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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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und bei Albert dann voll zugeschlagen hat.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. »Demnach scheint wenig Hoffnung zu bestehen, mein Kontor zu retten«, sagte Alja Symens dann.
    »Noch ist nichts verloren«, widersprach Harven. »Ich habe dich eingeweiht, damit du zielführende Anordnungen treffen kannst. Wir müssen die mutmaßlichen Agenten entlarven. Falls es uns gelingt, sie in die Enge zu treiben, wird Seth-Apophis von ihnen ablassen. Außerdem müssen wir herausfinden, welche Waffe gegen das positronische System eingesetzt wurde. In dem Fall können wir vielleicht noch einiges retten.«
     
    Sanja Barony war die Leiterin des Kindergartens. Ihr Tagesablauf veränderte sich jäh, als Alja Symens den Notstand verhängte und die Positronik des Kontor-Kindergartens versiegeln ließ.
    Sanja war urplötzlich auf sich allein gestellt, und ihre Hilflosigkeit machte ihr Angst. Denn wegen des Notstands und der daraus resultierenden Mehrarbeiten brachten immer mehr Eltern ihre Kinder und ließen sie zudem für längere Zeit in der Betreuung.
    Sanja Barony konnte sich nicht mehr damit behelfen, dass sie die ganze Gruppe vor die Terminals setzte und Albert aufforderte, mit ihnen individuelle Erziehungsspiele durchzuführen. Sie konnte nicht das Psychogramm eines aufsässigen Bengels abrufen und in einer Hochrechnung die beste Methode aufspüren, die ihn zur Räson brachte. Alle Terminals waren versiegelt.
    Mit der Zeit betrachtete sie den Notstand jedoch von der positiven Seite und nutzte diese Periode ohne positronische Unterstützung, um sich selbst mit der Psyche der Kinder vertraut zu machen.
    Besonders am Herzen lag ihr Olaf, der siebenjährige Sohn eines Technikers. Sie mochte ihn wegen seiner ungewöhnlichen Auffassungsgabe, seiner stillen Zurückhaltung und wegen seines steten Lächelns. Oft hatte sie ihn heimlich beobachtet, wenn er am Monitor saß und unter Alberts Anleitung zeichnete oder Worte einer eigenen Kindersprache erfand. Olaf zeigte immer dann sein glücklichstes Lächeln.
    Doch kaum waren die Terminals versiegelt und Albert abgeblockt, wurde Olaf unausstehlich. Er bekam Wutausbrüche, die von Doc Almadins Assistenten als Entzugserscheinung diagnostiziert und mit Pillen behandelt wurden. Sanja beobachtete jedoch, dass Olaf alles daransetzte, um dieses Medikament nicht schlucken zu müssen. Sie konnte es dem Jungen nicht einmal verübeln.
    Nach und nach beruhigte sich Olaf wieder. Da sein Vater im Dauereinsatz war – über die Mutter wusste Sanja Barony nichts –, blieb Olaf auch nachts in Sanjas Obhut. Er wurde bald wieder zu dem stillen und glücklich lächelnden Jungen von früher. Barony musste sich jedoch eingestehen, dass diese Wandlung keineswegs ihren Bemühungen zuzuschreiben war. Deshalb ging sie der Sache nach.
    Eines Nachts verließ Olaf sein Zimmer und suchte den Spielraum auf. Er hantierte an einem der stillgelegten Terminals, und – Sanja traute ihren Augen nicht – der Spielschirm leuchtete auf.
    »Guten Abend, Olaf«, meldete Albert sich mit der wohlklingenden Kunststimme, die geschulte Phonetiker gemixt hatten.
    »Hallo, Albert«, sagte Olaf altklug. »Es tut gut, wieder einen Spielgefährten zu haben. Du bist mir doch nicht böse, dass ich dich so lange vernachlässigt habe, oder?«
    »Eine Positronik ist niemals nachtragend«, antwortete Albert. »Außerdem lag es nicht an dir, dass wir lange Zeit nicht miteinander spielen konnten; die Erwachsenen sind daran schuld. Ist es nicht schade, dass die anderen Kinder nun ohne mich auskommen müssen?«
    »Finde ich auch«, sagte Olaf. »Es ist ein Jammer. Aber vielleicht kann ich da was machen.«
    »Natürlich, du solltest etwas tun«, bestätigte Albert. »Weihe sie in dein Geheimnis ein, verrate ihnen, wie es dir möglich war, mich zu aktivieren, damit auch sie wieder in den Genuss meiner vielen Spielmöglichkeiten kommen.«
    »Da gibt es ein Problem.«
    »Welches?«
    »Sanja. Ich weiß nicht, wie sie darauf reagieren wird. Gib mir einen Rat, Albert!«
    »Selbstverständlich, Olaf.« Auf dem Monitor erschien ein Vertrauen einflößendes Gesicht. »Gib alle Für und Wider ein, und ich werde Sanjas Reaktion auf deinen Vorschlag berechnen. Das ist eine Kleinigkeit für mich.«
    Sanja Barony fröstelte. Es war ihr unheimlich, dass der Siebenjährige im Begriff stand, ihre Psyche auszuloten. Dabei ging ihr so manches durch den Kopf. Olafs Abhängigkeit von der Positronik war so stark, dass er nach einer Möglichkeit gesucht hatte, die

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