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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shumeet Baluja
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von Palo Alto entfernt. Stephen meinte, Anzeichen dafür zu erkennen, dass es sich um ein FBI -Gebäude handelte, fragen wollte er aber lieber nicht. Als er sah, dass Atiq vor ihm hineingeführt wurde, war er froh, dass er jetzt nicht an seiner Seite war; er hatte Atiq schon während des Gesprächs bei Ubatoo nicht in die Augen sehen können.
    Neonröhren erfüllten den Raum, in den Stephen geführt worden war, mit einem bläulich-grünen Licht und gaben ein schwaches Summen von sich – so leise, dass er es unter normalen Umständen nicht wahrgenommen hätte, aber quälend beharrlich in der Stille, die ihn umgab. Ein alter Tisch stand vor ihm, und natürlich zierte ein Einwegspiegel die Wand.
    Was auch immer sie von ihm wissen wollten, er würde es ihnen erzählen. Ohnehin war das Einzige, was noch nicht herausgekommen war, wieso Molly wirklich zu einem der verdächtigen Treffen eingeladen worden war. Bisher hatte Stephen nur ihre Recherchen erwähnt, aber nicht, dass sie EasternDiscussions ins Leben gerufen hatte, eine Website, die mit Sicherheit bereits von irgendeiner Abteilung von Alans Verein überwacht wurde.
    Als schließlich die Tür aufging, kam es ihm so vor, als säße er schon seit Stunden hier. Wiederholt hatte er geglaubt, hinter dem Spiegel Silhouetten zu erkennen, die aber sofort verschwanden, sobald er noch einmal hinsah. Jetzt war er einfach nur erleichtert, endlich nicht mehr allein zu sein. Es war Rajive. Falls es irgendjemanden hier gab, der seine Seite der Geschichte verstehen oder ihm wenigstens zuhören würde, dann Rajive.
    »Also«, begann Rajive. »Wir haben Ihre Freundin Molly unter die Lupe genommen. Sie hat ganz schön was vorzuweisen, was?« Rajive faltete das Blatt Papier, das er in der Hand hielt, auseinander und warf einen Blick darauf, ehe er weitersprach. »Ihre Website, EasternDiscussions.com, läuft erstaunlich gut. Sind auch ein paar interessante Beiträge drauf. Was haben Sie damit zu tun?«
    »Rajive.« Stephen blickte ihn betroffen an. »Hören Sie. Ich schwöre, ich habe ihre Website nicht mal gelesen. Sie mischt sich nicht in meine Arbeit ein und ich mich nicht in ihre. Sie betreibt die Seite bloß für ihre Dissertation. Mehr steckt nicht dahinter. Rufen Sie ihre Professorin an, sie wird das bestätigen. Die Website hat nichts mit mir zu tun.«
    »Aber Sie müssen ihr geholfen haben, Sie einzurichten, hab ich recht? Ich meine, das hat sie doch bestimmt nicht allein hingekriegt. Anthropologie und Politologie? Wenn ich mich recht entsinne, lernt man dort nicht unbedingt, wie man innerhalb nur eines Monats eine Website erfolgreich macht, oder hat die Brown University ihr Curriculum völlig über den Haufen geworfen?«
    »Natürlich hab ich ihr geholfen, die Website einzurichten, alles Weitere hat sie allein gemacht. Die Leute besuchen ihre Seite und sie posten, was sie posten. Sie untersucht die Beiträge, mehr nicht.«
    »Und wie ist die Seite so schnell so populär geworden, Stephen? Sind Sie sicher, dass das nichts mit Ubatoo zu tun hat? Das ist wohl wieder bloß Zufall, oder?«
    Stephen sah ihn hilflos an.
    »Wissen Sie, Stephen, ich habe auch mal Informatik studiert. Ich weiß, was es bedeutet, bei Ubatoo reinzukommen. Das sagt einiges darüber aus, was für ein heller Kopf Sie sind. Aber Sie haben private Informationen über Ihre User an jemanden weitergegeben, der wahrscheinlich dabei ist, sie an eine oder mehrere Terrororganisationen zu verkaufen. Und Sie haben an einem Dienst gearbeitet, der allen Usern – einschließlich bekannter Terroristen – verrät, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir sie überwachen. Und als ob das noch nicht reichen würde, hat Ihre Freundin einen Tummelplatz für durchgeknallte Extremisten geschaffen. Oh, und hab ich vergessen zu erwähnen, dass Sie an einem Treffen teilgenommen haben oder zumindest, laut eigener Aussage, Ihre Freundin zu einem Treffen gefahren haben, bei dem, wie Sie selbst einräumen, wahrscheinlich potenzielle Terroristen angeworben wurden? Habe ich was ausgelassen?«
    Stephen kamen fast die Tränen. »Rajive, Sie müssen mir glauben. Ich hab das alles nur gemacht, um Atiq zu beeindrucken und Molly zu helfen. Fragen Sie Atiq, fragen Sie Molly. Fragen Sie sie doch.«
    »Wissen Sie, wir haben Atiq gefragt. Er bestreitet, gewusst zu haben, woran Sie gearbeitet haben.«
    »Er hat es auch wirklich nicht gewusst. Er hat mich nicht damit beauftragt. Ich sage Ihnen doch, ich wollte ihn damit beeindrucken, um von

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