaktischen Zentrums wurden seitdem Orbiter nach dem Vorbild der sieben Gefangenen erzeugt.
    Die gesamte Tragweite des Geschehens war keineswegs schon allgemein bekannt. Vor rund einer Million und zweihunderttausend Jahren hatte der Ritter der Tiefe Armadan von Harpoon schon einmal die Horden von Garbesch vertrieben, als sie mit beispielloser Grausamkeit in die Milchstraße eingefallen waren. In der Folge hatte er Maßnahmen getroffen, die eine Rückkehr der Garbeschianer verhindern sollten. Vierundzwanzig Welten im galaktischen Zentrum waren zu Festungen ausgebaut worden, Hunderttausende Keilraumschiffe konserviert und Urzellen für die Erschaffung von Orbiterheeren eingelagert worden.
    Diese gigantische Anlage war erst vor Kurzem durch ein Signal geweckt worden. Und der Zwischenfall mit den Flibustiern war schuld daran, dass sich das Ultimatum der Orbiter ausgerechnet gegen die humanoiden Völker richtete.
    Mittlerweile standen Orbiterflotten über Olymp, im Wega-Sektor und über Terra.
    Jenseits der Wand verlief ein Schacht, den der Vario trotz seiner guten Wahrnehmung nicht weit auszuloten vermochte. Entlang der Mittelachse verliefen die Datenströme aller bordintemen Kommunikationsver- bindungen der SELOU-BAL. In einigen Bereichen waren Verteiler installiert. Die Abzweigungen für den kleinen Raum, in dem Coonor und der Vario untergebracht waren, existierten schon.
    Es bedeutete kein zu großes Problem für den Vario, sich in den Datenfluss einzubinden. Er benötigte jedoch geraume Zeit, den Informationskode der SELOU-BAL zu entschlüsseln. Nachdem er auch dieses Hindernis überwunden hatte, suchte er nach für ihn interessanten Inhalten.
    Er hatte nicht nur den kompletten Interkom, sondern auch Datenübertragungen angezapft.
    Wenn ihm genug Zeit blieb, erkannte er schnell, würde er einiges über die Technik der Orbiter lemen.

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