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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shumeet Baluja
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wollten.
    Da sonst niemand etwas sagte, und Stephen nicht wusste, was er sonst tun sollte, redete er einfach weiter.
    »Ich bin nicht sicher, wie sehr ich ins Detail gehen soll. Bei dem Projekt geht es im Grunde darum, das Verhalten unserer User zu erkunden – mit ihrer Erlaubnis natürlich –, um festzustellen, wie wahrscheinlich es ist, dass sie von einer Sicherheitsbehörde als verdächtig eingestuft und ins Visier genommen werden.«
    »Wie weit sind Sie damit, Stephen?«, fragte Atiq. Seine Lippen bebten.
    »Den eigentlichen Assoziationsgraphen hab ich fertig. Die Signale, die er aussenden soll, sind noch zu schwach, aber ich hoffe, ihn mit mehr Basisdaten und mit mehr User-bezogenen Informationen neu starten zu können. Der Graph ist ganz schön groß. Für die Verarbeitung seiner Milliarden Verbindungen werden knapp achthundert bis tausend Rechner erforderlich sein. Ich hab das Programm aber noch nicht am Laufen. Ein paar Bugs haben mich gebremst …«
    »Wer arbeitet sonst noch an dem Projekt?«, fragte Alan ungeduldig.
    »Bisher noch niemand. Ich hab versucht, Interessenten zu finden, aber bislang ohne Erfolg.«
    »Wer weiß von dem Projekt?«, fragte Atiq.
    »Ich hab nur mit Yuri und Kohan über die Einzelheiten gesprochen. Aarti hat auch ein bisschen was mitgekriegt – aber nichts Wesentliches. Ich weiß nicht, wem die drei davon erzählt haben.«
    »Was hat Sebastin Munthe mit der ganze Sache zu tun?«, fragte Rajive.
    Stephen war ein bisschen verdutzt. »Er hat mir die Daten gegeben, mit denen ich angefangen habe.«
    »Sie meinen KL -72 B ?«, sagte Rajive.
    » KL -72 B ? Keine Ahnung. Es war eine Bücherliste, mit der ich fünftausend Namen generiert habe, das ist alles, was ich weiß. Ich weiß nicht, was Sie mit KL -72 B meinen.«
    »Die Arbeit, die Sie da machen, dieses neue Projekt, ist das für Sebastin? Geht es darum, die Personen zu finden, die diese Bücher gelesen haben?«
    »Nein. Nein. Die Personen für Sebastin hab ich ja schon längst gefunden. Das hier ist mein Forschungsprojekt, damit ich was vorzuweisen habe, am Ende des Sommers.«
    »Was für eine Position haben Sie …«, setzte Rajive an.
    »Oh. Verzeihung. Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche. Aber ich wollte klarstellen, dass es nicht um die Personen geht, die die Bücher gelesen haben – das waren nur die Seeds, der Samensatz. Davon ausgehend hab ich mir ihre Online-Gewohnheiten angesehen – Suchanfragen, Websitebesuche und so weiter. Ich habe Personen bestimmt, die ähnliche Interessen haben, und so die Gruppe gewaltig erweitert …«
    »Sie haben das alles allein gemacht?«, schnitt Alan ihm das Wort ab.
    »Ja. Wieso?«
    Rajive saß schweigend da und verarbeitete das Gehörte.
    Alan fuhr fort. »Kommen wir noch mal auf die Arbeit zurück, die Sie für Sebastin gemacht haben.«
    Stephen erläuterte die Einzelheiten seiner Analysen und die Ergebnisse, die er erzielt hatte. Rajive schüttelte fassungslos den Kopf, während er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte. Stephen begründete seine Motivation damit, dass er »einfach nicht von der Wichtigkeit der Bücher an sich überzeugt« gewesen sei. Sein Publikum hörte stumm zu.
    Stephen fühlte sich jetzt ein wenig sicherer. Er sprach über eine Materie, mit der er sich auskannte. Schließlich erzählte er ihnen von den Erweiterungen des Projekts, um die Sebastin ihn gebeten hatte, die er aber noch nicht hatte fertigstellen können. Am Ende seiner Ausführungen fragte Stephen, ob sie die Listen sehen wollten, die er für Sebastin generiert hatte – natürlich nur, falls Atiq nichts dagegen hatte. Zutiefst resigniert willigte Atiq ein.
    Stephen ging zu Atiqs Computer und öffnete die E -Mails, die er Sebastin geschickt hatte. Er scrollte durch die Listen, während Rajive sich ausführliche Notizen machte.
    »Haben Sie noch mehr für Sebastin gemacht? Wissen Sie, was er mit diesen Listen vorhatte?«, fragte Rajive.
    »Nein, zu mehr bin ich nicht gekommen. Ich glaube, dass Sebastin vorhatte, Kontakt zu den Leuten von der Liste aufzunehmen und Treffen mit ihnen zu vereinbaren, um sie aufzuklären«, erwiderte Stephen und hoffte, dass die Antwort befriedigend war. Er wollte ihnen möglichst nichts von dem Treffen erzählen, auf dem Molly gewesen war.
    »Wieso zum Teufel haben Sie ihm all diese Informationen gegeben?«, donnerte Atiq plötzlich los.
    Stephen war völlig perplex.
    »Ich habe das doch für die ACCL gemacht. Die machen sich für unsere Bürgerrechte stark.«
    Als ihm

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