Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
erstaunt an. „Du machst doch  nie einen Fehler, Rocco“, erwiderte sie. Sie war zwar  nicht selbst für die verpatzte Nummer verantwortlich  gewesen, aber das konnte sie Rocco ja nicht sagen.
    Rocco lachte laut auf und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. „Na und ob ich Fehler gemacht habe! Vor allem, als ich noch jünger war. Da sind mir die brennenden Fackeln nur so um die Ohren gesaust. Und einmal hätte ich fast das ganze Zelt in Brand gesteckt.“
    Auch Annit lachte jetzt.
    Rocco hatte es tatsächlich geschafft, sie wieder aufzumuntern. „So gefällst du mir schon besser“, sagte er und deutete auf seinen Graffitibus. „Na, wie wär’s? Hast du Lust, mit mir und Rosalia nachher in die Stadt zu fahren? Ein bisschen Abwechslung kann nie schaden.“
    Eine Stunde später schlenderte Annit mit Rosalia und Rocco über den Altstädter Markt in Warschau. Rosalia hatte einen großen Einkaufskorb dabei und kaufte an den Marktständen frisches Obst und Gemüse. Ein Stück weiter stand ein Mann mit einer alten Drehorgel und spielte ein romantisches Lied.
    Annit warf einen interessierten Blick zu den Pferdekutschen, die bereitstanden, um die Touristen durch die engen Altstadtgassen zu fahren. Erneut wanderten ihre Gedanken zu Silberstern. Warum ist er nur so unruhig gewesen bei der Vorstellung gestern?, fragte sie sich.
    Rocco lud Annit und Rosalia zum Abschluss in eines der Cafes am Marktplatz ein. Sie setzten sich draußen an einen runden Tisch, der von einem großen, grün-weißen Sonnenschirm beschattet wurde.
    Rocco bestellte für sich und Rosalia einen polnischen Kaffee, der durch die Beimischung von etwas Zimt und einer kleinen Prise Salz einen ganz eigenen Geschmack hatte.
    Annit entschied sich für einen Eisbecher mit viel Sahne. Während sie ihr Eis löffelte, merkte sie, dass einige Passanten neugierige Blicke zu ihrem Tisch warfen. „Ob die uns von der Vorstellung kennen?“, meinte sie.
    Rocco warf sich in die Brust. „Na klar. Ich warte ja schon die ganze Zeit darauf, dass sie ein Autogramm von uns wollen.“ Er zupfte an seinem knallroten Tuch, das er um seine schwarzen Korkenzieherlocken gebunden hatte. Seine dunklen Augen, die er wie immer dick mit schwarzem Kajal untermalt hatte, blitzten vergnügt auf.
    Annit grinste.
    „Vielleicht sind das aber auch irgendwelche wichtigen Agenten aus Hollywood, die mich für den Film entdeckt haben“, fügte Rocco verschmitzt hinzu. „Und die trauen sich nur nicht, mich anzusprechen.“
    Rosalia lachte. „Das ist auch besser so“, entgegnete sie. „Was sollten wir denn ohne dich auch machen?“
    „Ganz genau“, stimmte Annit zu. „Ohne dich wären wir doch aufgeschmissen.“
    Rocco lehnte sich zurück und grinste. „Na ja, wenn das so ist, muss ich die Millionenverträge leider zurückweisen.“

 
Ein schlimmer Verdacht
    Gut gelaunt kehrten sie nach einer Weile zu der großen Wiese zurück. Als sie jedoch auf den Feldweg einbogen, schreckte Annit zusammen. Vor dem Zirkuszelt parkte ein Polizeiwagen. Wenige Meter entfernt davon standen zwei Polizisten, zusammen mit Fabrizio, der wild gestikulierend auf sie einredete. „Was wollen die denn bei uns?“, fragte Annit entgeistert und sah Rosalia an, deren Lächeln mit einem Schlag verschwunden war. Sofort erinnerte Annit sich wieder an Silbersterns Unruhe vom gestrigen Tag. Während des Einkaufsbummels in Warschau war sie etwas abgelenkt gewesen, doch jetzt kam sofort alles wieder hoch.
    Nur Rocco ließ sich scheinbar nicht aus der Ruhe bringen. „Das werden wir gleich wissen, meine Damen“, sagte er bestimmt. Er stellte den Bus neben seinem Wohnwagen ab und stieg aus.
    Annit und Rosalia folgten ihm eilends zu den beiden Polizisten.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Rocco die Beamten mit freundlicher Stimme. Dann warf er Fabrizio, der inzwischen verstummt war, einen beruhigenden Blick zu. Dessen Gesicht war vor lauter Aufregung knallrot angelaufen wie eine überreife Tomate.
    Einer der beiden Polizisten trat einen Schritt vor und musterte Rocco von oben bis unten. „Darf ich fragen, wer Sie sind?“, wollte er in barschem Ton wissen.
    „Natürlich dürfen Sie“, antwortete Rocco und deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf das große Zelt. „Rocco Muraro, bekannt in der ganzen Welt. Fast jedenfalls“, fügte er mit einem Blick auf die beiden Polizisten hinzu, die ihn offensichtlich nicht kannten. „Wenn Sie wegen Karten

Weitere Kostenlose Bücher