Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
meine Haut
tanzte, bis es uns beide umgab. Ich keuchte, als er seinen Kolben immer tiefer
in mich hineintrieb, und sein Mund an meiner Brust machte mich fast wahnsinnig.
Ich umklammerte ihn mit den Beinen und beobachtete erstaunt, wie sich seine
braune Haut in schimmernde silberweiße Schuppen verwandelte. Sein Körper dehnte
sich sowohl in der Länge als auch in der Breite und verwandelte sich auf eine
Art, die mir fremd und vertraut zugleich war. Seine langen braunen Finger
wurden zu silbernen Klauen mit gebogenen, blutroten Krallen. Ein Teil meines
Gehirns wehrte sich dagegen, dass der Mann, mit dem ich schlief, gar kein Mann
war - er war ein wildes Tier aber mein Herz kannte die Wahrheit.
Die
Spannung baute sich in mir auf, bis ich den Kopf zurückwarf und mich ihm
entgegenbog. Meine Muskeln umschlossen Gabriel mit einer Ekstase, die fast
schmerzhaft war. Auch Gabriel brüllte seine Lust heraus, in einem schrecklichen
Urschrei, der im Raum und in meiner Seele widerhallte, als ich meinen Namen in
diesem Schrei erkannte. Und das Feuer sprang zwischen uns hin und her. Ich
wusste mit jeder Faser meines Körpers, dass Gabriel und ich eins waren. Nichts und
niemand würde jemals etwas daran ändern könnten - kein Dämonenfürst, keine
Autorität in dieser oder einer anderen Welt. Gabriel war ein integraler
Bestandteil von mir geworden, und dieser Gedanke erschütterte mich zutiefst.
»Mayling!«
Ich
glitt von ihm herunter und ließ mich bäuchlings auf das Bett fallen. Die Decke
schmiegte sich kühl an mein erhitztes Fleisch.
»Mein kleiner Vogel, habe ich dir wehgetan?«
Die
Hand, die nach meiner Schulter griff, war wieder menschlich, die Finger lang
und empfindsam. Ich legte meine Wange auf die Decke und genoss die letzten
Schauer von Gabriels Aufmerksamkeiten.
Ich
war gerade sechs Wochen von Gabriel getrennt gewesen und hatte es überlebt. Und
doch wusste ich in diesem Moment ohne jeden Zweifel, dass ich ohne ihn nicht
existieren konnte. Es war eine erschreckende Erkenntnis, und sie machte mich
hilflos und wütend.
Er
nahm die Hand von meiner Schulter. »Habe ich dir Angst gemacht?«, fragte er
leise. Seine Stimme bebte.
Ich
drehte den Kopf und sah ihn an. »Ja«, antwortete ich.
Schmerz
trat in seine Augen. »Das tut mir leid. Ich will dir um nichts in der Welt
Angst machen, aber ich kann die Verwandlung nicht kontrollieren...«
»Nein«, unterbrach ich ihn und setzte mich auf. »Das
war nicht der Grund. Du meinst es ernst, nicht wahr?«
Er
schwieg einen Moment, wahrscheinlich, um meine Gedanken zu lesen. »Ja, ich habe
es ernst gemeint. Du bist mein Leben, May.«
»Aber du hast mir erzählt, dass du im siebzehnten
Jahrhundert geboren wurdest. Wie konntest du dann dreihundert Jahre ohne mich
leben?«
Er
musterte mein Gesicht, dann beugte er sich vor und küsste mich zärtlich. »Vor
dir habe ich nur existiert. Aber jetzt werde ich wirklich anfangen zu leben.«
5
»Nun sieh mal, was die Katze da angeschleppt hat.«
Ich
betrat das Esszimmer, entschlossen, mir nichts anmerken zu lassen, obwohl
wahrscheinlich jeder im Haus Gabriel und mich in der letzten Nacht gehört
hatte. »Guten Morgen.«
Jim,
der Dämon in Gestalt eines Neufundländers, blickte von seiner Pariser Zeitung
auf und musterte mich von Kopf bis Fuß.
»Wow. Ich hätte erwartet, dass du zumindest ein
bisschen komisch gehst, bei all der Bumserei...«
»Jim!«, fuhr Aisling ihn an und ergriff eine
Zeitschrift, um nach dem Dämon zu schlagen. Stattdessen jedoch stöhnte sie und
griff sich an den Bauch. Sofort sprang Drake auf und kniete sich neben sie.
» Kincsem , ist alles in Ordnung?«
»Ja, es geht mir gut. Das war nur ein Stich.«
Gabriel,
der hinter mir gestanden hatte, trat an Aislings andere Seite. Er legte ihr die
Hand auf den Bauch. »Wie hat es sich angefühlt? Hast du heute früh schon einmal
Schmerzen gehabt?«
Ein
völlig irrationales Verlangen, ihn von ihr wegzuzerren, überfiel mich, aber ich
nahm mich zusammen. Ich würde mich nicht von Eifersucht übermannen lassen.
»Hör
auf, meine Gefährtin anzufassen!«, befahl Drake und blickte finster auf
Gabriels Hand, die auf Aislings sehr schwangerem Bauch lag. Ich war da ganz auf
Drakes Seite.
»Ich bin Heiler«, entgegnete Gabriel und hockte
sich neben Aisling. Sanft drückte er auf ihrem Bauch herum. »Wenn sie Wehen
hat, kann ich ihr bei den Schmerzen helfen.«
Ich
trat zu ihm und schubste ihn sanft mit dem Knie an.
»Jungs, ich habe keine Wehen. Ich habe mich
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