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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Ähnlich wie bei Silberstern, dachte sie. Mit ihm hab ich mich auch sofort eng verbunden gefühlt, als ich ihn das allererste Mal gesehen hab.
    Eine halbe Stunde später parkte José den Wagen in der Nähe des Lazienki-Parks. Rocco, Fabrizio, die Carrillos und alle anderen waren bereits da. Sie standen mit Pawell zusammen, der sie herumführen wollte. Annit, Rosalia und José gesellten sich zu ihnen und begrüßten Roccos Freund herzlich.
    Pawell klatschte vergnügt in die Hände. „Dann kann es ja losgehen“, sagte er.
    Annit war beeindruckt von dem großen Park mit den vielen Blumen und Seen und dem märchenhaft aussehenden Wasserpalast, der auf einer Insel erbaut worden war. In dem sanften Scheinwerferlicht, das ihn nun am Abend anstrahlte, wirkte er wie ein Zauberschloss.
    „Im Sommer hat der König hier jeden Donnerstag Künstler zu sich eingeladen“, erzählte Pawell. „Zu schade, dass er schon seit etwa zweihundert Jahren tot ist, sonst wärt ihr bestimmt auch seine Gäste gewesen“, meinte er mit einem Augenzwinkern zu Annit.
    Dann passierten sie das Amphitheater, das aus antiken Ruinen erbaut worden war. Alle waren begeistert. Die Bühne lag auf einer kleinen Insel, während sich die Plätze der Zuschauer am Ufer befanden.
    „Vielleicht könntest du hier ja mal eine Vorstellung geben“, schlug Pawell vor und sah Rocco aufmunternd an. „Wenn es dunkel ist, machen sich deine Feuerkunststücke hier besonders gut.“
    Rocco zuckte mit den Schultern. „Sicher“, erwiderte er. „Aber vorher werde ich von einer Behörde zur anderen geschickt, bis ich überhaupt eine Genehmigung erhalte. Und wenn es dann endlich so weit ist und ich hier auf der Bühne stehe, bin ich das reinste Nervenbündel.“ Er schüttelte den Kopf. „Da bleib ich lieber in meinem Zirkus.“
    Zuletzt zeigte ihnen Pawell noch das Palais Belvedere, in dem der berühmte Komponist Frederic Chopin schon als kleiner Junge für den Großfürsten gespielt hatte.
    „Siehst du, Rocco, der hat sich auch getraut“, meinte  Annit schelmisch zu Rocco. Denn sie fand Pawells Idee,  dass Rocco im Amphitheater auftreten sollte, überaus  verlockend.
    Doch Rocco ließ sich nicht umstimmen. „Ich weiß, wo mein Platz ist. Und damit basta.“
    Pawell wollte sich jedoch nicht so schnell von seiner Idee abbringen lassen. „Du hast vielleicht Muskeln, Rocco, mit denen du spielen kannst“, grinste er. „Dafür habe ich Beziehungen, die ich spielen lassen kann.“
    Annit schmunzelte in sich hinein. Vielleicht wird aus der Idee ja doch noch was. Man muss es nur fest wollen, dachte sie. Dann schafft man eine ganze Menge. Ob das wohl für den fremden Jungen auch gilt, den ich heute getroffen habe?, fragte sie sich. Ich würd mir so sehr wünschen, ihn wiederzusehen und mehr über ihn zu erfahren. Aber wie soll ich das denn nur anstellen? Ich kenn ja noch nicht einmal seinen Namen, um nach ihm suchen zu können.
    Als Annit spät am Abend mit den anderen zum Quartier auf der Zirkuswiese zurückgekehrt war, eilte sie noch einmal zu Silberstern. „Kannst du mir nicht helfen, mein Kleiner“, bat sie leise und strich zärtlich über den Stern auf seiner Stirn. „Vielleicht kannst du mir ja heute Nacht in meinem Traum erscheinen und mir einen Hinweis geben. Der Junge hat doch mit dir gesprochen. Vielleicht hat er dir seinen Namen verraten.“ Hoffnungsvoll blickte  Annit den Hengst an. „Na ja, aber ob das klappt?", seufz te sie gleich darauf. „Ich weiß schon, du erscheinst in  meinen Träumen nur, um mich vor Gefahren zu warnen.  Und da der fremde Junge mit einem Unheil bestimmt  nichts zu tun hat, wirst du mir über ihn auch nichts mit teilen.“

 
Quälende Ungewissheit
    Während der kommenden Vorstellungen ertappte Annit sich immer wieder dabei, dass sie die Zuschauerreihen nach dem fremden Jungen absuchte.
    Und endlich glaubte sie ihn auch gesehen zu haben. Ein blonder Haarschopf, in einer der hinteren Reihen. Ihr Herz schlug schneller. Ja, das muss er sein!, jubelte sie innerlich.
    Aufgeregt beendete Annit ihre Voltigiernummer und trat vor das Publikum, um ihren Applaus entgegenzunehmen. Nun merkte sie, dass sie sich geirrt hatte. Wahrscheinlich kommt er nie mehr in die Vorstellung, dachte sie enttäuscht. Und ich werde nie herausfinden, wer er ist.
    Auch in den nächsten beiden Tagen konnte sie den Jungen nicht im Publikum entdecken.
    Dafür kam die ältere Frau mit ihren beiden Enkeln

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