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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Mallagan sich durch das geöffnete Luk schob. Die Geräte dort unten waren ihr nicht geheuer. Sie hatten wenig Ähnlichkeit mit dem, was sie von den kranischen Raumschiffen her kannte.
    Mallagan lächelte ihr aufmunternd zu. Mechanisch lächelte sie zurück und wandte ihre Aufmerksamkeit jener Stelle zu, an der am ehesten ein Durchbruch der Pflanze zu erwarten war. Sie fragte sich, ob es überhaupt nur ein Gewächs sein konnte. Gab es mehrere davon? Wenn sie dieses eine Pflanzenwesen besiegten, würden dann andere heranwachsen?
    Scoutie mahnte sich selbst zur Ruhe, denn sie stand im Begriff, der Pflanze besondere Fähigkeiten anzudichten. Das war gefährlich. Wenn sie so weitermachte, mystifizierte sie das Gewächs und war am Ende nicht mehr fähig, Widerstand zu leisten.
     
    Surfo Mallagan durchsuchte den kleinen Raum mit den fremdartigen Maschinen. Er war an die Technik der Kranen gerade erst halbwegs gewöhnt – was er jetzt fand, versetzte ihn in Erstaunen, zugleich ein wenig in Furcht. Immer wieder sagte er sich, dass an Bord dieses Schiffes Raumfahrer gelebt hatten, die den Betschiden ähnlich waren – ähnlich in so vielen Dingen, dass er bei ihnen sogar voraussetzte, sie seien einer nahezu identischen Logik gefolgt.
    Das Ding, aus dem die Kabelleitungen kamen, war ein glatter Block mit mehreren freien Anschlüssen. In einer Ecke des Raumes hingen Reservekabel an der Wand. Mallagan nahm zwei Bündel und verließ sich darauf, dass der Spoodie ihn unterstützte. Die Hypnoschulung, die er bei den Kranen erhalten hatte, umfasste zwar die modernste Technik – aber nur deren kranische Variante. Niemand hatte ihm beigebracht, mit fremder Technik umzugehen. Er konnte es trotzdem.
    Es gelang ihm, zwei Leitungen anzuschließen. Mit den Kabeln in der Hand kehrte er in die Halle zurück. Als er oben angelangte, barst rechts von ihm die Wand. Der Durchbruch war noch ein Stück entfernt, aber die Pflanzenäste tasteten suchend umher. Mallagan ahnte, worauf sie ansprachen.
    »Zurück!«, rief Scoutie ihm zu. »Willst du dem Ding in die Fänge laufen?«
    »Ich werde ihm den Appetit verderben«, versprach Mallagan. »Aber ich kann nicht arbeiten, wenn ihr mir im Weg steht.«
    Faddon deutete auf die Kabel. »Du musst einen Hauptast erwischen!«, riet er. »Wir werden dir dabei helfen.«
    »Lasst beide die Finger davon!«
    Faddon lachte. »Wir schaffen es – aber nur, wenn wir zusammenarbeiten. Die ersten Äste kommen schon auf uns zu. Wir lenken sie ab, dann kannst du hoffentlich bis zu einer Stelle vorstoßen, an der es sich lohnt. Sei vorsichtig ...«
    Die Pflanze tastete heran. Kraftvoll kappten Faddon und Scoutie die ersten Äste. Alles um sie herum geriet in Bewegung.
    Mallagan schob sich schrittweise an den peitschenden Ästen vorbei, bis er einen Körper vor sich sah, aus dem alle Asttentakel hervorstachen. Wie eine Schlange mutete dieses Gebilde an, es wand und krümmte sich, und aus seinem vorderen Ende wuchs dieses Gestrüpp heraus, Fangarmen gleich, die zunächst symmetrisch nach allen Seiten wegführten und sich dann verästelten.
    Der gewaltige Körper streckte sich und rückte um viele Meter näher an die Halle heran. Mallagan sah hinter der durchscheinenden Haut deutlich einen pulsierenden Knoten. »Das Herz!«, flüsterte er zu sich selbst, aber das Ding krümmte sich, und er verlor die pulsierende Stelle aus den Augen. Als er sie wiederfand, trennten ihn schon etliche Meter davon. Er sprang vorwärts.
    Sekunden später fand er sich hoch oben auf dem durchscheinenden Körper wieder und rammte die Kabelenden mit aller Kraft in die zuckende Masse hinein. Ein Prickeln durchlief ihn, dann ein Schmerz, der ihn panisch aufschreien ließ. Aber er stieß die Kabel tiefer, ehe er sich nicht mehr halten konnte und schwer zu Boden stürzte.
     
    Surfo Mallagan erwachte nur langsam. Sein Körper schmerzte und war gleichzeitig wie taub. Für einen Moment sah er Scouties bekümmertes Gesicht über sich.
    »Sie ist tot!«, sagte eine Stimme, die Brether Faddon gehören musste und dennoch fremd und seltsam in seinen Ohren klang. »Wir haben diese Pseudopflanze besiegt – du hast sie besiegt!«
    Er sank in die Dunkelheit zurück.
    Als er wieder zu sich kam, fühlte er sich zwar nicht wesentlich besser, aber er verstand wenigstens, dass er mit dem Leben davongekommen war. Sein Körper fühlte sich noch immer seltsam an – vor allem seine Hände schienen nicht mehr zu ihm zu gehören. Er versuchte, die Finger aneinander zu

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