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Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Titel: Silbernes Mondlicht, das dich streichelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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passieren konnte. Nicht nur dir, sondern der gesamten
Vampirgesellschaft.« Nach einem tiefen Atemzug maß Neely Aidan mit einem
argwöhnischen Blick. »Hat es dir eigentlich je Spaß gemacht, ein Vampir zu
sein? Und wenn auch nur für einen Moment vielleicht?«
    Aidan hockte sich auf den
Toilettendeckel und beugte sich ernst zu Neely vor. »Es hat keinen einzigen
Moment in meinem Leben gegeben, in dem ich kein Mensch hätte sein wollen, falls
du das meinst«, antwortete er ruhig. »Es war sehr schön für mich, als ich dich
liebte, und ich werde immer die Erinnerung an jenen Abend, als wir auf einem
Teppich von Sternen tanzten, in meinem Herzen bewahren.«
    Tränen schimmerten an Neelys langen
Wimpern. »Kannst du ... könntest du mich noch einmal lieben — aber diesmal auf
ganz normale Art?«
    Aidan fühlte sein Herz in tausend
Stücke zerbrechen. »Es ist möglich — technisch ja, falls du mir den Ausdruck
nicht übelnimmst — aber ...«
    »Aber was?« Es klang ungeduldig,
irritiert. »Du hast selbst gesagt, du hättest keine Angst mehr, mich ... in den
Hals zu beißen, und wir haben uns schon einmal geliebt, falls du das vergessen
haben solltest. Begehrst du mich nicht, Aidan? Ist es, weil ich nicht wie ein
Vampir aussehe und mich nicht wie einer anfühle?«
    »Nein«, erwiderte er schroff, weil
er sie so sehr begehrte und wußte, daß er seinem Verlangen nicht nachgeben
durfte. »Es ist, weil ich wie ein Vampir aussehe und mich so anfühle.«
    Sie starrte ihn an. »Das stört mich
nicht«, sagte sie dann, hob einen Fuß aus dem Wasser und berührte mit dem Zeh
den Wasserhahn. »Angenommen, ich würde dir sagen, daß ich den Gedanken sehr
reizvoll finde? Verdammt, Aidan — du ahnst ja gar nicht, wie sehr er mich
reizt!«
    Er wandte den Blick ab, denn obwohl
er diese Frau auf intimste Weise kannte, überraschte es ihn noch immer, wie
unverblümt sie manchmal war. Seine letzte Erfahrung mit der Liebe hatte im
achtzehnten Jahrhundert stattgefunden, als junge Damen von Neelys Stand lieber
auf einem Scheiterhaufen verbrannt wären, als einem Mann ein derartiges Gefühl
einzugestehen.
    »Neely«, sagte er schließlich und
zwang sich, Neely wieder anzusehen. »Obwohl ich dich niemals bewußt verletzen
würde, bin ich sehr viel stärker als du und begehre dich auf eine Art, die
einem Fieber gleichkommt. In Augenblicken höchster Erregung wäre ich
vielleicht nicht gerade sanft zu dir.«
    »Und was ist, wenn ich bereit wäre,
das zu riskieren?« entgegnete sie mit zitternder Stimme.
    Aidan wußte nicht, ob er lachen oder
weinen sollte. »Dann würde ich dir sagen, daß du verdammt eigensinnig bist —
und wunderschön, Neely!«
    Sie schaute ihn nur an, aber in
ihrem Blick lag eine stumme Herausforderung.
    All seinen Vorbehalten zum Trotz
mußte Aidan lachen. Dochschon einen Augenblick später setzte er eine ernste,
beinahe feierliche Miene auf und reichte Neely wortlos die Hand.
    Sie errötete, und ihre Schönheit
versetzte Aidan einen schmerzhaften Stich. Er wagte nicht, sie anzuschauen, als
sie sich aus dem Wasser erhob und ihre Finger mit seinen verschränkte.
    Um dem Moment ein wenig von seinem
Ernst zu nehmen, schaute Aidan in die Wanne und zog in Gedanken den Stöpsel
heraus. Ein gurgelndes Geräusch erklang, aber Neely ließ sich nicht beirren von
seiner Kunst; sie wollte — ganz schlicht und einfach — mit ihm ins Bett.
    Er trat zurück, um sie an sich vorbei
durch die Badezimmertür gehen zu lassen, und sie schritt an ihm vorbei zum
Bett, mit der Majestät und Würde einer Königin. Aidan ging ihr hinterher. Als
er vor ihr stand und ihr so nahe war, daß er ihren Herzschlag spüren konnte,
streckte sie die Hände nach ihm aus und begann, seinen Pullover hochzuziehen,
entblößte zuerst seinen Bauch, dann seine Brust. Schließlich zog sie ihm das
Kleidungsstück ganz aus und warf es achtlos auf einen Sessel.
    Fasziniert schaute Neely zu ihm auf.
»Oh, Aidan!« flüsterte sie. »Du bist wunderschön — es ist fast so, als ob man
eine von Michelangelos Statuen berührte!«
    Aidan war zutiefst bewegt — er kam
sich vor wie das Biest, das sich unter der Zärtlichkeit der Schönen
verwandelte. Einen Moment lang befürchtete er sogar, in Tränen auszubrechen.
Aber da öffnete Neely plötzlich seine Hose und begann ihn sanft zu streicheln.
    Aidans Sinne waren um vieles
ausgeprägter als die Sinne eines Menschen, und er stöhnte auf, als sie noch
mutiger wurde und ihre Finger um sein Glied schloß. Als ihr Daumen

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