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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Wahrscheinlich nach Hause. An seinen Vater, überlegte sie. Also hat er doch Sehnsucht nach Rumänien, auch wenn er es nicht zugibt. Armer Mannito!
    Hannes sprach dann auch gleich aus, was Annit durch den Kopf ging. „Dein Freund hat wohl ein bisschen Heimweh.“
    „Er hat seine Familie in Rumänien schon lange nicht mehr gesehen“, bestätigte Annit.
    Hannes gab Gas. „Er kann sie doch mal zu uns einladen. Wie wär das?“
    Annit dachte an Mannitos Eltern in Rumänien. Den schlaksigen Vater mit der Hakennase, der oft so undurchschaubar wirkte. Die herzensgute Mutter, die das kleine Dorf, in dem sie lebten, ihr ganzes Leben lang noch nicht verlassen hatte. „Ich kann’s ihm ja mal vorschlagen. Aber ich glaub nicht, dass die sich auf diese weite Reise machen. Sie haben auch nicht viel Geld.“
    „Schade.“ Hannes bog auf die Hauptstraße Richtung Nordholzen.
    „Aber weißt du, was echt ganz toll wäre? Wenn Carolin aus Lilienthal mal zu uns kommen könnte. Sie ist meine beste Freundin, und ihr Pferd Sternentänzer ist der Vater von meinem Silberstern. Vielleicht würde das Mannito auch ein bisschen ablenken.“
    Hannes bog in einen Feldweg, der zu einem Bauernhof führte. „Dann lad sie doch ein.“
    Annit seufzte. „Hab ich schon. Doch sie hat grad ziemlich viel um die Ohren und kann nicht weg.“ Sie lehnte sich zurück. „Vielleicht später. Aber heute Abend schreib ich ihr mal wieder.“
    Es wurde ein sehr vergnüglicher Nachmittag. Annit half ihrem Adoptivvater und dem Bauern, die kleinen, flinken, gelben, flauschigen Küken einzufangen und für den Transport in einer großen Kiste zu verstauen. Danach lud der Bauer sie zu sich in die Stube ein und servierte ihnen die leckersten Schinkenbrote, die Annit jemals gegessen hatte.
    Erst spät machten sich Annit und ihr Adoptivvater wieder auf den Heimweg. Die dicken Wolken hatten sich inzwischen verzogen.
    Als Annit beschwingt den Bauernhof betrat, duftete es herrlich nach frischem Kuchenteig. Ursula war in der Küche und backte ihren berühmten Apfelkuchen.
    Annit flitzte gleich zu ihr. „Wir haben die süßesten Küken der Welt“, schwärmte sie und steckte einen Finger in die Teigschüssel.
    Ursula zog die Schüssel weg. „Gleich gibt’s Abendessen“, mahnte sie streng.
    „Kannst du dir sparen“, schmunzelte Hannes. „Der Heinz hat uns schon gut mit seinen berühmten Schinkenbroten versorgt.“
    Annit rieb sich den Bauch. „Ehrlich gesagt, bin ich auch voll satt.“ Sie schleckte den Rest Teig von ihrem Finger. „Aber Mannito hat bestimmt noch Hunger.“ Sie schaute sich um. „Wo steckt er eigentlich?“
    Ursula spülte die Schüssel ab. „Vermutlich in seinem Zimmer. Er war nicht hier.“
    In seinem Zimmer? Den ganzen Nachmittag? Komisch! Annit ging nach oben, zögerte einen Moment. Dann näherte sie sich Mannitos Zimmertür und klopfte leicht. Als keine Antwort kam, drückte sie die Klinke hinunter. „Mannito?“
    Er lag ausgestreckt auf dem Bett, den Kopf zur Seite an die Wand gedreht.
    „Mannito?“
    Als er nicht reagierte, zog sich Annit leise wieder zurück und verkrümelte sich in ihr Zimmer. Offenbar schläft er. Wahrscheinlich ist er müde. Die vielen schweren Umbauarbeiten hier. Da muss er sich mal ein bisschen ausruhen. Dann ist er morgen auch wieder besser drauf.
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, wollte ihren Computer anschalten, doch der war schon an. Sie klickte ihr Mailprogramm auf und gab Carolins Adresse ein.
    „Liebe Caro, wie geht es Dir? Es ist so viel passiert, seit ich wie der in Südholzen bin. Dein Tipp war übrigens super. Ich glaube, wir haben eine Lösung gefunden. Es ist ein schönes Gefühl, meine Eltern endlich wieder ein bisschen weniger angespannt zu sehen. Ein bisschen Sehnsucht hab ich. Ein bisschen nach Syrien, ein bisschen nach meinen richtigen Eltern in der Türkei und ein biss chen nach der großen weiten Welt. So beschwerlich meine lange Reise um den halben Globus auch war, so schön und aufregend war es doch. Ob Fernweh eine Krankheit ist, die man heilen kann? Vermutlich nicht. Grüße Annit."
    Sie hob den Kopf und blickte nach draußen. Am Himmel zeichnete sich bereits die kugelrunde Scheibe des Mondes ab. Ein Lächeln umspielte Annits Lippen. Carolins Pferd Sternentänzer zeigte seine magische Gabe in Vollmondnächten. Wenn die Freundin dann auf ihm ausritt und ihm eine Frage stellte, konnte sie in die Zukunft blicken.
    „PS: Heut ist ja Vollmond. Ich frage mich, ob Du das nutzt und mal

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