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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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die Tasche. Ich kramte nach einem Shirt und meiner vertrauten Unterwäsche, die Brock nicht mochte. Sogleich begann ich mich umzuziehen. Diesmal nicht im Badezimmer, sondern an Ort und Stelle; schließlich war ich allein mit Sakima. Als das Dirndl auf den Boden sank und ich nur im schwarzen Dessous bekleidet dastand, drehte Sakima sich plötzlich um.
    »Wow, ganz der Gentleman«, bemerkte ich grübelnd. Welchen Anstand dieses Tier besaß und Magnus dagegen … Andererseits: War es normal, dass sich Hunde wegdrehten, wenn Menschen sich entkleideten? Bei Sakima offenbar schon, und ehrlich gesagt, tat mir sein Verhalten gut. Er schenkte mir dadurch Vertrauen und Würde, all das, was mir Brock genommen hatte.
    »Fertig! Du kannst dich wieder umdrehen!«, ließ ich Sakima wissen und präsentierte mich in meiner geliebten Kleidung.
    »So ist’s besser, nicht wahr?« Er bellte und nickte gleichzeitig.
    »Ja, ich fühle mich auch viel wohler. Danke nochmals, hab vielen Dank!« Ich umarmte und küsste ihn voller Erleichterung. Er grunzte, vermied es aber mich anzusehen und senkte seinen Kopf, beinahe so, als würde er sich schämen. »Ist Küssen verboten?«, neckte ich ihn. Sakima blickte auf, grunzte abermals und liebkoste mich mit seiner Schnauze im Gesicht. Er schleckte über meine Wange, stupste mich sanft an die Stirn, leckte an meinem Ohr und ich streichelte ihn fortwährend dabei.
    »Was macht ihr denn da Schönes?«, fragte Bob plötzlich, der wie ein Geist in der Hütte erschienen war. Sakima sah ihn genauso überrascht an wie ich. »Wir genießen den Augenblick! Ehrlich gesagt hat mir Sakima heute viel Leid erspart und dafür eine große Gefahr auf sich genommen! Er war bei Brock, um mir zu helfen. Brock hat ihn gesehen und … Bob, du musst Sakima gut verstecken! Bitte achte auf ihn und lass nicht zu, dass Magnus ihm irgendetwas antut, bitte!«, flehte ich und griff nach den Händen des alten Mannes. Bob sah erst mich irritiert an, dann blickte er zu Sakima.
    »Schimpf ihn nicht, das habe ich schon zur Genüge getan! Ich bin ihm so dankbar, auch wenn es falsch war, was er gemacht hat.«
    Bob war die Ruhe in Person, wie immer. »Es war gewiss nicht falsch, was Sakima tat, nur unvorsichtig! Ich selbst hätte besser achtgeben müssen! Ich sah schließlich heute Morgen, dass etwas nicht in Ordnung war. Kira, was macht dieser Brock mit dir?«, wollte Robert Black Bird wissen. Ich sah augenblicklich beschämt zu Boden. Wenn ich nur daran dachte, was Magnus bisher mit mir gemacht hatte, erfüllte die Schamesröte mein Gesicht. Ich konnte es unmöglich erzählen, daher schüttelte ich nur den Kopf und vermied es, Bob anzusehen. Er wirkte bedrückt und dachte sich bestimmt seinen Teil. »Wieso gehst du weiterhin zu diesem schrecklichen Menschen? Das musst du gar nicht, wo Mia doch bei uns ist!«, redete er mir ins Gewissen. Ich blieb stumm, dafür bellte Sakima und sah Bob eindringlich an. Beide schauten sich länger als gewöhnlich in die Augen. Dann fragte mich Bob überraschend:
    »Wo sind deine Brüder?«
    Ich erschrak, ließ mir aber nichts anmerken und hielt meinen Kopf gesenkt, als ich antwortete. »Sie sind zu Hause … Kai wird bald wieder zu euch kommen, schon nächstes Wochenende!«
    Ich fröstelte, als ich daran dachte, wie wenig Zeit mir nur noch bis zur Hochzeit blieb. Bob sah mich kritisch an. Er war mit meiner Antwort ganz offenbar nicht zufrieden. Aber was sollte ich ihm sagen? Etwa die Wahrheit? Ich war mir sicher, dass Bob dann sofort zu uns nach Hause gehen würde, um Nino und Kai aus dem Keller zu befreien. Nichts würde ich mir mehr wünschen als das! Aber wenn Vater ihm auf die Schliche käme, oder Magnus …
    Beide Männer waren gefährlich, beide schreckten vor nichts zurück, beide besaßen einen Waffenschein und sie liebten es, ihre Gewehre zu benutzen. Ich konnte nicht zulassen, dass einem der Moores oder meinen Brüdern etwas geschah! Sie waren alle so gute Menschen. Nein, ich durfte nichts sagen! Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihnen meinetwegen ein Unglück zustoßen würde. Daher schwieg ich weiter.
    »Ich muss gleich gehen, mein Dienst im Krankenhaus beginnt in einer halben Stunde. Bob, bitte pass auf Sakima auf! Ich bin mir sicher, dass Brock auf der Jagd nach ihm ist. Er steckt garantiert im Wald und schießt auf alles, was sich bewegt«, sprach ich meine Befürchtungen aus und war froh, dass Kai zu Hause in Sicherheit und nicht wie so oft im Wald unterwegs war. Bob versprach mir,

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