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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Bande Jugendlicher? Nein, danke«, sagte er ernst und machte sich auf den Weg in Richtung Wald, wie von Winter angedeutet.
    Einen neuen Vize hätte er gebrauchen können, das ja, einen fähigen Polizisten wie Danny , oder noch besser wäre es, wenn die Familien ihm jemanden schicken würden, der die Wahrheit kannte.
    Dann wäre ich nicht gezwungen, ihn versetzen zu lassen, wie Danny …
    Ehrlich gesagt fehlte ihm Danny. Er war ein guter Polizist und ein netter Kerl, aber er war der Wahrheit zu nahe gekommen, um ihn weiterhin in Cae Mefus lassen zu können.
    Evans machte sich auf den Weg, in Gedanken versunken.
    Er wurde geradezu sentimental. Vielleicht war einfach die Zeit reif, in Rente zu gehen.
    Im Norden Londons überschritt ein hochgewachsener, fiebrig erregter junger Mann mit kastanienbraunen Haaren und unruhigen Augen die Schwelle eines kleinen Hotels in Harlesden. Ein Blick genügte ihm, um die Einrichtung einzuschätzen: alte, sepiabraune Tapeten an den Wänden, wenige Zimmer und ein dicker Portier im weißen Unterhemd, der bei seinem Eintreten erstarrte.
    »Bist du wegen einer Kontrolle hier, mein Freund?«, fragte er mit falscher Jovialität.
    Der junge Mann schüttelte den Kopf.
    »Diesmal nicht«, erwiderte er.
    »Du bist aber ein Bulle, nicht wahr?«
    »Spielt das ’ne Rolle?«
    Wer konnte das schon sagen, nach all dem, was geschehen war? Bis vor wenigen Wochen hätte er keinen Zweifel gehabt, was er antworten sollte, doch jetzt war alles anders.
    Der Portier verzog das Gesicht zu einem Ausdruck größtmöglicher Gleichgültigkeit.
    »Für mich nicht«, sagte er, »mir reicht die Anzahlung.«
    Der junge Mann deutete ein Lächeln an und zog die Brieftasche hervor.
    Er gab dem Portier die geforderte Summe und etwas Trinkgeld dazu, worauf der Mann ihm sehr entgegenkommend Stift und Meldeschein hinschob.
    Der junge Mann überflog das Formular und fragte sich zum letzten Mal, was er eintragen solle. Er hatte den Eindruck, es würde sich als sehr vorteilhaft erweisen, in diesem Urlaub anonym zu bleiben.
    Ach was , beschloss er dann. Warum zum Teufel sollte ich weiterhin sauber spielen?
    Er schrieb mit Blockbuchstaben einen Namen auf das Blatt und unterschrieb rasch, im Bewusstsein, dass der Portier bereits mitlas.
    »Zimmer 5 im ersten Stock.«
    Während der Portier den Meldeschein ablegte, schielte der junge Mann mit einem Lächeln auf das Blatt.
    David Robson und Danny Roberts waren im Grunde zwei ziemlich ähnliche Namen.
    W as heißt, du hast es geträumt, Win?«
    Gareth hatte Eleri zu Bett gebracht und bemühte sich, leise zu sprechen. Wenn seine Eltern unbedingt von ihrem Abenteuer erfahren mussten, dann wenigstens nicht an diesem Abend.
    Winter schloss die Tür zur Mansarde und setzte sich auf den Schreibtisch. Sie hatte keine Eile, schlafen zu gehen nach all dem, was geschehen war, aber sie vermutete, dass das Gespräch nicht sehr angenehm werden würde.
    »Genau das, was ich dir gesagt habe, Gareth«, antwortete sie müde. »Erst habe ich sie im Manaros gesehen, dann war ich draußen mit Eleri.«
    Gareth warf ihr einen durchdringenden Blick zu, dann starrte er wieder auf seine Schuhspitzen.
    »Und du hast den Angriff gesehen, genau als er …«
    Winter presste die Lippen zusammen. Sie fragte sich, wie viel ihr Freund noch verkraften würde, denn dies war bei Weitem nicht das schlimmste Detail.
    »Ist dir das schon früher passiert?«
    Sie fuhr sich nervös mit der Hand über die Stirn.
    »Ja«, gestand sie flüsternd.
    Sie erhob sich wieder und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Sie musste ihre Angst unter Kontrolle behalten. Bisher hatte sie immer auf Gareths Freundschaft zählen können, und der Gedanke an das, was er von diesem Moment an von ihr denken könnte, versetzte sie in Panik.
    Gareth verschränkte die Arme über der Brust und wappnete sich mit Geduld. »Winter …«
    Keine Antwort.
    »Win!«
    Sie fuhr zusammen. Für einen Augenblick war sie versucht zu lügen, doch dann holte sie Luft und begann zusammenhanglos zu erzählen.
    »Ich weiß nicht mehr genau, wann es angefangen hat … Anfangs schienen es Albträume wie alle anderen zu sein … Ich habe seit Monaten Albträume … Wahrscheinlich sollte ich mich einfach damit abfinden …«
    Die Stimme versagte ihr. In ihrem bleichen Gesicht wirkten die verschreckten Augen riesengroß.
    »Weißt du noch, als Griff und Evans die Gegend abgesucht haben? Du hast mich schreien gehört und geweckt.«
    Der Junge nickte. Es war sehr spät und

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