Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Vorerst war er jedoch hinter anderen Erkenntnissen her.
    Eine Signalfolge erregte sofort sein Interesse.
    »... glaube nicht, dass Lyrta uns mit offenen Armen empfangen wird«, sagte jemand. »Sie weiß, dass ich auf Perpulans Seite stehe.«
    »Es wird Zeit, dass auf Durzuul klare Verhältnisse geschaffen werden«, erklang die Antwort. »Warum macht Ror Perpulan nicht einfach reinen Tisch?«
    »Du weißt so gut wie ich, dass vieles von Anfang an festgelegt ist. Lyrta Rufur hat auf Durzuul das Kommando, weil es so bestimmt wurde. Perpulan kann nicht nachweisen, dass Lyrta wenigstens partiell fehlgestaltet ist, also muss er sein Ziel auf dem langen Weg erreichen.«
    »Vielleicht können wir ihm dabei unter die Arme greifen...«
    Aus vierzig Kilometern Höhe wirkte das Land wie ein großer Flickenteppich. Lyrta Rufur lehnte sich bequem in ihrem Sessel zurück und überließ den Flug dem Autopiloten. Wie immer, wenn sie allein und weit von allem Trubel entfernt war, fühlte sie sich entspannt und glücklich, beinahe sogar ein wenig euphorisch. Letzteres mochte damit zu tun haben, dass die Luftzufuhr des kleinen Flugboots auf eine überdurchschnittlich hohe Sauerstoffkonzentration justiert war.
    Durzuul war eine schöne Welt, ging es der Frau durch den Sinn, während ihr Blick den Horizont entlangstreifte. Sie entsann sich der ersten Sekunden ihres Daseins, als sie verwundert und begierig zugleich die vielfältige Schönheit des Planeten in sich aufgenommen hatte, bis zu jenem Moment, in dem ihr voller Stolz bewusst geworden war, dass sie die Herrin dieser Paradieswelt sein würde.
    Das lag erst wenige Monate zurück, und doch - wie unendlich lange kam ihr diese Zeitspanne schon vor? Ihre Lektion, dass das Dasein nicht nur aus Glück und Zufriedenheit bestand, hatte sie bald gelernt. Das Leben der Arbeitslenkerin war hart und verantwortungsvoll. Sie durfte jede erfolgreiche Leistung als ihr Verdienst betrachten, war aber auch gezwungen, die Schuld für jeden Fehlschlag zu tragen.
    Durzuul kam in der Reihe der vierundzwanzig Stützpunkte, die Armadan von Harpoon für die Verteidigung der Galaxis gegen die Horden von Garbesch angelegt hatte, eine herausgehobene Position zu. Zwar wurden auch hier wie auf den anderen Welten Orbiter erschaffen und Flotten zusammengestellt - die LUR-Flotte formierte sich soeben im planetennahen Bereich -, Durzuul versah darüber hinaus jedoch die Funktion einer Forschungs- und Analysestätte. Der Ritter der Tiefe hatte wohl damit gerechnet, dass die Horden von Garbesch, wenn sie ein zweites Mal einfielen, an Wissen dazugewonnen haben würden. Jede technische Neuerung der Garbeschianer war gemäß einer Anweisung Armadan von Harpoons auf Durzuul zu untersuchen. Schließlich galt es, sehr schnell Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
    Aber nicht die Last und die Verantwortung ihrer Position machten Lyrta Rufur das Leben schwer, sondern das Misstrauen ihrer unmittelbar Untergebenen. Unter ihnen und allen anderen voran Ror Perpulan, der keinen Hehl daraus machte, dass er Rufurs Berufung als Fehler des genetischen Auswahlprogramms ansah. Perpulan gab jedem zu verstehen, dass eigentlich er der Arbeitslenker auf Durzuul sein müsse.
    Mit einem Anflug von Bedauern erkannte die Frau, dass das Boot den Zenit seiner Flugbahn überschritten hatte. Am nördlichen Horizont erschien der Umriss der Benda-See. Das Hauptquartier der Arbeit lag auf einer Insel im Zentrum dieses Binnenmeers.
    Wie immer übernahm Lyrta Rufur auf den letzten Kilometern die Steuerung des Bootes selbst. Das achteckige Hauptquartier erhob sich weit über das subtropische Grün der Insel hinaus. Ohne noch bewusst darauf zu achten, landete die Arbeitslenkerin auf dem ihr vorbehaltenen Platz.
    Nach wie vor in ihren Überlegungen gefangen, stieg sie aus. Sie dachte darüber nach, wie sie Perpulans Vorstöße in der bevorstehenden Sitzung abwehren sollte. In einem Durchgang auf dem Weg zum Antigravschacht spürte sie einen kurzen Ruck, schenkte dem jedoch keine Beachtung. Eigentlich kannte sie jede Fuge in der Wand, hier gab es nichts Neues.
    Mit dem üblichen leichten Schwung wollte Rufur sich dem künstlichen Schwerefeld anvertrauen...
    ... doch ihre Umgebung veränderte sich schlagartig. Die Wände des Korridors verschwanden ebenso wie die Schachtöffnung und wurden durch den fahlblauen Himmel ersetzt. Warmer Sonnenschein reflektierte von der hellgrauen Oberfläche einer Konkrit-Leiste, die ins Nichts führte und unter Lyrta Rufurs Fuß mit

Weitere Kostenlose Bücher