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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vielleicht hatten die anderen sich weiter hinten im Gang niedergelassen. Dann konnte seine Schlussfolgerung, dass es hier einen Ausgang geben müsse, sehr leicht falsch sein.
    Entmutigt setzte er sich auf den Boden. Er verstand das alles nicht. Er wusste nicht, wo er war, und allmählich beunruhigte es ihn, dass die anderen Kristalle nicht die geringste Neigung zeigten, sich in normale Bürger zu verwandeln.
    Wenn die anderen überhaupt nicht erwachten? Wenn er der Einzige blieb, der diese Verwandlung mitmachte?
    Er musste weitersuchen. Irgendwo würde es einen Ausgang aus dieser grauen, metallenen Welt geben. Vielleicht sah es draußen freundlicher aus. Oder er fand eine Stelle, an der es Wasser und Nahrung für ihn gab. Wenn er sitzen blieb, würde er jedenfalls bald gezwungen sein, seine eigenen Körperkomponenten zu assimilieren – danach dauerte es dann nicht mehr lange, bis er als freies Bewusstsein durch die Gegend trieb.
    Er stand auf und heftete den Blick in die Tiefe des Ganges. Er versuchte, dort einen Gedankenanker zu bilden, mit dessen Hilfe er sich vorwärtsziehen und die Entfernung mit großer Geschwindigkeit zurücklegen konnte.
    Zu seiner Enttäuschung fand er keinen Halt. Das Material war psionisch nicht oder nur sehr schwer beeinflussbar. Er blieb auf seine Füße angewiesen, was bei den hier geltenden Maßstäben bedeutete, dass er vermutlich nicht rechtzeitig Wasser und Nahrung finden würde.
     
    Als Thezein zum ersten Mal die Kontrolle über seine Körperkomponenten verlor, befand er sich immer noch in diesem scheinbar unendlich langen Gang, und es hatte sich nicht das Geringste an seiner Umgebung verändert. Er trottete stumpfsinnig dahin, hielt Ausschau nach offenen Türen oder einem anderen Gang und war dabei kaum noch fähig, einen vernünftigen Gedanken zustande zu bringen. Die Veränderung war ein Schock, der ihn vorübergehend aufrüttelte.
    Die Beine knickten unter seinem Körper weg, und er stürzte zu Boden. Er sah auf seine Füße und stellte fest, dass sie unförmig wirkten. Entsetzt bemerkte er, dass einige Komponenten sich von ihrem Platz entfernt hatten. Anstatt zur Stabilisierung seiner dünnen Beine beizutragen, hatten sie sich zu den Füßen hinabbegeben.
    Er ahnte, was das bedeutete: Die Komponenten brauchten dringend Nahrung. Da er sie ihnen nicht beschaffte, waren sie instinktiv bemüht, Kontakt mit dem Boden zu bekommen. Das würde ihnen in diesem Fall jedoch nicht helfen, denn in dieser grauenhaften Metallwelt gab es auf dem Boden nicht die Spur von organischen Stoffen.
    Thezein lehnte sich resignierend an die Wand und konzentrierte sich auf seine stoffliche Hülle. Ausgerechnet jetzt, da er selbst mit seinen Kräften fast am Ende war, musste ihm so etwas passieren.
    Nach einiger Zeit hatte er die Komponenten wieder in die alte Position gebracht. Sie würden eine Zeit lang dort bleiben, obwohl ihr Hunger nichts an Intensität eingebüßt hatte. Thezein konnte wieder normal laufen. Dafür hatte die Neuorientierung der Komponenten ihn Energie gekostet, für die es vorerst keinen Ersatz gab.
    Es kam ihm unwahrscheinlich vor, dass es einen solchen Gang überhaupt gab. Er war überzeugt davon, dass er mittlerweile eine Strecke zurückgelegt hatte, die der Entfernung zwischen der Ebene der Schnellfüßigen und dem Mond der Wasserbewohner entsprach, und noch immer gab es nicht die geringste Unterbrechung in den grauen Wänden.
    Die Müdigkeit und der Hunger in seinem Körper wuchsen. Er wanderte in Schlangenlinien dahin, ohne es zu merken. Er kam erst wieder zu sich, als er erneut zu Boden fiel.
    »Das ist das Ende!«, sagte er zu sich selbst, denn er wusste, dass er nicht noch einmal die Kraft aufbrachte, sich seinen Körperkomponenten zu widmen. Während er sprach, versuchte er unwillkürlich, gegen besseres Wissen, auf die Beine zu kommen. Verwundert stellte er fest, dass es ihm gelang. Er warf einen Blick in die Richtung, aus der er gekommen war, und sah etwas auf dem Boden liegen.
    Vorsichtig setzte er sich vor dem Gegenstand auf den Boden. Er streckte eine Hand aus und tippte den Gegenstand an. Da sich daraufhin nichts ereignete, wurde er mutiger und nahm das Ding vorsichtig in die Hand.
    Es war eine kleine, ovale Platte aus einem rötlichen Material. Die Oberfläche war mit verschiedenen Erhebungen und seltsamen Symbolen bedeckt. Das ganze Gebilde war so groß, dass Thezein es gerade noch mit seinen sieben Fingern umspannen konnte. Seine Hände versicherten ihm durch

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