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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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dass Winter fürchtete, sie würde ihren Körper zerstören beim Versuch, sich zu befreien.
    Dougall musste die Augen schließen, als eine Hitzewelle ihm ins Gesicht schlug. Er ließ den Knöchel los und erhob sich, während die von ihr heraufbeschworene MACHT ihn bedrängte.
    Winter war aufgewühlt und zornig. Dougall erkannte, dass sie sich nicht mehr einfach verteidigte, sondern zum Gegenangriff übergegangen war, und dass ihre Rollen sich unversehens vertauscht hatten.
    Zum ersten Mal seit Jahrzehnten war er die Beute. Er fühlte, wie er durchdrungen wurde von dem lodernden Strom, doch er entschied, einen Moment lang keinen Widerstand zu leisten. Dieser Moment kam ihm wie eine Ewigkeit vor, aber er musste ihr Zeit lassen zu verstehen, was in ihr vorging …
    Dann errichtete Dougall langsam einen Schutzschild um sich herum.
    »Und jetzt, was hast du vor?«, forderte er sie heraus. »Das solltest du immer vorher wissen, bevor du tust, was du eben getan hast! Du hantierst da mit etwas, das dich unbesiegbar machen kann, etwas, mit dem du sogar versuchen könntest, mich zu töten. Besser gesagt, wenn du es wirklich tun wolltest, wäre das wahrscheinlich der geeignete Moment. Aber wenn du zulässt, nur das Gefäß zu sein, aus dem etwas frei wird, das du nicht kontrollierst, könntest du es am Ende sein, die daran stirbt.«
    Winter wurde von einem starken Beben erfasst, und das, was sie umgab, fuhr zusammen. Die Leichtigkeit, mit der die Energie auf sie reagierte, war beeindruckend. Sie musste nur die Angst verlieren, die der MACHT erlaubte, ihre Kräfte aufzuzehren.
    »Du musst entscheiden, ob es dir zur Verteidigung oder zum Angriff dienen soll. Oder es rasch loswerden. Begreifst du das?«
    Winter nickte, ihr Gesicht war bleich und angespannt. Bald würde ihr Körper nicht mehr in der Lage sein, sich aufrecht zu halten.
    »Es reicht jetzt, hast du verstanden?«, sagte der Vampir mit zusammengebissenen Zähnen. Er zog den Kristallanhänger aus der Tasche und schwenkte ihn vor ihren Augen hin und her. »Willst du das Handtuch werfen? Leg das Ding um deinen Hals und alles ist vorbei …«
    Eine Herausforderung. Winter ballte die Fäuste und starrte auf die schillernde kleine Kugel. Der drängende Wunsch, danach zu greifen, verzerrte ihr das Gesicht.
    Na komm schon, Mädchen! Zeig mir, was du draufhast , fügte er innerlich hinzu.
    Endlich reagierte Winter. Sie hatte sich geschworen, dass niemand mehr ihretwegen leiden sollte.
    Denk nach , befahl sie sich.
    Sie versuchte sich zu erinnern, was Dougall am Abend zuvor getan hatte, wie es ihm gelungen war, die Energie langsam ausklingen zu lassen. Mit immensem Kraftaufwand griff sie nach der MACHT und zwang sie, sich um sie herum zu konzentrieren.
    Und endlich ließ die eiserne Umklammerung des Vampirs nach und die MACHT floss zurück in den Wind, frei und harmlos.
    Dougall steckte das Amulett wieder in die Tasche und ging mit steifen Bewegungen zu ihr. Winter atmete keuchend, als würde die Luft in ihren Lungen nicht ausreichen.
    Während er wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte, erschien ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht des Meisters.
    »Gut gemacht, Mädchen!«
    Er legte ihr einen Arm um die Schultern und sie leistete keinen Widerstand.
    »Du beginnst langsam zu verstehen, womit du es zu tun hast, nicht wahr?«
    Winter starrte zu Boden. »Wenn du dich nicht gewehrt hättest …«
    Das Lachen des Mannes verblüffte sie.
    »Bald wirst auch du fähig sein, deine Emotionen zu kontrollieren, aber bis dahin sollst du dich nicht schuldig fühlen deswegen. Ich habe ganz bewusst deinen Zorn geschürt, weil du viel zu große Angst hattest. Der Anhänger deines Vaters hat dir nie erlaubt zu verstehen, was die MACHT ist.«
    Seine Stimme, die wärmer wurde, als er von Morgan Blackwood sprach, zwang Winter, ihren Blick zu heben.
    »Weißt du schon Bescheid über Machtgegenstände?«
    »Nur, dass man sehr erfahren sein muss, damit sie sich mit MACHT aufladen und ihren Zweck erfüllen. Und mein Anhänger sollte eine Art Schutzschild sein, damit die MACHT mich nicht erreichen kann.«
    Der Mann nickte, und sie gingen gemeinsam zum Cottage zurück.
    »Ziemlich korrekt«, meinte er. »Das Prinzip entspricht einer Wärmeisolierung. Du kannst es dir im Grunde so vorstellen wie die isolierende Schicht einer Hauswand: Sie schützt die Räume vor den Unbilden des Wetters draußen, und gleichzeitig verhindert sie einen Wärmeverlust, hält also die Innentemperatur konstant. Dein

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