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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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gewesen. Nur die Spielregeln haben sich geändert.«
    W as haltet ihr davon?«, fragte Susan etwas später, als sie zum Kerker zurückfuhren.
    Fennah auf dem Beifahrersitz verschränkte die Arme vor der Brust. »Er muss beseitigt werden, bevor die Situation eskaliert. Haben sie die kleine Starr schon aufgespürt, Exekutor?«
    Iago Rhoser ballte die Fäuste auf dem Lenkrad, während Susan sich auf dem Rücksitz versteifte.
    »Sind wir so tief gesunken, dass wir verlangen, ein junges Mädchen zu opfern?«, fragte sie erzürnt. »Denn sie wird sterben, das wissen wir alle.«
    »Ehrlich gesagt, schaffen wir damit zwei Probleme auf einmal aus der Welt«, antwortete Fennah unerbittlich.
    »Aber sicher! Ich frage mich nur, warum Sie sich so dafür eingesetzt haben, dass sie auf die Welt kommen konnte, wo doch weder Sie noch Lochinvar jemals wirklich wussten, was Sie mit ihr anfangen sollten! Sie haben einen großen Aufwand betrieben und auch jetzt wollen Sie nicht darauf verzichten, Winter weiter zu manipulieren.«
    »Klagen Sie mich etwa an, Bray?«
    Susan kreuzte Rhosers Blick im Rückspiegel.
    Er schwieg, aber sein Gesichtsausdruck war vielsagend.
    »Genau, Mr Fennah«, sagte sie entschieden. »Und das war erst der Anfang.«
    Fennah dreht sich zu ihr um und sah sie mit gespielter Bewunderung an. »Bitte sehr, fahren Sie fort. Mein Wort gegen Ihres.«
    Susan lächelte ihn triumphierend an. Seit Monaten wartete sie auf diesen Augenblick.
    »Ich fürchte, dass Sie sich täuschen, Mr Fennah«, gab sie zurück. »Denn vor einigen Monaten hatten der Exekutor und ich ein interessantes Treffen mit Malcolm Dougall. Aber ich nehme an, Sie kennen ihn besser als macduff …«
    Fennah spannte die Kiefermuskeln an und fixierte sie mit zu Schlitzen verengten Augen.
    »Dougall war sehr entgegenkommend. Er hat uns erklärt, dass Sie, das Oberhaupt der Familien, bereit waren, ihm im Tausch gegen den Tod Lochinvars zu Unsterblichkeit zu verhelfen. Nun ist Ihnen jemand zuvorgekommen, Fennah, aber was zählt, ist die Absicht …« Sie machte eine kunstvolle Pause und genoss jede Sekunde. »Können wir einem solchen Oberhaupt vertrauen? Dougall ist übrigens bereit, jedes einzelne Wort zu bestätigen. Zum Glück ist er dem Rat treuer ergeben, als Sie es jemals gewesen sind, und hat es vorgezogen, sich mit uns zu verbünden, um den Rat zu stärken, anstatt Ihnen zu helfen, ihn zu zerstören.«
    »Das Mädchen ist bei ihm. Glauben Sie wirklich, dass er sich darum schert, den Frieden wiederherzustellen?«
    »Winter ist bei Morgan Blackwood. Das ist eine Überraschung, was?«
    Fennahs Gesicht verdüsterte sich.
    »Morgan Blackwood? Blackwood lebt?«, fragte er zornig. »Sie hätten ihn doch vor 16 Jahren töten sollen, Rhoser …«
    »Unser Glück, dass er überlebt hat«, gab Susan Bray hart zurück. »Er und Dougall könnten unsere einzige Hoffnung sein.«
    Aeron Fennah schwieg einen Moment und wog ab, was er soeben erfahren hatte. »Haben Sie vor, eine Anklage zu formulieren?«
    »Wir haben vor, Sie zu erpressen, Fennah«, antwortete der Exekutor unerwartet. »Wenn ich vor 16 Jahren diese Beweise gehabt hätte, hätte ich Sie in den Morast gestoßen, aber heute brauchen wir leider eine Marionette, die wir gegen Llewelyn aufstellen können. Also behalten Sie Ihre Position … Aber die Entscheidungen treffen ab jetzt wir.«
    »Es ist dir gelungen, sie zu beeindrucken, mein Sohn«, kommentierte Hywel Llewelyn.
    Rhys nickte, aber innerlich zitterte er.
    Jetzt bin ich endlich ein guter Sohn, nicht wahr, Vater? , dachte er wütend. Ich kämpfe gegen deine Feinde und du wirst immer stärker .
    Rhys stützte die Ellbogen auf die dunkle Tischplatte und betrachtete wieder seine Hände. Er hatte ein fast manisches Bedürfnis, sie zu waschen, und verschränkte sie so fest, dass sie zu zittern anfingen.
    Während sein Vater damit beschäftigt war, das Ansehen ihres Geschlechts zu vergrößern, waren es seine Hände gewesen, die sich mit Blut befleckt hatten.
    Die letzten Worte Lochinvars erklangen wieder in seinem Geist.
    ›Was du geworden bist, hast du dir selber vorzuwerfen …‹
    Ein Mörder, das war er geworden, das sah Winter in ihm.
    Als wollte er auf seine Gedanken antworten, legte Hywel Llewelyn eine Hand auf seine Schulter. Rhys empfand Widerwillen, nahm die Geste aber ohne Reaktion hin.
    »Du denkst wieder an sie, nicht wahr?«, fragte der Vater mit der Freundlichkeit, die er ihm gegenüber neuerdings an den Tag legte.
    Schweigen antwortete

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