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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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als das, aber ich kann nicht! Ich muss jetzt dringend los, allerdings komme ich nachher gleich wieder und verspreche, nicht ins Brockhaus zu gehen, okay?«, gab ich klein bei und dachte ängstlich an die Folgen, die meine Verweigerung nach sich ziehen könnte. Wenn Nino und Kai etwas zustoßen würde …
    Ich könnte mir das nie verzeihen!
    »Du willst zu deinen Brüdern!«, sagte Bob plötzlich. Seine Worte versetzten mir einen Stich. Woher um alles in der Welt wusste er das? Standen etwa alle Moores gedanklich in Verbindung? Sagte ich einem etwas, wussten es gleich alle? Ich schaute ihn skeptisch an.
    »Seid ihr telepathisch verbunden? Kann man irgendjemandem aus eurer Familie etwas erzählen, ohne dass es gleich alle erfahren?«, wollte ich wissen und es klang vorwurfsvoll, was jedoch nicht meine Absicht gewesen war. Bob schmunzelte. »Wir sind nicht telepathisch begabt, mal abgesehen von Yuma und Sakima, das könnte man so bezeichnen. Die beiden stehen sich sehr nah! Aber die missliche Lage deiner Brüder ist mir von Anouk bekannt!«, erzählte Bob und ich hörte gespannt zu.
    Woher wusste Anouk von der misslichen Lage meiner Brüder?
    »Steht Anouk etwa auch in dieser telepathischen Verbindung zu Sakima oder Yuma?«, fragte ich und Bob lächelte erneut.
    »Nein, tut sie nicht! Sie hat euch vergangene Nacht belauscht! Anouk machte sich große Sorgen um Kai. Sie ging davon aus, dass du Yuma vertraust und ihm die Wahrheit erzählen wirst; sie lag richtig!«
    Ich war schockiert über Bobs Worte und darüber, was Anouk getan hatte. Mein schreckliches Geheimnis war für Yuma bestimmt gewesen und nicht für Anouk, auch nicht für Robert.
    Deprimiert sah ich zu Boden.
    »Tja, dann weißt du ja, wohin ich jetzt gehen muss!«
    Bob strich mir sanft über den Rücken. »Komm am besten erst mal zu uns ins Haus, dann sehen wir weiter!«
    »Nein!«, protestierte ich. »Kai und Nino müssen etwas essen, ich hätte bereits gestern Abend zu ihnen gehen sollen; die beiden verhungern meinetwegen noch!« Bob war völlig gelassen.
    »Komm mit zu uns«, wiederholte er leise und ein Funkeln lag in seinem Blick. »Also schön, dann komme ich halt mit. Aber nur ganz kurz!« Bob nickte zufrieden und ich folgte ihm; Sakima lief neben mir her. Gemeinsam gingen wir in die Küche der Moores und ich traute meinen Augen nicht: Ein prall gefüllter Frühstückstisch erwartete mich. Aber nicht der ließ mein Herz höherschlagen, nein!
    Nino und Kai saßen am Tisch! Ich muss ausgesehen haben wie vom Blitz getroffen. Mit offenem Mund stierte ich die beiden an. Nino aß gerade und winkte mir zu, Kai lächelte. In seinem Blick lag ein Ausdruck von tiefer Zufriedenheit und Erleichterung … all das, was ich selbst auch gerade fühlte. Anouk saß neben Kai, sie schaufelte ihm massig Essen auf einen Teller. »Reicht, ist gut! Nicht so viel! Ich bin nicht verhungert; Kira hat sich gut um uns gekümmert, bis auf gestern Abend!«, sagte Kai und grinste mich an. Betreten sah ich zu Boden, ehe ich mich wieder fing.
    »Wie … wie um alles in der Welt seid ihr …?«, fragte ich stotternd und Bob bot mir einen Stuhl an.
    »Setz dich erst mal, dann erzähle ich dir alles!«
    Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und hörte gespannt zu.
    »Wie du schon weißt, wurdet ihr, du und Yuma, vergangene Nacht belauscht. Anouk hatte sich heimlich und ohne das Wissen von Yuma in seine Hütte geschlichen und harrte dort im Kleiderschrank aus. So erfuhr sie, was wirklich mit Kai geschehen war.«
    Bevor Bob weitersprach, warf ich einen Blick zu Anouk. Beschämt senkte sie ihren Kopf und vermied es, mich anzusehen.
    »Nachdem du eingeschlafen warst, gab sie sich ihrem Bruder zu erkennen und verlangte die Haustürschlüssel, die du in deiner Hosentasche hattest. Yuma gab sie ihr … Anouk kam damit zu mir, offenbarte mir alles und ich ging gemeinsam mit meiner Enkelin und Jacy in dieser Nacht zu eurem Haus. Wir hatten leichten Zutritt, dein Vater schlief und Anouk wusste, wo sich die Schlüssel für die Fesseln deiner Brüder befanden – am Gürtel deines Vaters. Ich bin ein Schamane, mir ist es möglich, Menschen in gewissem Maße zu lenken, ihre Sinne zu beeinflussen. Ich sag mal so: Dein Vater bemerkte nichts, als ich in sein Zimmer ging, um die Schlüssel zu entwenden. Nachdem wir Nino und Kai befreit hatten, brachte ich sogar den Schlüsselbund unbemerkt zu ihm zurück. Ich schätze, er schläft noch immer tief und fest«, beendete Bob seine Rede und Kai fiel ihm ins

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