Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
warf mir einen flehenden Blick zu.
Ich hatte Mitleid mit ihr. »Cyrene hat mir
geholfen, dass ich nicht nach Akasha verbannt wurde. Sie hat viel Zeit für mich
geopfert und konnte deshalb ihre Quelle nicht so versorgen, wie es notwendig
war.«
»Ach ja?« Neptun blickte uns nachdenklich an. »Ich
habe es läuten hören, dass du dich mit einem Drachen eingelassen hast und dass
deshalb dein Teich versiegt ist.«
»Ah...« Cyrene blickte mich hilfesuchend an.
»Weil ich mit einem Drachen zusammen bin, ist auch
Cyrene in diese Gesellschaft geraten«, sprang ich ein. »Aber ich kann Euch
versichern, dass sie ihre Position sehr ernst nimmt und um das Wohlergehen
ihrer Quelle besorgt ist. Wenn Ihr sie wieder als Najade einsetzen könntet,
würdet Ihr es sicher nicht bereuen.«
»Nein, Ihr würdet es nicht bereuen«, sagte Cyrene
hastig. »Ganz und gar nicht. Ich werde mich Tag und Nacht um meine Quelle
kümmern.«
Neptun
schürzte die Lippen und zog den Reißverschluss an seinem Wetsuit herunter, um
sich an der Brust zu kratzen. Cyrene umklammerte meine Hand so fest, dass es
beinahe wehtat.
»Tut mir leid, aber das geht nicht«, sagte er
schließlich. »Ich weise dich nicht gerne ab, aber es gibt Regeln, weißt du.«
Cyrenes Unterlippe bebte, und sie schaute mich aus
riesengroßen, feuchten blauen Augen an. »May, bitte«, flüsterte sie.
Mir brach es fast das Herz, sie so zu sehen. Oh,
sie steckte wirklich tief in der Tinte, aber sie war mein Zwilling, und ich
wusste, wie viel es ihr bedeutete, eine Najade zu sein. »Was müsste sie tun, um
Euch zu beweisen, dass sie der Position würdig ist?«
Neptun ergriff ein paar Lappen und begann, sein
Surfbrett abzuwischen. »Das wird eine Menge Arbeit werden. Viel Arbeit.«
»Wartet«, warf Cyrene misstrauisch ein. »Was für
eine Arbeit?«
Ich
kniff sie und sagte: »Sie hat keine Angst vor harter Arbeit und ist absolut
bereit, sich Euch gegenüber zu beweisen. Was muss sie denn tun?«
Neptun ergriff die Dose mit dem Surfbrett-Wachs.
»Du hast von der Big Mama genommen. Das ist nicht cool, überhaupt nicht cool.
Du musst der Big Mama das zurückgeben, was ihr gehört, und dann sehen wir
weiter.«
Kurz überlegte ich, ob ich ihn bitten sollte, uns
das genauer zu erklären, aber da ich das Gefühl hatte, dass doch nur wieder
Schlangen und Grommits dabei herauskommen würden, verzichtete ich darauf. »Das
werden wir tun. Vielen Dank. Und... äh... Hals-und Beinbruch, oder was man
sonst so bei euch sagt.«
Sein Lachen folgte uns, als ich mit Cyrene den
Strand hinunterlief. Sie wollte sich gerne mit mir darüber auseinandersetzen,
wie die Sache gelaufen war, aber ich hatte weder die Geduld noch die Zeit, mich
darauf einzulassen. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, auf dem Weg zurück
nach Faro die ganze Zeit auf Neptuns arrogante Art und meine selbstherrliche
Behandlung des Themas zu schimpfen.
»Geh und besorg uns Tickets nach Rom«, sagte ich zu
ihr, als wir den Leihwagen zurückgegeben hatten.
Sie warf mir einen finsteren Blick zu. »Das ist
alles, was du dazu sagst? Ich soll Tickets besorgen? May, ich muss mich Neptun
gegenüber nicht beweisen...«
»Du bist diejenige, die Mist gebaut hat«,
unterbrach ich sie und zog mein Handy heraus. »Und jetzt musst du den Preis
dafür bezahlen. Also hör auf, dich zu beklagen, und besorg uns endlich Tickets,
damit wir uns ansehen können, wie sehr die Quelle in Mitleidenschaft gezogen
ist. Dann werden wir uns überlegen, wie wir das wieder rückgängig machen
können, damit ich nach Hause fahren und mir Gedanken darüber machen kann, wie
ich einen Wyvern aus Abbadon herausbekomme.«
»Pah!«, schnaubte sie, machte sich aber gehorsam auf
den Weg, um Flugtickets zu kaufen.
»Brauchst du Hilfe?«, fragte Gabriel, nachdem ich
ihm die Situation erklärt hatte. Seine Stimme klang hinreißend wie immer, und
ich brauchte ihn nur zu hören, um sofort Gänsehaut zu bekommen.
»Nein,
ich glaube, es ist alles in Ordnung. Wenn wir keinen Flug bekommen, fahren wir
nach Lissabon und nehmen dort das Portal, obwohl ich gehört habe, dass es nicht
so ganz sicher ist. Aber du kannst eigentlich davon ausgehen, dass wir einen
Flug bekommen. Allerdings werde ich nicht vor morgen in Paris sein.«
»Einen Moment«, sagte er, und ich hörte
unterdrückte Stimmen im Hintergrund. Kurz darauf war er wieder am Apparat.
»Maata kommt nach Rom. Sie kann von hier aus ein
Portal nehmen.«
Ich
weiß, wie ungern Drachen Portale benutzen - was sicher
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