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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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beispielsweise durch gehäuften Abruf medizinischer Unterstützung?«, platzte Scoutie heraus.
    »Negativ.«
    »Ich beantrage die Aufhebung der Sperrschaltung!«, rief Faddon.
    »Bitte identifiziere dich!«
    »Ich bin Brether Faddon.«
    »Du bist nicht als autorisiert registriert.«
    »So ist es sinnlos.« Mallagan unterbrach die Interkomverbindung.
    »Wieso ist die Entscheidungsfreiheit blockiert?«, wollte Faddon wissen. »Das ist zulässig, solange eine autorisierte Person ersatzweise Entscheidungen trifft.«
    »Jemand wollte verhindern, dass Unbefugte irreguläre Anforderungen an die Medozentrale stellen können«, sagte Mallagan.
    »Unbefugte – also die Angreifer?«, fragte Scoutie.
    Surfo Mallagan hob die Schultern. »Wir müssen uns tiefer im Stützpunkt umsehen, wenn wir Antworten haben wollen.«
     
    Der Antigravtransporter schwebte im Transportschacht und hatte ein Raumschiff im Schlepp. Der Bug des Schiffes steckte in der monströsen Öffnung, die wie das Maul eines Ungeheuers wirkte.
    »DRAGOOR.« Scoutie las den Schiffsnamen. »Der Einschleppvorgang wurde anscheinend unerwartet gestoppt. Aber die Besatzung muss irgendwie darauf reagiert haben.«
    »Die Schleuse steht offen«, kommentiert Faddon. Er ging auf die Rampe zu, die von der Mannschleuse bis zum Boden des Transportschachts reichte, und eilte hinauf.
    »Ein Ai!«, rief er, als er die Schleuse fast erreicht hatte.
    Ais waren Angehörige eines Hilfsvolks des Herzogtums von Krandhor. Sie ähnelten weitgehend den Betschiden, waren aber durchschnittlich über zwei Meter groß und sehr schlank. Auf gewisse Weise wirkten sie sogar zerbrechlich. Ihre gallertartige Haut, hell und teilweise so durchsichtig, dass Adern, Muskeln und Knochen durchschimmerten, trug zu diesem Eindruck erheblich bei.
    Das Ungewöhnlichste an ihnen waren die dunklen, fast schwarz schimmernden Köpfe mit einigen flachen Vertiefungen. Die Haut in diesen Vertiefungen zeigte einen steten Wechsel von hell und dunkel, ein organisches Blinksystem, das diesen Wesen zur Verständigung diente.
    Ais verstanden das Krandhorjan sinngemäß, wenngleich erst nach längerer Ausbildung. Wäre die chronische Personalnot auf den Schiffen des Herzogtums nicht gewesen, wären Ais sicherlich niemals in der Flotte eingesetzt worden. So jedoch war es eine aus der Not heraus geborene Lösung – und einige Kranen hatten inzwischen gelernt, die Blinksignale der Ais zu verstehen.
    »Hörst du mich?«, fragte Surfo Mallagan hoffnungsvoll.
    Der Ai war bei Bewusstsein. Sein Schädel blinkte weiter in undurchschaubarem Rhythmus. Aus welchem Grund auch immer, er versuchte gar nicht, sich mittels Zeichensprache zu verständigen, wie diese Wesen es relativ geschickt taten, wenn ein »Gesprächspartner« ihre Blinkzeichen nicht verstand. Er saß in der Schleusenkammer, an die Wand gelehnt. Seine an kurzen Stielen über der breiten und flachen Nase sitzenden Augen blieben ausdruckslos. Nichts deutete darauf hin, dass er die Betschiden überhaupt wahrnahm.
    »Offenbar sieht und hört er nichts«, bemerkte Faddon.
    »Mir kommt es vor, als hätte sein Blinken sich verändert«, meinte Scoutie.
    Mallagan hockte sich vor dem Ai nieder. »Wir sind Freunde und wollen helfen«, sagte er eindringlich. »Bewege eine Hand, wenn du mich hören und verstehen kannst!«
    »Er reagiert nicht.« Faddon schüttelte den Kopf.
    »Womöglich ist er doch bewusstlos«, kommentierte Scoutie. »Wir wissen viel zu wenig über diese Wesen.«
    »Sehen wir uns lieber weiter um!«, drängte Faddon.
    Sie drangen tiefer in das Schiff ein. In den Hauptkorridoren brannte zwar nur die Notbeleuchtung, die Antigravlifte funktionierten jedoch.
    Auch in der Zentrale herrschte nur trübes Halbdunkel. Die Kontrollen zeigten an, dass die Systeme auf minimale Lebens- und Funktionserhaltung gedrosselt waren.
    Vor dem Hauptschaltpult lag ein Prodheimer-Fenke. Scoutie untersuchte das eineinhalb Meter große pelzige Geschöpf. Es war bewusstlos.
    »Zwei oder drei Bewusstlose in einem Schiff, das mindestens zweihundert Besatzungsmitglieder hat.« Mallagan drehte sich wie suchend um sich selbst. »Wo sind die anderen geblieben?«
     
    Die Betschiden hatten das Raumschiff wieder verlassen und näherten sich nun dem Mittelpunkt des Nestes. Sie erreichten einen größeren Raum, in dem etliche Antigravlifte und Laufbänder zusammenführten. Ein gut zehn Meter breites Schott führte auf der gegenüberliegenden Seite weiter.
    »Alles ist darauf ausgelegt, viele

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