Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
fragte ich. Drake
kam auf uns zu.
»Es geht ihr gut, sie fragt sich nur, was los ist.«
»Ich bringe sie in die Schatzkammer«, sagte Drake und
bewegte sich mit einer Geschwindigkeit an uns vorbei, die definitiv nicht
menschlich war. »Nora, bleibst du mit René bei ihr?«
»Ja, natürlich. René ist jetzt auch bei ihr. Er versucht
gerade, sie abzulenken. Ich muss nur rasch ein paar Dinge holen, um es ihr
bequemer zu machen ...«
Nora rannte hinter Drake her, und auch Maata und Tipene
liefen nach oben, wahrscheinlich, um nach den Fenstern zu sehen.
Aus dem Untergeschoss tauchte auf einmal Kostya auf. Er
steckte gerade sein Hemd in die Hose, und seine Haare waren nass und
zurückgekämmt. Cyrene folgte ihm. Auch ihre Haare waren nass, und sie war
gerade dabei, ihre Kleidung zu richten.
»Was ist los?«, fragte Kostya. »Wir haben eine Explosion gehört.«
»Wir dachten zuerst, unser Sex wäre so großartig, aber dann
merkten wir, dass unsere Handtücher aus dem Regal neben der Sauna rutschten,
und da war uns klar, dass irgendetwas nicht stimmte.« Cyrene knöpfte hastig
ihre Bluse zu. »Es ist Fiat, nicht wahr? Er ist gekommen, um mich zu rauben,
jetzt, wo ich wirklich Kostyas Gefährtin bin. Ich wusste es!«
Kostya erstarrte. »Das ist nicht Fiat. Das ist Baltic!«,
korrigierte er sie wütend.
»Oh, der.« Cyrene runzelte die Stirn. »Aber er will mich
doch gar nicht stehlen. Was will er denn jetzt schon wieder?«
Alle blickten mich an.
Ich seufzte. »Leider will er mich. Oder vielmehr das Stück
Drachenherz.«
»Nicht nur das eine Stück«, sagte Gabriel. »Er will alle. Er
hat mit seinem Angriff gewartet, bis alle beisammen waren.«
»Er will das Drachenherz«, sagte Kostya leise, und seine
Stimme war so düster, dass ich erschauerte. Unwillkürlich drängte ich mich
dichter an Gabriel.
Tröstend und schützend legte er den Arm um mich. »Ich lasse
nicht zu, dass er dir etwas tut, Vögelchen.«
»Ich weiß«, sagte ich und lächelte ihn an. »Ich vertraue
darauf, dass wir ihn abwehren, wie auch schon die letzten Male, Gabriel, aber
das muss endlich aufhören.«
»Ja, das wird es. Es wird jetzt aufhören«, sagte
Kostya und marschierte zu Drakes Arbeitszimmer. Kurz darauf kam er mit zwei
langen Schwertern zurück. Er warf Cyrene einen fragenden Blick zu. »Ich nehme
an, du weißt nicht, wie man damit umgeht?«
»Du irrst dich«, erwiderte sie zu seiner Überraschung und
streckte die Hand nach dem Schwert aus. »Alle Schwestern der Hydriaden können
mit einem Schwert umgehen. Wir wurden vor etwa siebenhundert Jahren
ausgebildet, nachdem ein paar Kreuzfahrer zu frech uns gegenüber wurden. Wir
können mit Langschwertern, Kurzschwertern, Degen und Hellebarden umgehen. Ich
habe zusätzlich auch noch einen Kurs in Axtwerfen und Feldschlange belegt, aber
Letzterer würde ich eine gute Glock jederzeit vorziehen.«
Kostya starrte sie einen Moment lang an, dann schüttelte er
den Kopf und trat an die Haustür. »Bleib im Hintergrund, Cyrene, und pass auf
dich auf. Dieses Mal kämpfst du nicht gegen sterbliche Kreuzfahrer.«
»Hör auf, mit mir zu sprechen, als ob ich dich behindern
würde«, sagte sie empört. »Ich habe schon auf mich aufgepasst, als du noch gar
nicht auf der Welt warst, Drache. Außerdem besitze ich jetzt die Macht eines
Dämonenlords. Die kann ich auch einsetzen.«
Kostya verdrehte die Augen und richtete seine Aufmerksamkeit
wieder auf die Haustür.
»Drake wäre bestimmt froh, wenn noch jemand auf Aisling
aufpassen würde«, sagte ich zu ihr, um sie aus der direkten Kampfzone
herauszulocken. Der Gedanke, dass sie ihre neue Macht ohne wirkliche Anleitung
gebrauchen könnte, bereitete mir Sorgen. »Sie und Nora könnten dir auch
Ratschläge in Bezug auf Magoths Macht geben.«
Cyrene dachte einen Moment lang nach. Anscheinend gefiel ihr
die Vorstellung, wie ein weiblicher heiliger Georg den Drachen zu töten. »Aber
dann könnte ich Kostie nicht helfen.«
»Kostie hat ja uns«, erwiderte ich. »Dies ist nicht der
richtige Augenblick, um an Ruhm zu denken, Cyrene. Aisling ist in einem sehr
verletzlichen Zustand, und Drake hat nicht so viele Drachen hier.«
Sie nickte. »Du hast recht. Die arme Aisling. Ich werde zu
ihr gehen und sie und ihr Baby verteidigen. An mir kommt niemand vorbei. Vielleicht
kann Nora mir ja beibringen, wie ich Magoths Legionen rufen kann. Ich wette,
ich könnte ihnen befehlen, sie ebenfalls zu beschützen.«
Einen Moment lang hatte ich eine Schreckensvision,
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