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Sils Maria: Kriminalroman (German Edition)

Sils Maria: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sils Maria: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo Swobodnik
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müssen uns die Frischknecht vorknöpfen« beendete Vinzi das Terrassen-Intermezzo. Aber denkste.
    Kaum hatten sie die Terrasse und die Klinik verlassen und waren am Ausgang angekommen, tauchte Beat wie aus dem Nichts schon wieder auf.
    »Plotek, sag mal, wie hast du das vorher denn gemeint?«, fragte er, etwas vage, was Plotek aber sofort verstand.
    »Wenn du nicht bemerkt werden möchtest, dann schalt den Wagen eben aus.« Das saß!
    »Aber …« Beat wirkte betroffen.
    »Ich weiß, dann wird’s kalt. Aber man kann halt nicht immer alles haben.« Noch ein Schlag vor den Bug!
    »Wie meinst du das?«, kam stammelnd von Beat.
    »Manchmal ist ’n kalter Arsch weniger problematisch.« Plotek war in Geberlaune.
    Die Folge: Der Groschen schien bei Beat gefallen.
    »Das, das tut mir leid, Plotek, das, das wollte ich nicht …« Beat flüsterte, als sollte es niemand anderes hören. Auch Vinzi nicht. »Aber was hätte ich denn machen sollen?«
    Jetzt macht er auch noch auf Mitleid, dachte Plotek und hob die Schultern.
    »Die, die, die hat mich doch genötigt, die, die …«
    »Aha, du meinst, du bist das Opfer.«
    »Ja, natürlich, die war so scharf, das kannst du dir gar nicht …, da konnte ich gar nicht …«
    »Dann ab zu Jäggi. Der nimmt die Anzeige bestimmt gerne auf.«
    »Welche Anzeige?« Beats Verwirrung war zurück.
    »Missbrauch eines Abhängigen.«
    Beat schüttelte den Kopf, lächelte angestrengt. »Ich weiß nicht …«
    » Ich weiß nicht«, ging Plotek dazwischen, »ob Agatha das auch so sieht …«
    »Bitte, bitte, bitte, Plotek, sag ihr nichts, bitte, bitte, bitte …«
    »Das wird sie schon alleine herausfinden.«
    Er ließ ihn stehen wie einen Jeep bei ausgeschaltetem Licht und laufendem Motor und schob Vinzi im Rollstuhl von der Privatklinik auf die Straße Richtung Hotel Zentral .
    »Was war das denn?«, fragte Vinzi, als sie Beat abgeschüttelt hatten.
    »Die Frischknecht und er.«
    »Nein!«
    »Doch, ich hab es mit eigenen Augen gesehen.«
    Vinzi schien noch immer zu zweifeln und schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein, das hat nichts mit Hormonen zu tun, also fasten und so. Zumindest nichts mit meinen, wenn du das meinst. Höchstens mit seinen.«
    »Das Schwein!«
    »Na, komm schon, kann man es ihm verdenken?«
    »Hmm.«
    Es hörte sich an wie ein schon mal geführter Dialog. Mit vertauschten Rollen.
    »Und Agatha?«
    »Die ist vor Liebe blind«, sagte Plotek. »Spannender ist, wie wir der Frischknecht den Klemens wieder abluchsen. Vielleicht hilft hier Beats kleiner Seitensprung?«
    »Gute Idee.«
    Vera Frischknecht fand die Idee dann gar nicht gut.
    »Was sollen diese Anspielungen?«, fragte sie genervt, als Vinzi allegorisch von dunklen Jeeps und ebenso dunklen Nächten erzählte.
    »Was soll die Verhaftung von Klemens?«, fragte Plotek. Auch er war genervt.
    »Ein Anruf«, sagte die Hauptkommissarin, wie man sagt: »Ein Beweis!«
    »Was für ein Anruf?«
    »Ein anonymer Anruf.«
    »Lächerlich«, kam von Vinzi, ohne Lachen. »Da steckt doch sicher irgendein endblöder Konkurrent dahinter.« Dann wandte er sich direkt an Frau Frischknecht. »Wenn Klemens bis zum Wettbewerb nicht frei ist, dann bricht eine Welt für ihn zusammen.« Als die Hauptkommissarin nicht reagierte, fügte er hinzu: »Er hat ein ganzes Jahr dafür geübt, verstehen Sie?«
    Sie schien nicht zu verstehen. Also legte Plotek nach: »Der anonyme Anruf allein kann es doch nicht sein, oder? Da könnte ja jeder kommen.«
    »Stimmt.«
    Erwartungsvolle Gesichter bei Plotek und Vinzi.
    »Wir haben bei Klemens eine Uhr gefunden. Und ein Feuerzeug.«
    »Na und?«, kam von beiden wie aus einem Mund.
    »Beides gehörte dem kleinwüchsigen Finnen.«
    »Wie wollen Sie das wissen?« Vinzi schien das sofort infrage stellen zu wollen. Aber keine Chance.
    »Sowohl in die Uhr als auch in das Feuerzeug ist ein finnischer Schriftzug eingraviert.« Und als Vinzi und Plotek es noch immer nicht glauben wollten, sagte Vera Frischknecht: »Klemens hat es bereits zugegeben.«
    »Was?« Wieder gleichzeitig und wie aus einem Mund.
    »Den Mord?«, fügte Vinzi hinzu.
    »Nein, dass er diese Utensilien vom Finnen hat.«
    »Gestohlen«, sagte Plotek. »Er war in seinem Zimmer.«
    »Ich auch«, ergänzte Vinzi.
    »Und ich«, fügte Plotek hinzu.
    »Was?« Nun war die Hauptkommissarin doch ein wenig erstaunt.
    »Ja, und Frau Pan.« Vinzi schien das Erstaunen zu genießen. »Wir waren alle gemeinsam im Zimmer vom Finnen. Da hat Klemens die Dinger bestimmt

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