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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Fensterbank stand, und reichte es ihr. »Alles in Ordnung, Kira? Du siehst müde aus! Besser, du legst dich noch etwas hin, hast die Nacht wohl nicht viel geschlafen?«, erkundigte sich meine kleine Schwester besorgt.
    »Geht schon, Mia, ich bin okay!«
    »Findest du es richtig, dass Kai alleine bei Anouk geblieben ist? Hätten wir nicht auch bleiben sollen?«, wollte Nino wissen und nahm sich ein warmes Brötchen. Ich setzte mich zu meinen Geschwistern an den Tisch und dachte laut nach.
    »Ich finde es richtig, dass Kai bei Anouk geblieben ist, aber wir drei mussten gehen. Wenn Vater zeitig wach geworden wäre und bemerkt hätte, dass wir alle weg sind … Gnade uns Gott! Ich bin dankbar für das, was wir erleben durften. Wir haben so wunderschöne Stunden bei den Moores verbracht, und die möchte ich gerne so in Erinnerung behalten, wie sie waren. Ich wollte sie nicht durch Schläge bezahlen, aber die hätten uns geblüht, wenn Vater bemerkt hätte, dass wir alle weg sind. Jetzt fehlt nur Kai; wir können sagen, er wäre im Wald, das glaubt Vater«, erklärte ich gerade, als mir jemand ins Wort fiel. »Ich bin aber nicht im Wald! Guten Morgen, ihr drei! Na, wie war eure Nacht?«, begrüßte uns ein strahlender junger Mann, der zwar wie Kai aussah, aber vom Wesen her vollkommen verändert zu sein schien.
    »Was ist denn mit dir los, Alter?«, wollte Nino wissen, dem Kais übermäßige Fröhlichkeit ebenso merkwürdig vorkam wie mir. Kai sagte nichts, er zuckte nur mit den Schultern und setzte sich grinsend zu uns an den Tisch. Mia kicherte. »Bestimmt wegen Anouk! Kai ist verliebt, verliebt, verliebt«, fing sie an zu singen. Kai griff nach einer Zeitschrift, die auf dem Stuhl neben ihm lag, und klopfte Mia damit sacht auf den Kopf. »Was weißt du schon, Krümel! Da du aber fertig mit Frühstücken bist, könntest du die Hühner rauslassen und die Hasen füttern, ehe du auf weitere dumme Gedanken kommst!«, verlangte er und nahm sich ebenfalls ein Brötchen.
    »Ich übernehme die Hasen! Komm, Mia, verschwinden wir lieber! Der neue Kai ist gruselig«, sagte Nino und blickte Kai irritiert an. Der lachte nur in sich hinein und begann zu essen. Ich blieb stumm und freute mich für ihn, denn dermaßen glücklich kannte ich meinen Bruder nicht. Ich konnte Kais Empfindungen aber gut nachvollziehen. Ich hätte auch am liebsten vor lauter Glück geschäumt, doch ich spürte instinktiv, dass mit Yuma etwas nicht stimmte und dass es nicht einfach werden würde, ihn wiederzusehen. Er versprach es mir zwar beim Abschied, und ich glaubte ihm auch, aber ich wusste nicht, wann dieser Tag kommen würde. Unser nächstes Treffen stand mehr oder weniger in den Sternen.
    »Wieso machst du so ein Gesicht, Kira? Du müsstest mindestens genauso glücklich sein wie ich! Jedenfalls sah es heute Morgen bei dir ganz danach aus!«, ließ Kai verlauten und biss in sein Brötchen.
    Ich wusste im ersten Moment nicht, was er meinte. »Bitte?«
    »Jetzt tu nicht so, Kira! Von wegen; ich kenne den Bruder nicht, blablabla! Dafür, dass du ihn nicht kanntest, wart ihr aber ganz schön … intim ?«
    Ich verschluckte mich an meinem Tee und musste mich räuspern. »Bitte, wie? INTIM? Yuma … und ich? Verwechsle mich bitte nicht mit dir, Kai!«
    Ich war geschockt über seine Aussage, doch er lächelte.
    »Jetzt hab dich nicht so! Wir haben euch gesehen, am Feuer … in eine Decke gekusch…«
    Ich fiel ihm ins Wort. »Ja, es war eiskalt! Du hast ja im Zelt gelegen, mit Anouk übrigens!« Kai grinste, trank ebenfalls etwas Tee und wandte sich wieder an mich. »Kalt, so, so … Du weißt schon, was diese Decke bei einigen Indianerstämmen bedeutet?«
    Dummerweise wusste ich es nicht. »Was soll eine Decke bedeuten? Es war früh am Morgen, ich fror und Bob gab uns die Decke!« Das Dauergrinsen von Kai machte mich rasend.
    »Da hat dich dein Yuma wohl nicht aufgeklärt! Hat er dich übrigens gefragt, ob du dich mit ihm unter die Decke verkriechen willst?« Ich brauchte nicht lange nachzudenken, Yumas Worte hallten beständig in meinem Kopf. Er hatte mir die Decke entgegengehalten und gefragt, ob ich mich mit ihm ans Feuer kuscheln wollte. Also ja, er hatte mich gefragt. »Kai, was soll das hier? Was, um alles in der Welt, willst du mir eigentlich sagen?«
    »Das man das, was ihr gemacht habt, eigentlich nur tut, wenn man vorhat zu heiraten!«
    »Aber wir haben gar nichts gemacht!«, protestierte ich und konnte Kai immer noch nicht folgen. »Ich meine die

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