Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
... oh.«
Die Person, die vor der Tür stand, war nicht die Hebamme. Es
war noch nicht einmal ein Drache.
»Ich bin heute nicht an Aisling Grey interessiert, ganz
gleich, wie gut sie sich hält«, sagte Dr. Kostich und drängte sich an mir
vorbei ins Haus, gefolgt von einem Mann und einer Frau. »Ich habe Ihnen ja
gesagt, dass ich zurückkommen würde, sobald ich meine Lehrlinge bestimmt habe.
Dies sind Jack und Tully. Wir wollen überlegen, wie wir mit dem Drachen, den
Sie Baltic nennen, vorgehen.«
»Es tut mir leid, aber im Moment ist es gerade ein bisschen
hektisch. Könnten Sie nicht später noch einmal kommen? Aisling hat Wehen
bekommen, und alle rennen herum und versuchen, es ihr bequem zu machen.«
»Ich sagte Ihnen bereits, dass ich mit ihr nichts zu tun
habe«, antwortete Dr. Kostich. Er streifte seine Lederhandschuhe ab und zog
seinen schweren Mantel aus. »Wir setzen uns mit dem grünen und dem silbernen
Wyvern zusammen, um über das Thema zu sprechen. Ich habe genau zwei Stunden
Zeit für diese Angelegenheit.«
»Ja, aber ...«
Er warf mir einen Blick zu, bei dem ich am liebsten in die
Schatten verschwunden wäre. »Dies ist kein Höflichkeitsbesuch, Mayling, und
Ihre Teilnahme ist nicht optional.«
Er übte beträchtlichen Druck auf mich aus, und jeder
Sterbliche hätte wahrscheinlich sofort getan, was er verlangte, aber ich war
nicht sterblich, und ich war nicht bereit, mich so behandeln zu lassen.
»Ooh, ein Dämon. Kann ich ihn streicheln?«, fragte der Mann
namens Jack, als er Jim sah.
»Für einen Fünfer darfst du mir den Bauch streicheln«,
erklärte Jim und drehte sich auf den Rücken.
Jack lachte und gab ihm, was er verlangte.
Ich wandte mich wieder an Dr. Kostich. »Es tut mir leid,
aber im Moment ist die Situation viel zu chaotisch für dieses Treffen. Aisling
hat Wehen.«
»Und das kann ja wohl noch Stunden dauern«, fuhr Kostich
mich an. Er schob mich beiseite und eilte zum Wohnzimmer. »Wir können fertig
sein, bevor sie ihren Wyvern braucht.«
Ich zögerte eine Sekunde lang und überlegte, ob wir Dr.
Kostich tatsächlich wieder los sein könnten, bevor Aisling das Kind bekam. Nach
allem, was ich von Geburten wusste, gingen sie nicht so schnell.
Kostich nahm mein Zögern als Zustimmung und sagte: »Kommen
Sie, wir bringen diese Angelegenheit schnell hinter uns.«
Ich blickte ihm nach, als er im Wohnzimmer verschwand. Am
liebsten hätte ich ihm die Meinung gesagt, aber das war bestimmt nicht gut.
Stattdessen sagte ich leise: »Arroganter, tyrannischer
Magier!«
Der Mann namens Jack hatte mich offensichtlich gehört.
»Erzmagier«, korrigierte er mich. »Das ist der Unterschied.
Wir niedrigen Magier dürfen niemanden herumschubsen, aber sobald man Erzmagier
wird, ist man in dieser Hinsicht ein gemachter Mann.«
»Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein«, murmelte
ich. Er hörte auf, Jim zu streicheln, und trat lächelnd zu mir. »Kein Problem.
Ich habe noch nie einen echten Doppelgänger gesehen. Sie sehen gar nicht so
aus, wie ich erwartet hatte.«
Er war ein wenig größer als ich, mit kurzen, roten Haaren
und vielen Sommersprossen.
»Ich muss zugeben, dass es mir bei Ihnen genauso geht«,
erwiderte ich lächelnd. »Sie sind doch ein Magier, oder?«
»Was sollen meine Lehrlinge denn sonst sein?«, fragte Dr.
Kostich von der Tür her. »Ist das eine Verzögerungstaktik?«
»Nein. Ich hole die anderen, aber ich kann nicht
garantieren, dass Drake bereit ist, Aisling allein zu lassen. Gabriel
vielleicht auch nicht.«
Er grunzte und ging wieder ins Wohnzimmer.
Jacks Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. »Er ist ja
vielleicht ein bisschen barsch, aber dieser Drachenmagier macht ihm große
Sorgen.«
»Daran zweifle ich nicht.« Ich nahm seinen Mantel und den
der Frau, die bisher noch nichts gesagt hatte.
»Jack!«, rief Kostich aus dem Wohnzimmer. »Bring mir die
Tasche.«
Jack ergriff einen Lederkoffer und eilte zu seinem Herrn.
»Hallo, ich bin Jim«, sagte der Dämon und schnüffelte an der
Frau. »Du bist kein Magier.«
»Doch, natürlich. Nun, ich bin noch Lehrling«, sagte sie und
tätschelte Jim den Kopf. Sie wandte sich mir zu. »Dr. Kostich hat gesagt, Sie
seien die Gefährtin eines Drachen?«
»Ja, das ist richtig. Ich bin May. Gabriel, der silberne
Wyvern, ist mein Gefährte.«
Neugierig musterte sie mich ein paar Sekunden lang, aber
dann entschuldigte sie sich mit leisem Lächeln. »Entschuldigung, ich bin
unglaublich unhöflich. Aber ich
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