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Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Titel: Silbernes Mondlicht, das dich streichelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bei dem Versuch zugrunde gehen?«
    Aidan legte eine Hand an ihre Wange.
»Alles ist besser als das, was ich jetzt bin, Liebling«, sagte er. »Sogar die
ewige Verdammnis.«
    Maeves alabasterfarbene Haut wurde
noch einen Ton bleicher, sie hob die Hände und umklammerte die Satinaufschläge
seines Dinnerjackets. »Sag das nicht!« flüsterte sie flehend. »Die Vorstellung,
daß du für immer und ewig im Höllenfeuer brennen könntest ... oh, Aidan, das
würde ich nicht ertragen!«
    »Psst«, sagte er beruhigend, legte
seine Hände auf ihre Schultern und schüttelte sie sanft. »Denk nicht daran.«
    »Woher soll ich wissen, was aus dir
geworden ist?« entgegnete Maeve verzweifelt. »Woher soll ich wissen, ob du
noch lebst oder ... schon tot bist?«
    Er küßte ihre Stirn. »Warte, bis du
die ersten Gerüchte hörst«, erwiderte er mit einem traurigen Lächeln. »Dann
komm zu meinem Haus in Connecticut. Wenn es mir gelungen sein sollte, die
Verwandlung zu vollziehen, wirst du ein Bouquet weißer Rosen auf dem Tisch in
der Eingangshalle finden. Als Signal gewissermaßen.«
    Maeve betrachtete lange sein
Gesicht, dann nickte sie. »Du hast noch keine Nahrung zu dir genommen. Du
glaubst doch hoffentlich nicht, daß du das alles überleben wirst, wenn du nicht
bei Kräften bleibst?«
    Aidan ließ die Hände sinken, blickte
seine Schwester jedoch mit liebevoller Zuneigung an. Er wollte sie für immer im
Gedächtnis behalten, ob er nun in der Hölle schmoren oder ob man ihm gestatten
würde, den Rest seines Lebens als Sterblicher zu verbringen.
    »Hunger schärft unseren Verstand,
Maeve«, sagte er. »Das weißt du.«
    Sie berührte seine Wange, bewegte
die Lippen, aber kein Ton war zu hören.
    »Auf Wiedersehen, Maeve«, sagte er.
    Eine halbe Stunde, nachdem Aidan
gegangen war, tauchte Valerian auf Maeves Party auf. Er wirkte geistesabwesend
und gleichzeitig so unruhig, als ob er fieberte. Als er Maeve sah, ergriff er
ihre Hand und zog sie auf die gleiche Terrasse, wo sie eben noch mit ihrem
Bruder gestanden hatte.
    »Hast du deinen idiotischen Bruder
gesehen?« fragte Valerian schroff.
    Maeve reagierte leicht gereizt, aber
nicht weil Valerian Aidan einen Idioten genannt hatte — darin stimmte sie jetzt
mit ihm überein. »Was glaubst du, wer du bist, mich auf diese Weise von meinen
Gästen fortzuziehen und einen solch vertrauten Ton mir gegenüber anzuschlagen?«
    Valerian schwieg, und dann beschämte
er sie mit einem vielsagenden Lächeln.
    Maeve wandte den Blick ab, weil sie
sich an Dinge erinnerte, die sie lieber vergessen würde. Valerian hatte sie
während ihrer langen Verbindung sehr viel mehr gelehrt, als durch die Zeiten zu
reisen und Gedanken zu lesen. »Das ist vorbei«, sagte sie kühl.
    »Vielleicht«, stimmte Valerian zu.
Dann wurde er wieder ungeduldig. »Sag mir — hast du Aidan gesehen?«
    »Ja.« Maeve lehnte sich an die
Balustrade und beobachtete ihren Freund und Lehrmeister im kalten Licht der
Sterne. »Er war vorhin hier, um mir Adieu zu sagen.«
    » Was? «
    Sie nickte. »Er würde lieber
sterben, als zu sein, was wir sind. Valerian — er würde sogar die ewige
Verdammnis und die Feuer der Hölle einem Leben als Vampir vorziehen! Er
verachtet sich, und er verachtet uns.«
    Valerian seufzte schwer und strich
sich mit einer Hand über sein schweres dunkles Haar. »Ich hätte ihn nie
alleinlassen dürfen!« klagte er. »Aber er regt mich maßlos auf, und es macht
ihm überhaupt nichts aus, daß er mir das Herz bricht ...«
    »Du hast doch gar kein Herz!« fuhr
Maeve ihn wütend an. Wie üblich dachte Valerian nur an sich selbst. »Und warum hast du Aidan alleingelassen?«
    »Weil er dieser Frau nachtrauerte
und ich jagen mußte, um meine Kraft zurückzugewinnen«, erwiderte Valerian. »Ich
habe einige Nächte damit verbracht, mich zu vergnügen, das gebe ich zu, und als
ich nach Connecticut zurückkehrte, war Aidan fort.«
    Verzweiflung erfaßte Maeve. »Er
kommt nicht zurück, Valerian«, sagte sie leise. »Je eher wir uns damit
abfinden, desto besser wird es für uns sein.«
    »Du begreifst nicht, Maeve!« schrie
Valerian. »Irgendwie hat er gelernt, seinen Aufenthaltsort vor uns zu
verschleiern, aber ohne mich besitzt er keinen Schutz vor Lisette!«
    »Ein schöner Schutz!« versetzte
Maeve höhnisch. »Sie haßt dich fast ebenso sehr wie Aidan. Laß meinen Bruder in
Ruhe, Valerian — er muß selbst mit dieser Sache fertig werden.«
    »Verdammt, Maeve, ist dir nicht
bewußt, was sie ihm antun

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