Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
verschwunden.
»Das war wundervoll«, hauchte Cyrene.
Ich unterdrückte meine Irritation. Er tat ja schließlich nur seinen Job.
Allerdings brauchte er es ja nun wirklich nicht so offensichtlich zu genießen, oder?
»Und jetzt May«, sagte Gabriel. Ich blickte ihn einen Moment lang an. Was für einen Mann hatte mir das Schicksal da zugedacht? Ich streckte die Hand aus und sah interessiert zu, wie er ein Symbol aus Flammen auf mein Handgelenk zeichnete. Es brannte sich fröhlich in meine Haut ein, aber ich spürte lediglich eine milde Wärme.
»Drachengefährtinnen besitzen die Fähigkeit, Drachenfeuer zu teilen. Sie können es benutzen und Macht daraus ziehen, wenn sie es brauchen«, sagte er und schaute zu, wie ich die kleine Flamme mit den Fingerspitzen aufnahm. Ich legte die andere Hand dagegen und formte sie zu einer Kugel, die ich einen Moment lang in der Handfläche hielt, bevor ich sie Gabriel zuwarf.
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als der Flammenball an seiner Brust explodierte und seinen Oberkörper ein paar Sekunden lang in Licht tauchte, bevor er sich auflöste. »Ich glaube, das beantwortet deine Frage, Cyrene.«
»Nicht einmal im Entferntesten«, antwortete sie leise. Ich wich ein paar Schritte von Gabriel zurück. Der Unterton in Cyrenes Stimme erschreckte mich.
»Nun, wie gesagt, es spielt keine Rolle, wie es passiert ist – es ist passiert, und das allein ist schon ein Wunder. Ich hoffe, ihr beide werdet sehr glücklich«, sagte Aisling. Sie umarmte Gabriel und wandte sich dann zu mir, um mich ebenfalls in ihre Arme zu nehmen.
Ich runzelte die Stirn. »Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen. Wie, glücklich?«
Sie blickte rasch zu Gabriel. »Äh … glücklich zusammen.«
Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich verstand, was sie meinte. »Oh, wir sind nicht zusammen. Wenigstens nicht so, wie du das meinst.«
»Nein?«, fragte sie verwirrt.
»Nein. Das kann ich nicht. Es ist einfach nicht möglich«, erwiderte ich an Gabriel gewandt. »Es tut mir leid, wenn du angenommen hast, dass eine Art … romantische Beziehung zwischen uns besteht.«
Seine Augen wurden zu flüssigem Silber. »Du hast gerade akzeptiert, dass du meine Gefährtin bist.«
»Ja, es ist sicher albern, es zu leugnen, wo doch alles darauf hindeutet. Aber deswegen sind wir noch lange kein … kein Paar.«
Drake blickte seine Frau an. »Du hast sie angesteckt.«
Aisling warf ihm einen empörten Blick zu. »Das habe ich nicht!«
Er kniff seine grünen Augen zusammen und schaute mich an. »Du hast einen amerikanischen Akzent.«
»Ja«, antwortete ich. Was hatte das denn damit zu tun? »Cyrene hat in Louisiana gelebt, als ich erschaffen wurde. Kurz danach bin ich an die Westküste gezogen.« Den Grund dafür erwähnte ich nicht – Magoth war fasziniert von den Anfängen der Filmindustrie gewesen. Er hatte sich in Hollywood niedergelassen, und da ich an ihn gebunden war, blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Zwilling zu verlassen.
»New Orleans fehlt mir«, sagte Cyrene wehmütig. »Ich lebe jetzt in London. Es wird zwar kulturell viel mehr geboten, aber mir fehlt dieses ›Je ne sais quoi‹ in den Vereinigten Staaten.«
»Ich wusste es.« Drake nickte Aisling zu. »In Amerika muss irgendetwas im Wasser sein, das amerikanische Frauen zu den eigensinnigsten Geschöpfen auf dem ganzen Planeten macht. Das kannst du nicht abstreiten.«
Sie lächelte mich an. »Wir sind nicht eigensinnig, Süßer – wir sind klug. Wir wollen einfach nur wissen, was wir bekommen, wenn wir uns auf etwas einlassen.«
»Na ja, das ist ein Grund«, sagte ich, um nicht zu viel preiszugeben. »Und außerdem bin ich einfach nicht in der Lage, mehr als eine Fernbeziehung aufrechtzuerhalten.«
»Du bist meine Gefährtin«, sagte Gabriel unbeirrt.
»Ja, ich glaube, das haben wir bereits festgestellt«, erwiderte ich und blickte auf die Uhr. »Es ist schon sehr spät. Da Cyrene sich von ihrer Verletzung erholt zu haben scheint, machen wir uns besser wieder auf den Weg.«
»Du kannst nicht gehen!«, platzte Maata heraus.
»Ich habe leider noch einige Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss.« Ich schaute Gabriel an. »Wir sollten wahrscheinlich in Kontakt bleiben. Lebst du hier in Griechenland?«
»Nein, wir sind nur bei Drake und Aisling zu Besuch, solange sie hier Urlaub machen. Meine Heimat ist Manukau.«
Ich runzelte fragend die Stirn.
»Neuseeland«, fügte er erklärend hinzu. »Aber ich wohne zur Zeit in
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