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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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meine Offenheit. Schlichtend griff ich nach seinen verkrampften Händen.
    »Versprich mir, dass du nichts unternehmen wirst!«, bat ich.
    Yuma schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht!« Seine Antwort war deutlich. Ich musste schwer schlucken. »Hör zu: Vater hat gedroht, Nino und Kai zu töten, wenn ich es jemanden erzähle! Er ist gefährlich und würde es tun! Ich will nicht, dass dir, deiner Familie oder meinen Brüdern etwas zustößt nur, weil ich den Mund nicht halten konnte! Es ist schon riskant, da ihr Mia aufgenommen habt. Aber noch mehr zu riskieren, ist Wahnsinn! Ich bin mir sicher, dass Vater vor nichts zurückschrecken wird, vor gar nichts!«, warnte ich. Yuma blieb regungslos. Er machte keine Andeutungen, die mir verraten hätten, was in ihm vorgeht, und ich bereute es bitter, geredet zu haben. Verzweifelt unternahm ich einen weiteren Versuch, um ihn zu besänftigen. »Ich muss doch nur Brock heiraten, dann lässt Vater Kai und Nino frei und alles ist gut!«
    »Und alles ist gut, Kira? Wirklich? Gar nichts ist gut, aber auch gar nichts! Du wirst diesen Kerl nicht heiraten, jedenfalls nicht, solange ich lebe, und du wirst auch nie wieder zu ihm gehen! Nie wieder!«
    Seine Worte waren Musik in meinen Ohren, sie klangen so schön – zu schön, um wahr zu sein. »Aber wenn ich morgen früh nicht pünktlich um zehn Uhr im Brockhaus bin, werden es Kai und Nino büßen müssen! Vater hat Kai erst kürzlich die Rippen gebrochen. Als er meine Brüder in den Keller brachte, wurden beide übel ausgepeitscht. Ihre Wunden sind bis heute noch nicht ganz verheilt! Eine weitere Bestrafung könnte vor allem für Kai böse Folgen haben. Ich alleine bin für sein Wohl verantwortlich. Es nützt alles nichts – ich muss Brock heiraten, nur so haben meine Brüder eine Chance!«, verdeutlichte ich unsere Not.
    »Du trägst die Last der Welt auf deinen Schultern, dafür bist du zu schwach, Kira! Du wirst darunter begraben werden, wenn du weitermachst!«, redete mir Yuma ins Gewissen, und so falsch lag er damit gar nicht. Bei einer Vermählung mit Brock würde ich zugrunde gehen. Ich könnte ihn unmöglich täglich ertragen und seine perfiden Wünsche erfüllen. Oh Gott, wenn ich nur an heute Vormittag dachte! »Aber was soll ich tun? Ich habe keine Wahl, Yuma! Ich verabscheue Magnus, ich habe sogar große Angst vor ihm, ja! Aber kann ich deswegen das Leben von Kai und Nino aufs Spiel setzen? Brock wird mich nicht töten, wenn ich ihn heirate – tue ich es aber nicht, sterben vermutlich meine Brüder durch die Hand meines Vaters!«
    »Wann soll die Hochzeit sein?«
    »Nächste Woche Samstag!«, sagte ich leise und musste an die Heirat denken. Ein ekelerregender Schauer ergoss sich über mir.
    Yuma schien es nicht anders zu gehen.
    »Zehn Tage«, meinte er zornig. »Und was macht er bis dahin mit dir, Kira? Etwa da weiter, wo er heute Morgen unterbrochen wurde? Hat er noch ein paar von diesen netten Kleidern, oder wie immer man diesen Fetzen Stoff bezeichnen soll, damit du weiterhin auf Knien seinen Boden schrubben musst, während er sich daran ergötzt?« Ich erschrak und sah ihn bestürzt an. Ich wollte fragen, woher er das wusste, wie um alles in der Welt …
    »Sakima! Ich sehe und höre alles, was er sieht und hört. Und ich werde nicht zulassen, dass du noch einmal diese Kneipe betrittst!«, antwortete er ungefragt und voller Wut.
    Ich weiß nicht, ob ich mehr über die Tatsache schockiert war, dass Yuma alles sehen und hören konnte, was Sakima erlebte, oder darüber, dass er wusste, was Magnus mir angetan hatte …
    Ich schämte mich entsetzlich für den Vorfall.
    Tränen, die ich krampfhaft versucht hatte wegzublinzeln, brannten nun in meinen Augen. Ich blickte verletzt zur Seite, da nahm mich Yuma in seine Arme.
    »Kira, ich lass dich nie wieder zu diesem Schwein gehen!«, flüsterte er mir liebevoll ins Ohr und streichelte dabei über meinen Rücken. Seine Worte und seine Nähe waren Balsam für meine gedemütigte Seele, sie taten so unbeschreiblich gut, obwohl mir die Geschehnisse mit Magnus unsagbar peinlich waren. Dennoch kuschelte ich mich fest an Yuma, schlang meine Arme um seinen Körper und konnte kaum genug von ihm bekommen.
    »Ich will Brock am liebsten nie wiedersehen, aber was wird dann aus Kai und Nino? Und denk mal an deine Schwester! Anouk wartet schon so lange auf Kai, und ich weiß, dass er sich auch nach ihr sehnt. Es liegt an mir, dass beide wieder zusammenkommen!«
    »Und was ist mit uns?

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