Silberne Sterne über Montana
sinken, nur um einen Moment so zu verharren.
Doch innerhalb von Sekunden war sie fest eingeschlafen und bemerkte nicht, dass Cody die Augen öffnete und Tana ruhig anblickte. Und ihr entging auch, dass er mit den Fingern vorsichtig eine eigensinnige Locke ihres feuchten Haars berührte.
Stunden später, es wollte gar nicht richtig hell werden, weil draußen der Blizzard wütete, öffnete Hazel leise die Tür und zog beim Anblick, der sich ihr bot, die dunklen Brauen hoch.
Tana hatte den Kopf auf die Arme gebettet, die auf der lebhaft gemusterten Steppdecke ruhten, und ein Bein, das ihr hochgerutschtes Kleid freigab, weit von sich gestreckt.
Die große, wohlgeformte Hand des Cowboys lag schützend auf ihrem Nacken, und eine Locke ihres dunklen Haars hatte er sich um den Finger gewickelt, wie das Ende einer Koppelleine.
Das Gesicht hatte er Tana zugewandt, als hätte er sie vor dem Einschlafen betrachtet.
Hazel machte einen Schritt auf das Bett zu, in der Absicht, Tana zu wecken, bevor der Cowboy sie dort entdeckte, bemerkte dann aber, dass er es schon getan hatte. Sie zog sich vorsichtig aus dem Raum zurück und schloss sacht die Tür hinter sich.
Zuallererst nahm Tana wahr, dass ihr Nacken und ihr Rücken steif waren, dann spürte sie, dass etwas auf ihrem Nacken lastete. Sie öffnete langsam die Augen und war schlagartig alarmiert, als ihr Blick auf die Steppdecke fiel. Zu ihrer großen Überraschung bemerkte sie, dass sie sich noch in Codys Schlafzimmer befand. Sie hatte den Kopf in seinen Schoß geschmiegt, und dem Licht nach zu urteilen, das durch die geschlossenen Vorhänge ins Zimmer flutete, war es kurz nach Tagesanbruch. Was würde Cody denken, wenn er aufwachte und sie hier vorfand? Unendlich langsam begann sie, sich zurückzuziehen, und die Muskeln taten ihr weh, weil sie zu lange in dieser unbequemen Haltung verharrt hatte. Nach diesem qualvollen, vorsichtigen Rückzug fiel ihr Blick auf Codys Gesicht. Doch sie schaute schnell wieder weg, als sie sah, dass er die Augen geöffnet und den Mund amüsiert verzogen hatte.
"Warum hast du mir nicht gesagt, dass du wach bist?" fuhr sie ihn irritiert an.
"Und ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Morgen", erwiderte er lächelnd und gähnte dann.
Tana sprang auf, fiel aber zurück aufs Bett, weil das linke Bein unter ihr nachgab. Sie versuchte, sich mit den Händen abzufangen, aber Cody griff danach, so dass sie der Länge nach neben ihm niedersank, und dann legte er lachend die Arme um sie und zog sie an sich.
"Ich liebe eine eifrige Frau", flüsterte er an ihrem Haar und hielt ihre Arme fest, als sie sich zu wehren anfing. Und so fand Hazel sie vor, als sie die Tür mit einem großen Frühstückstablett in den Händen aufstieß.
Tana bekam ganz große Augen und gab es angesichts von Hazels schadenfrohem Lachen auf, sich zu verteidigen.
"Ich könnte schwören", sagte Hazel kichernd, während sie aufs Bett zukam, "dass ihr beide mich jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn ich die Tür öffne. Und bei den Fortschritten, die du bis jetzt gemacht hast", sie nickte in Codys Richtung,
"denke ich, dass ich sie lieber nicht mehr aufmache, bevor ich geklopft habe."
"Was soll ich denn tun?" Cody lächelte jungenhaft, breitete die Arme aus und ließ es zu, dass Tana, deren Gesicht vor Verlegenheit gerötet war und aus deren Haar sich die Nadeln gelöst hatten, sich vom Bett aufrappelte. "Sie war einfach nicht mehr zu halten."
"Oh, sei still", zischte ihm Tana über die Schulter zu, während sie ihr Kleid zurechtzog. "Mir ist das Bein eingeschlafen, und daraufhin bin ich aufs Bett gefallen, Hazel.
Das ist alles."
Hazel nickte. "Natürlich, Kind. Mir ist das schon klar." Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch und lüftete, wissend lächelnd, das darauf befindliche Leinentuch. Köstlicher Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee, von Kuchen, Schinken und Eiern breitete sich im Raum aus. Sie füllte drei Tassen und nahm sich eine mit zu einem Hocker in der Ecke. "Was macht der Knöchel?" fragte sie Cody und beobachtete ihn genau, als er sich mit vor Schmerz verkniffenem Gesicht aufsetzte.
Cody trank geräuschvoll einen Schluck aus seiner Tasse und blickte dann auf seine Füße, die, in eine Decke gehüllt, unförmig wirkten.
"Wie sieht er aus?"
"Ungefähr so schwarz wie Tanas Haar", räumte Hazel ein und nickte, "aber er ist nicht gebrochen. Ich habe ihn untersucht, bevor er so schlimm angeschwollen ist - eine hässliche Verstauchung. Du solltest den Fuß
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