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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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mich aus privaten Gründen revanchieren. Von einem Auftrag weiß ich nichts.«
    Er berichtete, was er im Büro des Bürgermeisters gehört hatte und was der Patriarch versucht hatte, um das Handelskontor von Jarvith-Jarv in seine Hand zu bekommen. Das alles bewies, dass sich die Springersippe mit jedem denkbaren Trick gegen die Handelsmacht Kosmische Hanse aufbäumte, bestätigte aber keinesfalls den Verdacht, dass Seth-Apophis zum offenen Angriff übergegangen war.
    Fellmer Lloyd spürte bald, dass er nur an der Oberfläche von etwas kratzte, was sehr viel tiefer im Verborgenen saß und an das er nicht herankam.
    Stunden verstrichen. Bruke Tosens Zustand verbesserte sich zunehmend. Offenbar machte sich bemerkbar, dass er nicht mehr mit den Pheromonen in Berührung kam. Er berichtete ohne den Versuch, etwas zu verschweigen.
    Immer wieder versuchte der Telepath, an das Geheimnis des Kontrolleurs heranzukommen – vergeblich. Dabei war Tosen kooperativ und wollte selbst wissen, ob er Agent einer fremden Macht war.
    Schließlich erhob sich der Telepath. »Du wirst mich nach Terra begleiten«, sagte er zu Tosen. »Dort sehen wir weiter.«
    »Ihr könnt mich nicht für etwas bestrafen, wovon ich selbst keine Ahnung habe!«, rief der Importkontrolleur verzweifelt. »Es stimmt vielleicht, dass ich Anschläge verübt habe. Ebenso, dass ich eine Bombe gelegt habe. Nur bin ich dafür nicht verantwortlich.«
    »Wir wollen dich nicht bestrafen«, sagte der Telepath. »Wir müssen das Geheimnis von Seth-Apophis lösen. Dafür sind die Chancen auf Terra besser als hier.«
    »Also gut.« Tosen seufzte. »Ich komme mit.«
    Lloyd blickte ihn nachdenklich an. Er hielt die Wahrscheinlichkeit für ziemlich gering, dass er im Solsystem gemeinsam mit den anderen Mutanten mehr herausfinden würde. Trotzdem musste es versucht werden.

10.
     
    Das Raumschiff kam von jenseits der Großen Leere, matt schimmernd im Licht der Randsonnen und übersät mit den Spuren einer langen Reise durch Raum und Zeit. Eine dunkelblaue Schicht bröckelnden Zunders umgab das Schiff wie eine Haut, die abgestreift werden soll.
    Sosehr das Universum seine Spuren auf der Hülle hinterlassen hatte, so wenig hatte es dem Passagier anhaben können, der ab und zu in die Bugzentrale kam, um die Instrumente abzulesen und einen Blick durch die transparente Frontkuppel ins Weltall zu werfen. Der Mann wirkte einsam und stolz, voller Würde und Weisheit.
    Man hätte ihn für ungefähr einhundertzwanzig Jahre halten können, tatsächlich war er über fünfhundert Jahre alt. Sein Gesicht mit der spitzen und etwas zu groß geratenen Nase war leicht gerötet, als hätte er soeben eine beträchtliche körperliche Anstrengung hinter sich gebracht, und seine graublauen Augen leuchteten wie die eines jungen Menschen.
    Ein paar Stunden bevor das Schiff M 13 passierte, kam der Mann erneut in die Zentrale. Diesmal beschränkte er sich nicht auf eine Kontrolle der Instrumente und den Blick nach draußen durch die Transparentkuppel. Er ließ sich in einem der Sessel nieder und berührte mit den Händen Schalteinheiten.
    Im Halbdunkel des Bugs entstand ein Lichtschacht, der bis zur Decke hinaufreichte und sich zu einem leuchtenden Dom ausbreitete. Getragen von einem Energiepolster, glitt ein rechteckiger Behälter in den Raum. Der Behälter hatte die Abmessungen eines terranischen Sarges, er sank zu Boden und öffnete sich.
    »Guten Morgen, Kommandant Quiryleinen.« Der Mann im Sessel drehte sich zum Behälter hin. Eine schwarz behaarte Gestalt richtete sich darin auf.
    »Guten Morgen, Jen Salik.« Obwohl die Gestalt die Lippen bewegte, wäre einem aufmerksamen Beobachter sofort aufgefallen, dass es nicht ihre eigene Stimme sein konnte.
    »Wir nähern uns dem Ziel«, sagte Jen Salik. »Fast vierhundert Jahre sind seit unserem Aufbruch vergangen, vor ungefähr dreihundertfünfzig Jahren bist du gestorben.«
    Der Tote schwieg wie immer, wenn er nicht direkt angesprochen wurde.
    »Du warst sicher nicht das, was man einen angenehmen Gesellschafter nennen könnte.« Salik lächelte matt. »Gemessen an deinem Zustand hast du mir jedoch über vieles hinweggeholfen.« Er deutete in den Weltraum hinaus. »Ich hätte nicht gedacht, jemals hierher zurückzukehren. Du warst damals einer der letzten Orbiter, Quiryleinen, erinnerst du dich?«
    »Ja«, sagte der Tote.
    »Fünfzehn Jahre lang haben der Vario und ich mithilfe der Orbiter Tausende von Keilschiffen so umgebaut, dass sie für die Zwecke der

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