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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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den Geschwistern. Er schob sich die Ärmel seines Longsleeve nach oben und folgte seiner Mutter in die Küche.

    „Was fehlt noch?“

    „Die Milch. Ich denke, ihr möchtet Sahne, oder?“, erkundigte sich Lydia. Er zuckte mit den Schultern. „Ich nehme sie einfach mit. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was die beiden essen und was nicht.“

    „Ich dachte, du kennst sie?“ Seine Mutter sah ihn fragend an.

    „Ja, aber ich achte nicht auf alles. Nur auf das Wichtigste.“ Lydia lächelte leise vor sich hin. „Du meinst, auf das Offensichtliche.“ Nero schüttelte belustigt den Kopf, sagte daraufhin aber nichts mehr. Stattdessen ging er mit den Sachen ins Esszimmer zurück. Ray hatte sich den Platz am Fenster ausgesucht, seine Schwester direkt neben ihm. Beide schienen angespannt.

    „Hast du Lust, nachher mein altes Zimmer auseinanderzunehmen?“, richtete er an Lora, die daraufhin grinste.

    „Klar, wieso nicht. Ist bestimmt interessant.“

    „Gut. Ich zeige es dir später.“ Er nahm Ray gegenüber Platz, der ihn mit einem unergründlichen Blick musterte. Nero wusste nicht, warum der ihn gerade jetzt mit den Augen aufspießte, fand es aber nicht unangenehm. Leichte Verwirrung schien in dem stürmischen Grau zu liegen. Als Lydia an den Tisch kam, wurde der Kontakt durch Ray unterbrochen.

    „Wo ist Vater? Ich dachte, ihr wärt beide hier.“ Nero griff nach dem Tortenheber und wandte sich dem Kuchen zu. Es war eine selbstgemachte Schokoladentorte.

    „Auf Montage. Ist heute in der Früh aufgebrochen. Ein kurzfristiger Auftrag“, seufzte seine Mutter.

    „Mh“, machte er nachdenklich und runzelte die Stirn. Seinen Vater bekam er kaum zu Gesicht. Was ihn stutzig machte, denn Georg war bereits an die Sechzig. Ohne weiter auf das Thema einzugehen, tat er allen auf. Schließlich leckte er die Sahne vom Finger. „Hat sich Neo bei euch blicken lassen?“, richtete er an Lydia, die verneinend den Kopf schüttelte.

    „Nein. Ich dachte, er ist bei dir.“

    „War er vor wenigen Tagen. Jetzt habe ich keine Ahnung, wo der Kerl steckt.“ Nero aß einen Bissen. Während er kaute, spürte er wieder, dass er unter Beobachtung stand. Unter gesenkten Lidern schaute Nero zu Ray.

    „Darf ich Sie Ray nennen?“, meinte Lydia. Der wandte sich von Nero ab und schenkte der Frau, die bereits Anfang fünfzig war, ein freundliches Lächeln.

    „Natürlich, es wäre mir eine Ehre.“

    „Oh charmant“, lachte Lydia fröhlich. „Wie hast du meinen Sohn kennengelernt?“, fiel sie mit der Tür ins Haus. Es war ihre Art, sofort auf den Punkt zu kommen. Dabei wusste es die Frau ...

    „Mama!“, empörte sich Nero finster. Er hasste die Geschichte mit dem Ausfragen. Ray war nicht sein Partner. Aber damit stieß er auf taube Ohren bei seiner Mutter.

    „Ich kannte ihn vom Sehen und Hören bereits seit mehreren Jahren. Damals wie heute fand ich die Musik sehr gut. Das erste Mal persönlich gesprochen habe ich mit ihm, als ich ihm seinen Drink übergekippt habe“, entgegnete Ray, ganz zur Freude Lydias. Es war bereits fast zwei Monate her, entsann sich Nero. Eine Zeit, in der viel passiert war. Nach seinem Geschmack zu viel.

    Lydia gluckste belustigt neben ihm. „Davon hast du mir nichts erzählt, mein Junge“, richtete sie an ihn, dann wieder an Ray: „Bist du mittlerweile zufrieden mit der Entscheidung, in der Band zu sein?“

    „Ich liebe die Musik. In der Hinsicht auf jeden Fall. Ich denke, der Rest wird kommen. Man muss sich immer erst aneinander gewöhnen.“ Dabei sah Ray ihn vielsagend an. Nero war nicht sicher, ob das je passieren würde. Reibungen gäbe es immer zwischen ihnen. Den Blick erwidernd aß er ein Stück vom Kuchen.

    „Ja, das stimmt. Und du Lora, in welche Klasse gehst du?“ Nero verdrehte die Augen.

    „In die Sechste.“ Als Lydia weitere Fragen stellte, klinkte Nero sich aus dem Gespräch. Er tat sich ein zweites Mal Kuchen auf. Die Backkünste seiner Mutter waren unschlagbar. Genüsslich verspeiste er das Stück. Danach spülte er mit Kaffee nach und lehnte sich im Stuhl zurück. Er beobachtete die Geschwister. Ray wirkte entspannter, Lora ausgelassen. Diese verstand sich hervorragend mit seiner Mutter. Nero hatte keine Zweifel daran, dass Lydia die Kleine aufnehmen würde.

    „Und bei euch zu Hause? Nero meinte, ihr hättet ein paar Probleme?“ Nero horchte auf. Er wusste, dass Ray nichts erzählen würde, solange er sich im Raum befand, also stand er auf.

    „Lora, was

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