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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einsichten und Erkenntnisse, für die keine Sprache über entsprechende Synonyme verfügte. Und es war ein Teil von ihm, er hatte es aus sich selbst geschaffen.
    Bei dieser Überlegung angelangt, musste Pankha-Skrin jedoch erkennen, dass er beinahe auf Abwege geraten wäre. Es stimmte schon, dass er das Quellhäuschen aus seinem ureigensten Selbst erschaffen hatte. Aber im selben Maße wie ihm war es auch der Materiequelle zugehörig.
    Diese Erkenntnis setzte ihm sehr zu, und es dauerte geraume Zeit, bis er das verkraftet hatte. Je stärker ihm die wahre Bedeutung des Skrimarton ins Tiefenbewusstsein drang, desto erregter wurde er.
    Das Quellhäuschen war nicht nur ein Organ, das einen untrüglichen Sinn für das Aufspüren der bestimmten Materiequelle entwickelt hatte. Unbewusst hatten sich die Quellmeister damit einen Empfänger erschaffen, der Impulse von jenseits der Materiequelle aufnehmen konnte.
    Pankha-Skrin war jedoch der erste Quellmeister, der der Materiequelle nahe genug kam, um dies erkennen zu können.
    Die Frage, ob dieser Vorgang von den Kosmokraten gesteuert worden war, konnte er nicht beantworten. Er war im Augenblick auch gar nicht daran interessiert. Denn das Quellhäuschen nahm seine Empfängertätigkeit auf und überschwemmte ihn mit einer Flut von geistigen Eindrücken, die zu verarbeiten seine ganzen Fähigkeiten beanspruchte.
    Was Pankha-Skrin empfing, war allerdings nicht dazu angetan, sein Hochgefühl zu verstärken. Manches war ernüchternd, einiges geradezu deprimierend. Aber alles in allem trug das erhaltene Wissen dazu bei, mit den Missverständnissen der loowerischen Entelechie äufzuräumen und das Weltbild zurechtzurücken.
    Das geschah in direktem Kontakt mit den Kosmokraten, bei dem das Skrimarton als Leiter diente.
    Pankha-Skrin erfuhr von dem schicksalhaften Irrtum der Loower.
    Er empfing keine Bilder. Das Skrimarton vermittelte ihm vielmehr reines Wissen mit einem breiten Spektrum dazugehöriger Gefühle, die sich bei ihm in Empfindungen niederschlugen.
    Die Angst war ein Irrtum!
    Das Trauma, dass die Mächte von jenseits der Materiequelle Vergeltung an den Loowem üben könnten, weil sie sich'gegen sie aufgelehnt hatten, war eine der beiden starken Triebfedern von Pankha-Skrins Volk
    gewesen. Sie führten deshalb seit Jahrmillionen ein Nomadenleben, eine ständige Flucht. Überall hatten sie ihre Neunturmanlagen in Trümmerbauweise errichtet, um den Anschein zu erwecken, dass ihre Zivilisation längst untergegangen war. Damit wollten sie die Verfolger in die Irre führen, den Feind, die Kosmokraten.
    Dies war einer von zwei Aspekten, auf denen ihre Entelechie basierte. Die Furcht vor dem Vemichtungsschlag war so groß, dass sie im Lauf der Zeit zwei Bewusstseine entwickelten, das Ordinär- und das Tiefenbewusstsein. Diese durch Willenskraft herbeigeführte biologische Modifikation war ebenfalls nichts anderes als ein Ablenkungsmanöver.
    Loower von niederem Rang konnten die Problematik um die Materiequellen vor Fremden nur in ihrem Tiefenbewusstsein abhandeln. Das Ordinärbewusstsein produzierte dagegen oberflächliche Gedanken, die selbst parapsychisch begabten Wesen die Harmlosigkeit der Loower vor Augen führen sollten.
    Und nun erfuhr Pankha-Skrin, dass die Furcht vor einem Vergeltungsschlag unbegründet war. Er erfuhr es auf eine Weise, dass er keine Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussage haben konnte, nämlich über sein Skrimarton.
    Die Loower hatten seit Jahrmillionen völlig unbegründet in Angst und ständiger Flucht gelebt.
    Der Bau der vielen über das Universum verstreuten Neunturmanlagen erschien nun ohne jeden Sinn. Daraus ergab sich, dass auch die Suche nach der Materiequelle ein Irrtum war. Pankha-Skrins Urahnen hatten Laires Auge völlig umsonst geraubt.
    Das Streben, die Materiequelle zu finden, hinter der die Kosmokraten lebten, und die Quelle mithilfe von Laires Auge zu durchdringen, war die zweite Antriebsfeder gewesen, die den Loowem ihren Lebensinhalt gegeben hatte.
    Auch darauf beruhte ihre Entelechie, die Philosophie vom zielstrebigen Handeln, das nur auf den Zweck ausgerichtet war: Schutz vor dem Feind und hinter die Materiequelle zu gehen, um den Feind zu schlagen, bevor er seinerseits zum Vemichtungsschlag ausholen konnte.
    Über Jahrmillionen war dies bindendes Gesetz gewesen, von Generation zu Generation weitergegeben und vererbt. Auf einmal hatte es keine Gültigkeit mehr.
    Alles erschien plötzlich sinnlos. Der Diebstahl des Auges. Die Suche

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