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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Carolin hatte bereits geantwortet. Sofort öffnete Annit die Mail und las.
    Wie erwartet hatte die Freundin ihr keinen Rat geben können. Sie hatte nur geraten, abzuwarten und gemeint, dass der Junge schon wieder auftauchen würde. Die tröstenden Worte taten Annit gut, und sie fühlte sich gleich etwas besser, als sie wenig später das Internet-Cafe verließ. Vielleicht hat Carolin ja Recht, dachte sie, als sie draußen auf Rocco wartete. Ich bin wahrscheinlich nur zu ungeduldig. Wenn der Junge für mich eine Bedeutung hat,
dann taucht er schon wieder auf - irgendwann!
    Auch an diesem Abend war das große Zirkuszelt bis auf den letzten Platz besetzt. Fabrizio führte gerade seine atemberaubenden Kunststücke auf dem Hochseil vor. Die Begeisterung, dass er bald Onkel wird, scheint ihn zu wahren  Höchstleistungen anzuspornen, überlegte Annit, während  sie mit Silberstern draußen hinter dem Vorhang ihrem  Auftritt entgegenfieberte.
    Als der Seiltänzer schließlich aus der Manege kam, klopfte Rocco Annit auf die Schulter. „Dein Auftritt“, sagte er aufmunternd. Rocco war nicht entgangen, dass das Mädchen am Nachmittag ein wenig bedrückt gewesen war.
    Doch als Annit dann auf Silberstern in die Manege ritt, war sie ganz konzentriert. All die Gedanken, die ihr am Nachmittag durch den Kopf gewirbelt waren, hatten sich in Nichts aufgelöst. Gekonnt führte sie den Prinzensitz vor. Eine Übung, bei der sie mit nur einem Bein auf dem Pferderücken kniete, das andere war angewinkelt. Ihren Oberkörper hielt sie völlig aufrecht und streckte die Arme seitlich aus.
    Die Zuschauer applaudierten begeistert.
    Annit wollte gerade zu ihrem nächsten Kunststück ansetzen, einem gegrätschten Handstand vorwärts, als sie merkte, dass Silberstern unruhig wurde und den Kopf hin und her warf.
    „Ganz ruhig, mein Kleiner“, raunte sie ihm zu. Plötzlich blieb der Hengst stehen, den Blick irgendwo ins Leere gerichtet. Ohne Annits Kommandos zu befolgen, drehte er sich um und trabte Richtung Ausgang. Annit hörte noch das erstaunte Murmeln der Zuschauer, als sie auf Silbersterns Rücken das Zelt verließ.
    Rocco, der draußen stand, sah sie erstaunt an. „Was ist denn los?“, wollte er wissen. „Du hast doch noch zehn Minuten.“
    Entschuldigend zuckte Annit mit den Schultern. „Tut mir leid, aber ... ich hab’s irgendwie verpatzt.“ Dann ritt sie weiter zur Koppel, auch wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte, Rocco einfach so stehen zu lassen. Ihr war klar, dass er jetzt in die Manege gehen musste, um die Zeit mit seinen Kunststücken zu überbrücken. Was hätte ich ihm denn sonst sagen sollen?, fragte sie sich. Ich weiß ja auch nicht, was tatsächlich passiert ist. Ist es, weil Silberstern  etwas vorausahnt, irgendeine Gefahr, die drohend über uns schwebt? Aber in den letzten Nächten hat er sich mir im Traum nicht offenbart.
    Annit war beunruhigt. Sie wusste, dass Silberstern nur so nervös und unkonzentriert war wie bei der Vorstellung eben, wenn er Unheil witterte. „Was willst du mir nur sagen?“, murmelte sie, nachdem sie abgesessen war. „Hat es etwas mit dem seltsamen Jungen zu tun? Umgibt ihn ein gefährliches Geheimnis?“

    Doch auch in dieser Nacht träumte Annit nicht. Warum nur teilt sich Silberstern mir nicht mit? Warum lässt er es mich nicht wissen, wenn er eine Gefahr vorausahnt? Dann könnte ich vielleicht noch rechtzeitig eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern, überlegte Annit fieberhaft.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Maria Carrillo, die gerade zu ihren Brüdern ins Zelt gehen wollte, um zu proben.
    Annit, die am Rand der großen Wiese hockte und versonnen zu Silberstern hinübergeschaut hatte, schreckte zusammen. „Ich ... ja klar“, antwortete sie wenig überzeugend.
    Maria nickte ihr aufmunternd zu. „Wenn es wegen der Vorstellung gestern ist, mach dir mal keine Sorgen! Rocco hat die Zuschauer schnell wieder auf die Reihe gekriegt.“
    Annit lächelte verhalten. „Wird nicht wieder vorkommen“, meinte sie und dachte im Stillen: Hoffentlich! Denn sie war sich sehr sicher, dass Silberstern ihr mit seinem unruhigen Verhalten etwas mitteilen wollte. Aber noch wusste sie ja nicht, was geschehen würde.
    Auch Rocco versuchte sie aufzuheitern. „Das kommt in den besten Familien mal vor“, tröstete er Annit nach dem Mittagessen. „Was glaubst du wohl, was mir alles schon passiert ist?!“
    Annit blickte ihn ganz

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