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Silberschwester - 14

Silberschwester - 14

Titel: Silberschwester - 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sie
zunichte machen, zu einem Nichts. Hüterin muss jemand sein, der das auch fühlt
und doch davon abzusehen vermag …« Sie setzte sich auf den Bettrand, schien
plötzlich so müde. »Aber es gibt einige Menschen, die mit der Klinge umgehen
können, ohne sich töten zu wollen. Es sind die, die schon zunichte gemacht,
Nichtse sind. Es sind die, für die andere nicht Menschen, sondern Dinge sind,
und die sich selbst für die einzigen wahren Menschen auf Erden halten. Wenn sie
die Klinge in Händen haben, spüren auch sie ihren Tötungsdrang, kehren ihn
jedoch nach außen, nicht gegen sich selbst. Während normale Menschen zu
Selbstmördern werden, wird ein Nichts zum Mörder. Und darum braucht die Klinge
die Hüterin, den Hüter.«
    »Willst du
damit sagen, meine Mutter gehöre zu den Nichtsen, von denen Rob Fitzroy
sprach?«, fragte Alyssa ungläubig. »Und ich dachte, er beschriebe Monster!«
    »In gewisser
Weise stimmt das ja«, sagte Sarras freundlich. »Wer des anderen Schmerz nicht
teilen kann, dem fehlt etwas ganz Wichtiges von dem, was einen Menschen
ausmacht. Es ist sicher kein Trost für dich«, fügte sie hinzu, »aber du bist
nicht die erste Hüterin mit einem Nichts als Mutter, Vater. Wer aber eine
Kindheit unter solchen Bedingungen übersteht, hat eine sehr starke Persönlichkeit.«
    »Die Hüterin
muss stark genug sein, sich nicht zu töten«, hob Alyssa an, »aber …« – da
verstummte sie und suchte nach dem richtigen Wort …
    „… einfühlsam
genug, um die Gefühle anderer zu verstehen«, schloss Sarras für sie. »Eine
Hüterin muss das Gleichgewicht halten zwischen Stärke und Einfühlsamkeit. Eine
seltene Gabe und Fähigkeit, und eine seltene Aufgabe und Bestimmung.« Nun erhob
sie sich und fragte unvermittelt. »Apropos ›Gleichgewicht halten‹, kannst du
reiten?«
    »Ein Pferd?«,
fragte Alyssa. »Ja, aber nicht sehr gut. Reiten wir zum Kolleg?«
    Sarras nickte
mitfühlend. »Wir erweitern ja wirklich unseren Horizont, nicht?«
    »Eindeutig«,
sagte Alyssa. »Ich lerne eine ganze Menge über Muskeln, von denen ich nicht
einmal wusste, dass ich sie habe. Ich wette, ich entdecke noch völlig neue an
mir, bis wir zum Magierkolleg kommen, und wer weiß, was ich dort noch lerne!«
Was es auch sei, es ist sicher interessanter, als für den Rest meines Lebens
ein abgeschiedenes Gut zu verwalten. Und Sarras, auch Logas, scheinen mich zu
mögen. Wenn die anderen Magier auch nur annähernd so sind wie die beiden,
könnte ich dort vielleicht wirklich lernen, glücklich zu sein.
    Da schenkte
sie Sarras ein Lächeln und schloss: »Frau Sarras, mit Euch zu sein, ist
wahrlich eine lehrreiche Erfahrung.«

CYNTHIA
MCQUILLIN
     
    Cynthia wohnt mit ihrer Partnerin, Dr.
Jane Robinson, und drei Katzen in Berkeley. Sie und Jane treten rund um die Bay
Area und bei den Science-Fiction-Kongressen überall im Lande auf: einzeln und
als Musik- und Comedyduo »Mid-Life Crisis«. Cynthia ist nämlich nicht nur eine
begabte Fantasy-Autorin, sondern auch eine einfallsreiche und vielseitige
Liedermacherin. Sie war schon in mehr als siebzig Songsammlungen vertreten und
hat acht Solokassetten/-CDs aufgenommen. Sie ist Besitzerin und Leiterin von
Unlikely Publications, einem kleineren Aufnahmestudio und Musikverlag, und
fertigt schönen Schmuck – alles handgemachte Einzelstücke, die sie mit ihren
Kassetten und Liederbüchern auf Science-Fiction- und Fantasy-Tagungen verkauft.
    Eine
Lapislazuli-Katze wie die in ihrer Story habe sie auch, sagt sie, und sie habe
sie auf ganz ähnliche Weise wie deren Heldin bekommen. Diese Figur stehe auf
dem Regal neben ihrem Schreibplatz und habe, meint sie, schon seit Jahren in
einer ihrer Geschichten figurieren wollen. Dieser Wunsch ist in Erfüllung
gegangen! – MZB

CYNTHIA
MCQUILLIN
     
    Die Geschichte
der Steinwirkerin
     
    »Rego, rego!«, schrie der zerlumpte
Bursche, als er Shallisa das Halsband aus Stein, Bein und Federn frech aus
ihrem Korb stibitzte, und hielt es triumphierend hoch, damit die Freunde seine
Beute sahen; dabei grinste er die Bestohlene auch noch so dreist zahnlückig an.
    Die
indigoblaue Gesichtsbemalung kennzeichnete ihn als einen der zigeunerähnlichen
Regosi, die auf der Ebene jenseits der Steinbrüche des Königs ein karges Dasein
fristeten. Shallisa selbst war auch ein Kind der Ebene – aber eine Itari aus
dem fruchtbaren Tiefland, das unter dem Segen und dem Schutz der Steingöttin
von Itar stand.
    Sie zog eine
finstere Miene, obwohl der Streich sie

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