Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
Dougall.
    »Die Gründer des Rats der beiden Geschlechter werden immer mit gekrönten Häuptern dargestellt«, stellte er fest. »Ich dachte, das sei nur ein ikonografisches Element, da Rowena und Hereward im Hochmittelalter lebten, außerdem sind mir nie irgendwelche schriftlichen Zeugnisse über ihre Diademe untergekommen …« Während er sprach, nahm seine Eingebung Form an. »Erinnerst du dich an den Gobelin in Edinburgh, Blackey? Wir hatten ihn jahrzehntelang vor Augen, er schien uns Teil des Plunders, mit dem sich Lochinvar so gern umgab … Verdammt! Ich habe mich nie darüber gewundert, dass Rowenas Krone aus Silber ist, dabei ist das ungewöhnlich.«
    Morgan sah ihn durchdringend an. Sich vorzustellen, dass sie die richtige Spur immer vor Augen gehabt hatten, war gleichzeitig irritierend und aufregend, aber konnten sie alle ihre Hoffnungen in eine vage Eingebung legen?
    Dougall dagegen schien immer überzeugter zu sein.
    »Denk nach, Blackey. Warum sind sie aus zwei verschiedenen Metallen? Dafür muss es einen Grund geben.«
    »Kann sein«, erwiderte Morgan vorsichtig.
    »Auf jeden Fall ist das die einzige Spur, die wir bis jetzt haben«, stellte Madison pragmatisch fest. »Und die Kronen von Leuten wie den Gründern des Ordens können ja nicht einfach verschwunden sein, oder?«
    Bethan stimmte energisch zu. »Ich kann ins Archiv gehen. Niemand wird sich wundern, wenn eine Alte in Erinnerungen stöbert …«
    »Und wir beide könnten inzwischen Darran einen Besuch abstatten, was meinst du, Morgan?«, schlug Dougall vor.
    Endlich schien auch Morgan Blackwood einen gewissen Enthusiasmus zu entwickeln.
    »Wie in alten Zeiten«, antwortete er mit einem schiefen Lächeln.
    »Und wir?«, wollte Gareth wissen.
    »Ihr haltet euch da raus«, gab Dougall streng zurück.
    Gareth nickte, aber Winter entging der verschwörerische Blick nicht, den er mit Madison und Danny tauschte.
    D er heiße Asphalt auf den Straßen machte London in der letzten Juliwoche zu einem sehr unwirtlichen Ort. Die Temperaturen erreichten historische Höchstwerte, und Madison warf einen sehnsuchtsvollen Blick auf das trübe Wasser der Themse.
    »Hier entlang«, sagte Slinky und bestieg vor ihnen eine rostige Eisentreppe, die die Böschung hinabführte.
    Die Stufen aus Metallgeflecht knirschten jedes Mal, wenn er den Fuß aufsetzte.
    Danny folgte ihm als Erster. Er trug ein dunkles T-Shirt, das auf unerträgliche Weise die Hitze anziehen musste, und Madison fragte sich, wie er es schaffte, so gepflegt und konzentriert wie immer auszusehen.
    Gareth hingegen gewährte ihr den Vortritt.
    »Ladies first«, sagte er förmlich.
    Madison ging mit einem amüsierten Lächeln an ihm vorbei, auch wenn sie es bedauerte, auf den Anblick seines nackten Oberkörpers verzichten zu müssen. Sie begann den Abstieg und stellte fest, dass die Treppe genauso instabil war, wie sie auf den ersten Blick befürchtet hatte. Sie führte zu einem schmalen Steg, der fast auf Höhe des Wassers etwa einen Kilometer dem Fluss entlang verlief.
    Sie folgten Slinky einige Minuten lang im Gänsemarsch, an einer langen Reihe von Graffitis vorbei.
    Dann blieb Slinky stehen und schlug auf die Wand zu ihrer Rechten. Madison blinzelte, als sie bemerkte, dass er mitten auf das Maul eines riesigen gemalten Maulwurfs geschlagen hatte. Seine Nase war quietschrosa, aber der Rest hatte nichts Niedliches: Gleich darunter war ein von Barthaaren eingerahmtes riesiges Maul mit scharfen Zähnen, und die Augen des Tiers wirkten Angst einflößend und allzu lebendig. Zwischen den mit scharfen Krallen versehenen Pfoten hielt der Maulwurf ein Henkersbeil.
    »Wow«, war ihr einziger Kommentar.
    Slinky fuhr mit routinierter Gelassenheit über das Wandbild, bis er einen kleinen Vorsprung ertastete, den die aufgesprühten Farben perfekt überdeckten.
    »Willkommen im Reich der Maulwürfe«, verkündete er fröhlich und versetzte dem Mauerstück, auf dem seine Hände lagen, einen kräftigen Stoß.
    Das Graffiti öffnete sich quietschend und eine Tür kam zum Vorschein.
    Slinky trat gleichmütig hindurch und Danny folgte ihm, ohne zu zögern. Madison und Gareth hingegen sahen sich verblüfft an.
    »Davon hast nicht mal du etwas gewusst, stimmt’s?«, fragte Gareth amüsiert lächelnd.
    Madison schüttelte den Kopf und duckte sich, um den Kopf nicht anzustoßen.
    Sie hatte aufgehört, unterirdische Gänge aufregend zu finden, seit sie in Glan Gors gefangen gewesen war, und obwohl sie wusste, dass sich

Weitere Kostenlose Bücher