Silberband 116 - Der Auserwählte
Loower seine Botschaft erfahren haben«, antwortete Pankha-Skrin. »Dann erst wird mein langes Leben den rechten Sinn bekommen haben.«
Laire kam zu ihnen.
»Wann starten wir?«, fragte Bumetto-Kup. »Wir wollen möglichst rasch unsere neue Heimat erreichen: Alkyra-II in der Milchstraße.«
»Wollt ihr nicht zuerst zur BASIS, um eure Artgenossen abzuholen?«
»Daran habe ich nicht gedacht.« Burnetto-Kup erschrak über seine Nachlässigkeit.
»Geht an Bord von Servus’ Schiff«, empfahl Laire. »Der Hominide ist instruiert. Er wird euch mit seiner Flotte ans Ziel bringen. Augustus und ich kehren mit der Space-Jet zur BASIS zurück.«
Servus bat seine Passagiere in die Kommandozentrale. In den Holos sahen sie den Start der Space-Jet, danach verließ auch das Demonteure-Schiff den Planeten.
Zur Verblüffung der Loower ging Servus jedoch am Rand des Sonnensystems auf Warteposition.
»Warum fliegen wir nicht zur BASIS weiter?«, fragte Bumetto-Kup.
»Wir müssen auf den Rest meiner Flotte warten«, antwortete Servus. »Dann erst kehren wir gemeinsam zur BASIS zurück.«
»Und warum das?«
»Wollt ihr nicht alle zusammen nach Hause fliegen?«, fragte Servus zurück.
Die Loower ahnten die Bedeutung seiner Worte. Gewissheit erhielten sie erst, als die Rotte der Diskusraumer eintraf und ihnen Servus Bilder von Bord der anderen Schiffe vermittelte.
Die Szenen muteten an, als zeigten sie das Innere von Kegelraumschiffen. Loower drängten sich in allen Räumen. Nur gelegentlich erschienen zwischen ihnen blau gekleidete Androiden.
»Die Mannschaften der Kairaquola von Erskriannon!«, rief Bumetto-Kup erfreut.
Er entdeckte unter den Passagieren seinen Freund Kerm-Tzakor. Und da war Basir-Fronth, und dort tauchte der alte Bootsführer Pleuran-Valt auf. Bumetto-Kups Rührung war gewiss nicht entelechisch, aber er schämte sich ihrer nicht.
Die Bilder verblassten, und die Schirme zeigten wieder das All mit der Flotte der Diskusraumer, die sich nun alle gleichzeitig in Bewegung setzten.
18.
Die Metamorphose dauerte schon länger als zwei Normtage, doch an meinem Zustand hatte sich bisher nichts geändert. Ich sah immer noch wie eine gedörrte Wurzel aus und hatte keinen ausgeprägteren Schnüffelsinn als eine Eintagsfliege.
Gucky war rührend um mich besorgt, er wich praktisch nicht von meiner Seite.
»Tust du das nur, weil du Angst hast, ich könnte mich in ein Monstrum verwandeln?«, fragte ich. Das kränkte ihn so, dass er sich nicht einmal darüber erboste. Erklärend fügte ich hinzu: »Wenn ich dauernd ins Fettnäpfchen trete, dann liegt das daran, dass ich meinen Schnüffelsinn noch nicht wiederhabe. Du musst mir schon verzeihen, aber ...«
Gucky war ein echter Freund. Er tätschelte mir den knorrigen Rücken und erklärte mir in nicht ermüdender Geduld, was auf der BASIS vor sich ging. Außerdem hielt er alle Gefahren von mir fern, und davon gab es für mich genug in der Gestalt von Biologen und Parapsychologen, die meinen Körper und meinen Geist erforschen wollten. Der Mausbiber jagte alle davon.
Die Atmosphäre auf der BASIS war angespannt. Laire und die Loower unter Pankha-Skrin waren noch nicht wieder erschienen. Von Kemoauc fehlte jede Spur. Erkundungsschiffe, die in den angrenzenden Raumsektoren patrouillierten, konnten keine der Space-Jets sichten.
Das alles erfuhr ich von Gucky, und er war es auch, der mir die Stimmung an Bord vermittelte.
»Hat sich denn noch immer nichts an deinem Zustand geändert?«, fragte er mitfühlend. Ich brauchte ihm das nicht zu bestätigen, ein Blick auf meine Jammergestalt genügte.
»In der Zentrale tut sich etwas«, sagte Gucky auf einmal. Er ergriff eine meiner Armwurzeln und teleportierte mit mir in die Hauptzentrale. Einige Hektik herrschte.
»Was ist hier los?«, erkundigte sich Gucky.
»Die Patrouillenschiffe haben die TARTUS geortet«, antwortete Reginald Bull. »Laire hat auf den Anruf geantwortet. Er sagte, dass er eine Erklärung an Perry persönlich abgeben wolle. Darauf warten wir jetzt.«
»Kommt er etwa allein zurück?«, fragte Gucky.
Bull nickte düster. »Sieht fast so aus.«
»Ein Anruf von der TARTUS!«, meldete ein Funker.
Der Holoschirm des Hyperfunkgeräts blieb dunkel, lediglich Laires wohlklingende Stimme ertönte.
»Es ist alles in Ordnung. Das Missverständnis zwischen Loowem und Kosmokraten wurde ausgeräumt. Pankha-Skrin wird mit Servus’ Diskusraumer eintreffen. Erschreckt nicht über das Auftauchen einer Flotte von
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