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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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„Dann sollten wir so schnell wie möglich herausfinden, wer uns angeschwärzt hat. Mir fällt nur einer ein, der so was Gemeines getan haben könnte.“
    José sah sie fragend an. „Du meinst diesen Bauern, nicht wahr? Wie hieß er noch gleich?“
    „Janusch Nowak“, antwortete Rocco.
    Annit nickte. Als die Polizisten am Nachmittag ihren Verdacht vorgebracht hatten, war ihr sofort der Bauer eingefallen. Seither hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen, wer noch infrage kommen könnte. Dass der seltsame Junge ihnen so etwas Schreckliches unterstellt haben könnte oder dass er sogar der Dieb sein könnte, hatte sie sofort ausgeschlossen. Sicher, er hatte sich sehr merkwürdig verhalten. Aber er hatte doch keinen Grund, so etwas zu tun. Der Bauer hingegen hatte ihnen mehr als ein Mal gedroht und ihnen ganz unverblümt zu verstehen gegeben, dass sie hier nicht erwünscht waren. Er hatte ihnen sogar Rache angedroht. „Er könnte sich das doch ausgedacht haben, um uns loszuwerden“, sagte Annit.
    Rocco runzelte die Stirn. „Zuzutrauen wäre es ihm. Aber wir sollten nicht den gleichen Fehler machen wie die Polizei und jemanden verdächtigen, bevor wir nicht hieb- und stichfeste Beweise haben.“
    Annit musste ihm Recht geben. „Meinst du, wir sollten mal mit ihm reden?“ Doch kaum hatte sie die Frage ausgesprochen, schüttelte sie den Kopf. „Das bringt aber wahrscheinlich nichts, weil er alles abstreiten würde.“
    „Und wir hätten zusätzlich noch eine Verleumdungsklage am Hals“, warf Rocco ein.
    „Dann können wir also gar nichts machen?“, hakte Miguel Carrillo enttäuscht nach. Ihm war anzusehen, dass er am liebsten auf der Stelle losgezogen wäre, um den Schuft zur Rede zu stellen, der sie alle in Verruf gebracht hatte.
    Seine Brüder und der Seiltänzer Fabrizio hätten sich ihm sofort angeschlossen.
    Beschwichtigend legte Maria die Hand auf den Arm ihres Bruders. „Lass nur, Miguel, die ganze Sache wird sich schon von selbst regeln“, sagte sie und versuchte, zuversichtlich zu klingen.
    Doch Annit war nicht davon überzeugt, und an Roccos zweifelndem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er ganz genauso dachte wie sie.
    Die Zirkustruppe saß an diesem Abend noch lange  zusammen. Alle diskutierten hin und her, was sie tun  könnten, kamen jedoch zu keinem Ergebnis.
    „Wir sollten jetzt ins Bett gehen“, entschied Rocco schließlich, da es schon weit nach Mitternacht war.
    Rosalia bat Annit, bei ihr und José im Wohnwagen zu schlafen. „Wer weiß, was diesem Menschen, der uns hingehängt hat, noch alles einfällt“, äußerte sie besorgt. „Und wenn du ganz allein draußen in deinem Zelt übernachtest ..."
    „Mir passiert schon nichts“, erwiderte Annit schnell. Es rührte sie, dass Rosalia sich so liebevoll um sie kümmerte. Doch sie liebte es nun mal, in ihrem Zelt zu schlafen. Nur dort fühlte sie sich frei und nicht eingezwängt. Auch auf dem Bauernhof ihrer Eltern hatte sie oft im Freien übernachtet, unter dem riesigen Sternenzelt, und war in Gedanken um die ganze Welt gereist.
    Nachdem alle anderen in ihren Wohnwagen verschwunden waren, ging Annit noch mal zu Silberstern. Er stand ganz allein auf der Wiese, während die Pferde der Carrillos sich in den Unterstand zurückgezogen hatten.  Als hätte er auf mich gewartet, dachte Annit.
    Der Hengst blickte ihr mit seinen großen dunklen Augen entgegen und hob den Kopf kurz zum Himmel, an dem der Mond hell leuchtete und Millionen von Sternen funkelten.
    „Du weißt auch, dass heute Vollmond ist, mein Kleiner“, sagte Annit zu ihm. „Kannst du nicht heute Nacht in meinem Traum erscheinen?“ Sie dachte an Silbersterns Vater, den weißen Hengst Sternentänzer, der Carolin gehörte. Wenn Carolin ein Problem hat oder weiß, dass irgendjemand in Schwierigkeiten steckt, reitet sie bei Vollmond mit Sternentänzer aus. Er offenbart ihr dann eine Antwort auf ihre brennenden Fragen. Annit seufzte. „Ach Silberstern, wenn du mir doch auch eine Antwort auf meine Fragen geben würdest!“, murmelte sie. Doch Silberstern sah Annit nur an, mit unergründlichem Blick.  Vielleicht will er mir nichts mitteilen, weil es zu schrecklich wäre, dachte sie plötzlich voller Angst.
    Annit schlief sehr unruhig in dieser Nacht. Bei jedem Geräusch schreckte sie hoch und dachte an Rosalias Worte. Müde und zerschlagen stand sie morgens auf. Silberstern hatte sich ihr auch in dieser Nacht nicht

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