Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberfischchen

Titel: Silberfischchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger-Maria Mahlke
Vom Netzwerk:
sich weiter vor, stupste sanft mit der Nase gegen ihre Wange, sie drehte den Kopf
     zur Seite. Drückte eine Gesichtshälfte ins Kissen, seine Nase berührte ihr Ohr. Er musste sich strecken, reckte den Hals,
     so weit er konnte, erreichte nur ihren Mundwinkel, ihre Haut sehr weich. Ihre Lippen pressten sich zusammen, wurden hart unter
     seinen, sie drückte das Gesicht fester ins Kopfkissen, weg von ihm.
    Er roch Schweiß, herb und stechend, sie hatte nicht geduscht. Strich die Innenseite der Arme hinab, durch die Ellbogenbeuge,
     über die Oberarme bis in ihre Achseltäler. Seine Finger kitzelten sie, sie zog die Beine an, er hielt inne. Langsam ließ sie
     die Knie sinken. Die Narbe zuckte leicht, als die Spitze seines rechten Zeigefingers sie berührte, die Muskeln unter ihrer
     Haut spannten sich, wurden fest und wieder schlaff. Die Narbe war warm, er fuhr sie langsam entlang in Richtung Bauchnabel,
     eine weiche Schnur unter seiner Fingerkuppe.
    »Ich habe eine Tochter«, sagte sie.
    Zuerst verstand er nicht.
    Seine Hand bewegte sich hinab und weiter zur Mitte, |148| in ihren Schoß, wo die Haare dichter wurden. Weich ihre Haut und warm war sie, und glatt fühlte sie sich an. Auch wenn er
     Falten und Wülste und Dellen sah, unter seinen Fingerkuppen war die Haut glatt.
    Seine Hand tastete seinen Bauch hinab zum Hosenbund, es dauerte, bis er den Knopf durch die Öse geschoben hatte. Der Reißverschluss,
     seine Fingerspitzen suchten nach dem Reißverschluss, er bekam ihn nicht zu fassen. Er stütze sich auf einen Ellbogen, hob
     den Unterleib ein wenig an, damit er sehen konnte. Sie sah ebenfalls hinab, der aufgestützte Arm begann unter seinem Gewicht
     zu zittern. Sie sah stumm zu, wie seine Finger umständlich den kleinen Metallanhänger zu fassen bekamen und hinabzogen. Der
     Reißverschluss surrte, gut hörbar in dem stillen Zimmer. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren, wäre nach hinten gekippt,
     vom Bett gekippt, auf die harten Dielen. Sie verzog den Mund, als er schwankte, zog die Mundwinkel nach unten, mitfühlend,
     wie ihm schien. Ihre Hand schnellte vor, wollte ihn festhalten. Er fand das Gleichgewicht wieder, Feinripp quoll aus seinem
     Hosenschlitz, er konnte sein Glied spüren, schlaff und weich in seinem Schritt. Er versuchte sich zu konzentrieren, ein leichtes
     Kribbeln in der Leistengegend, fühlte, wie sich die Kauflächen seiner Backenzähne aufeinanderpressten, vergebens.
    Er lehnte den Oberkörper zurück, sein Arm schmerzte vom Aufstützen, legte sich auf den Rücken, sah zur Decke, die Hose offen,
     das Glied schlaff. Hörte sie atmen, konnte fühlen, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte, fühlte ihre Wärme neben sich.
    |149| Er drehte den Kopf. Sie fror, hatte Gänsehaut auf ihren Armen, auf Bauch und Oberschenkeln. Hatte die Hände hinter ihrem Kopf
     verschränkt. Sah ihn an. Lag ruhig neben ihm und erwiderte seinen Blick, blinzelte kaum. Schämte sich nicht ihrer Blöße, er
     betrachtete ihren Bauch, Dehnungsstreifen an den Seiten, die Narbe. Sie hatte gelogen. Sah müde aus, ihre Augäpfel waren gerötet,
     ihre Haare mittlerweile trocken. Er wollte etwas sagen, wusste nicht, was, räusperte sich.
    »Wo ist Ihre Tochter?«
    Sie sah hinab auf ihre Brüste, bedeckte die Brustwarzen mit den Handflächen, schob die Brüste zusammen, drückte sie nach oben.
    »Sie putzt. In Rheinsberg«, sagte sie, ließ die Brüste wieder los, sie rutschten hinab, Richtung Bauchnabel.
    »Bei der gleichen Familie?«
    »Ja«, Jana Potulski griff nach der Decke, wollte sie hochziehen, ihre Hand stockte, »nein«, sagte sie. Er sah sie an und wartete,
     doch sie deutete stumm auf ihre Unterhose. Die Unterhose klemmte unter seinem Oberschenkel, er zog sie hervor.
    »Ich dachte, Sie haben keine Kinder. Nicht verheiratet, keine Kinder?«
    Sie blickte nicht auf, sondern sah zu, wie ihre beiden Füße durch die Öffnungen der Unterhose schlüpften, sah zu, wie der
     Stoff über die Adern und Dellen ihrer Oberschenkel glitt, über ihre Hüfte, bis er ihren Schoß bedeckte.
    »Ich hab Hunger«, sie stellte sich neben das Bett, ihre Brüste pendelten hin und her.
    |150| Er streckte die Hand nach ihnen aus. Sie wich zurück, reckte sich, die Arme hoch über dem Kopf, gähnte, laut und mit offenem
     Mund. Sein Blick fiel auf seine Hose, sie war noch offen, er schob den Stoff der Unterhose wieder hinein, zog den Reißverschluss
     zu.
    »Grieß?« Sie sah ihn an, freundlich, wie er fand, »süß?« Sie

Weitere Kostenlose Bücher