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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Blühende sah auf Thezein herab, der am liebsten im Boden versunken wäre. Es war mehr als unschicklich, in aller Öffentlichkeit zu assimilieren, und als noch schlimmer galt es, sich Teile eines Blühenden anzueignen, ehe dieser seine Erlaubnis gegeben hatte.
    Thezein rechnete bereits damit, dass der Bürger ihn in die Finsternis zwischen den Säulen zurückschickte, und die Tatsache, dass der andere so lange brauchte, um seine Entscheidung zu fällen, rief noch weitere Befürchtungen in ihm wach. Umso überraschter war er, als der Blühende sich plötzlich vorbeugte und sich so heftig schüttelte, dass Blätter und Blütenteile wie ein bunter Regen fielen.
    »Stärke dich!«, empfahl der Bürger sanft. »Ich werde alle Störungen von dir fernhalten, bis deine Komponenten sich mit neuer Energie versorgt haben.«
    Thezein war so erschrocken, dass er den bedauernswerten Zustand seiner stofflichen Hülle prompt vergaß und aufzuspringen versuchte. Natürlich gelang es ihm nicht.
    »Du solltest dich beruhigen!«, mahnte der Bürger besorgt. »Aufregung stört die Energieaufnahme.«
    »Du solltest mich nicht auch noch verspotten!«, rief Thezein verzweifelt. »Habe ich nicht um Verzeihung gebeten?«
    Der Blühende sah verwundert auf ihn herab.
    »Dein Verstand ist verwirrt«, sagte er mitfühlend. »Mach dir keine Sorgen, mein Kleiner, das gibt sich wieder. Wenn du erst genügend neue Kraft geschöpft hast, wirst du alles viel klarer sehen.«
    Thezein wünschte sich, er könne sich in Luft auflösen. Zu allem Überfluss kam jetzt ein anderer, ebenfalls halb stofflicher Bürger von sehr hohem Gehalt herbei.
    »Störe ihn nicht!«, raunte der Blühende. »Er hat viel durchgemacht.«
    »Wer würde einen Hungernden in seiner Mahlzeit unterbrechen?«, fragte der andere Bürger ernst. »Ich kam, weil ich die Schnellfüßigen kenne. Ich habe eine Komponente, die ich gar nicht so nötig brauche, und ihm wird sie schnell wieder auf die Beine helfen.«
    Damit bückte sich der andere, und von seinem zweiten linken Arm fiel ein Finger herab, direkt auf Thezeins Hände.
    »Werde stark, kleiner Bruder!«, sagte der Bürger freundlich, wandte sich ab und ging seiner Wege.
    Thezein spürte mit Entsetzen, dass seine Komponenten schamlos genug waren, diese Gabe anzunehmen.
    »Das darf nicht wahr sein!«, flüsterte er entsetzt.
    »Ts, ts, ts!«, machte der Blühende und ließ sich vor ihm auf dem Boden nieder. »Es ist wirklich tragisch, wie sehr manch glänzender Verstand vom Hunger zerfressen wird. Wenn du dich nicht beruhigst, wirst du die Kontrolle über deine Komponenten endgültig verlieren. Zum Glück weiß ich ein Mittel gegen solche Unruhe. Sieh auf meinen Körper, und deine Gedanken werden sich klären.«
    Thezein glaubte eher, dass er seinen Verstand schon längst verloren hatte, denn was er sah, das konnte es einfach nicht geben. Der Bürger hockte vor ihm, und sein Körper schillerte bunt und prächtig. Die Blüten, die ihm entsprossen, öffneten und schlossen sich in einem seltsamen Rhythmus. Als der Blühende dann eine sanfte, einschläfernde Melodie summte, wusste Thezein es ganz sicher: Einer von ihnen war verrückt.
     
    Alurus hörte die Tür leise schleifend aufgleiten und hob seufzend den Kopf.
    »Du gehst nicht mit, Dihat!«, sagte er in einem Tonfall, der anzeigen sollte, dass seine Geduld fast erschöpft war. »Ich habe es dir jetzt schon zum fünften Mal gesagt.«
    Dihat senkte den Kopf. Für einen Androiden jener Art, wie sie von Alurus und den anderen Kommandanten befehligt wurden, wirkte Dihat entschieden zu niedergeschlagen. Ein Androide hatte Befehle entgegenzunehmen und auszuführen. Es stand ihm nicht zu, Kommentare abzugeben, vorlaute Bemerkungen zu machen oder sich gar um eine bestimmte Aufgabe zu reißen.
    »Herr«, sagte Dihat und verwendete zum ersten Mal seit langer Zeit wieder jene Anrede, die ihm von Alurus selbst erlassen worden war, seitdem er in der Zentrale Dienst tat. »Ich habe dich nie um einen Gefallen gebeten!«
    »Das wäre ja auch noch schöner gewesen!«, murmelte Alurus missmutig.
    »Es war stets mein einziger Wunsch, dir zu dienen«, fuhr Dihat fort. »Wenn ich dabei deinen Unmut erregt habe, so verzeih mir. Ich weiß, dass ich in der letzten Zeit mitunter etwas zu eifrig meine Aufgabe erfüllt habe.«
    »Schon gut«, sagte Alurus schroff. »Ich will nichts mehr davon hören.«
    »Herr, ich bitte dich doch nur um eine Kleinigkeit. Fünfzig von uns hast du dazu bestimmt, dass sie in die

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