Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
denn?«
Ich
warf ihr einen erstaunten Blick zu. »Wo das Stück Drachenherz ist?«
»Ja. Ist es in dir, wie ein Tumor oder so? Kannst
du es fühlen? Tut es weh?«
»Ja, ich glaube schon, dass es in mir ist. Unter
meinem Rippenbogen ist eine kleine Narbe, die vor der Explosion des
Lindwurm-Phylakteriums nicht da war. Aber es tut nicht weh.«
»Dann merkst du es also nicht einmal?« Cyrene stieß
erleichtert die Luft aus. »Das ist gut.«
Ich
korrigierte sie nicht. Ich würde erst erwähnen, dass ich mich nach und nach in
einen Drachen verwandelte, wenn es nicht mehr zu übersehen war.
»Was haben Jian und seine Mutter mit dem Stück
Drachenherz in dir zu tun?«
»Vor ein paar Monaten hat Aisling Jians Mutter,
Chuan Ben, nach Abbadon verbannt.«
Cyrene
nickte. »Das habe ich gehört. Das ist doch irgendwie bemerkenswert, oder?«
»Beeindruckend, ja. Jian möchte, dass wir sie
zurückholen. Das heißt, er möchte, dass ich sie zurückhole.«
»Du?«
Cyrene runzelte die Stirn. »Aber du hast Chuan Ren doch nicht nach Abbadon
verbannt, das war doch Aisling. Warum bittet er Aisling denn nicht darum, sie
zurück zu holen.«
»Das ist das Komplizierte daran. Ich nehme an, er
hat es versucht, aber Drake hat es nicht zugelassen, was verständlich ist, wenn
man Aislings Zustand bedenkt.«
»Ja, vermutlich, obwohl sie mir ziemlich stabil
vorkommt.«
Ich
grinste meinen Zwilling an. »Ehrlich gesagt mir auch, aber ich verstehe
natürlich, dass Drake sie aus der Sache heraushalten will. Chuan Ren ist
wahrscheinlich schrecklich wütend auf sie.«
»Und deshalb kommst du jetzt ins Spiel? Will
Gabriel denn damit Drake einen Gefallen tun?«
Ich
schwieg einen Moment und konzentrierte mich aufs Fahren. »Jian hat mich
gefragt, ob ich meine Verbindungen nach Abbadon nutzen könnte, um
herauszufinden, wo seine Mutter ist, und sie zu befreien. Im Austausch dafür
hat er uns das Stück Drachenherz angeboten, das der rote Wyvern besitzt.«
»Warum brauchst du das?«, fragte Cyrene verwirrt.
Ich erklärte ihr kurz die Sache mit dem
Drachenherzen.
»Wenn die roten Drachen dir ihr Stück übergeben,
hast du also schon zwei von den fünf?«»Sie überlassen es mir nur für eine
gewisse Zeit. Sie bekommen es ja zurück.«
»Zwei nützen dir nicht viel«, meinte Cyrene. »Du
brauchst ja alle fünf.«
»Das hat Gabriel schon alles bedacht. Drake
überlässt uns sein Stück, wenn wir Jian helfen.«
»Warum will er denn Jian überhaupt helfen...? Oh.
Um den Krieg zu beenden?«
»Ja. Das wird zu der Vereinbarung gehören, die
Chuan Ren unterschreiben muss, um befreit zu werden. Vorausgesetzt natürlich,
ich kann sie überhaupt befreien.«
»Dazu wirst du Magoth brauchen«, erklärte Cyrene
mit überraschendem Vorausblick. »Weißt du, wo er ist?«
»Nein, er hält sich seltsamerweise ziemlich
bedeckt. Gabriel hat ihn beobachten lassen, aber soweit wir wissen, halten
Magoth und Sally sich nur in seinem Haus in Paris auf.«
»Hmm. Ich hätte gedacht, dass Magoth hier jetzt
jede Menge Unruhe stiftet.«
»Das würde er wohl auch, wenn er könnte, aber er
wird wohl herausgefunden haben, dass seine Macht hier begrenzt ist.«
»Kann er dir denn dann überhaupt helfen?«, fragte
Cy.
»Ja, schon, aber wir werden abwarten müssen, ob er
es will.«
Ich
unterdrückte das Entsetzen, das mich allein schon bei dem Gedanken daran
überfiel. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, was ich tun musste, um
Chuan Ren zu befreien.
»Aber dann fehlen dir immer noch zwei Stücke für
das vollständige Drachenherz.«
»Eins. Der blaue Wyvern hat auch eins.«
»Oh. Und wer hat das fünfte? Gabriel?«
»Nein.« Ich schwieg einen Moment lang. »Wir
glauben, der Drache, den ich in der Schattenwelt gesehen habe, hat das fünfte
Stück.«
Cyrene
riss die Augen auf. »Baltic, meinst du?«
»Ja.«
Sie
stieß einen Pfiff aus. »Es wird schwer sein, da dranzukommen.«
»Ja. Wir können nur hoffen, dass die anderen vier
Stücke zusammen uns die Fähigkeit geben, das fünfte zu bekommen.«
»Hmm.« Cyrene überlegte einen Moment lang. »Ich
wette, Bao hat zu dem Ganzen auch eine Meinung.«
»Ja, bestimmt, aber das geht uns nichts an. Jian
beharrt darauf, dass Bao kein Recht habe, den Titel des Wyvern zu tragen. Und
wir haben keinen Grund, ihm nicht zu glauben.«
»Ihr habt aber auch keinen Grund, ihm zu glauben,
obwohl das eigentlich müßig ist. Oh! Da ist es, da drüben.« Cyrene zeigte auf
eine Bucht mit saphirblauem Wasser, das zwischen
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